Hagen. Beim Edel-Steakhaus „Elbers 800 Grad“ in Hagen steigt ab September ein neuer Betreiber ein. So soll es auf dem Elbersgelände weitergehen.
Davis Bergforth sitzt mit am Tisch. Und dann sagt er diesen Satz: „Dieses Interieur, das ist auch für uns immer noch ein Hingucker. Ich schau mir das immer wieder an und denke: Hier darfst du arbeiten.“
Der Ort, an dem Davis Bergforth und sein Team arbeiten, liegt mitten in Hagen. Dort, wo er gern ausgeht, der Hagener. Auf dem Elbersgelände mit all seinen Restaurants, der Disco „Capitol“ und dem Theater an der Volme. Es ist der Ort, an dem an lauen Sommerabenden in der Stadt das leben blüht. Und Davis Bergforth und seine Kollegen aus dem Restaurant „Elbers 800 Grad“ haben daran einen nicht geringen Anteil.
Einzigartig in ganz NRW
Das Edel-Restaurant mit Schwerpunkt Steaks nebst der dazugehörigen Bar sind an diesem Ort und auch darüber hinaus etwas Besonderes. „Solch ein Restaurant gibt es in ganz Nordrhein-Westfalen kein zweites Mal“, sagt Marcus Voeste. Und vermutlich ist auch das ein Grund dafür, dass er und seine Geschäftsführer-Kollegen der „Foodlover Group GmbH“ an dieses Projekt glauben. Sie steigen ein, sie mieten Restaurant und Bar, und sie wollen dafür sorgen, dass sich Menschen aus einem Radius von rund 50 Kilometern auf den Weg nach Hagen machen, um diesen Platz („Ein Wahnsinn, wenn es so etwas in München, Frankfurt oder Düsseldorf gäbe“) zu erleben.
Ein Platz mit einer Geschichte. Denn es liegt schon einige Zeit zurück, dass im ehemaligen Kesselhaus der Druckerei das „Hohoffs 800 Grad“ eröffnete. 2019 dann aber der radikale Cut: Mietrückstände im sechsstelligen Bereich führten zur Trennung. Hagenpeg, die Beteiligungsgesellschaft für das Elbersgelände, hinter der die Familien Kieft und Kreke stecken, kündigte den Vertrag. Mit der „Elbers 800 Grad Grill + Bar GmbH“ wurde eine neue Gesellschaft aus der Taufe gehoben. Dann aber kam Corona.
Edel-Steakhaus Mit neuem Konzept am Start
Immerhin: Seit Beginn des Jahres hat das „Elbers 800 Grad“ mit neuem Konzept wieder geöffnet. Wenngleich Christian Isenbeck, Geschäftsführer von Hagenpeg, sagt: „Das Kesselhaus ist kein einfaches Objekt. Ich hatte aber auch selbst nicht die Zeit, die ich mir gewünscht hätte, um das ,Elbers 800 Grad’ voran zu bringen. Letztlich ist es das Vorzeigeprojekt für die Elbershallen, gut fürs Marketing. Ob wir damit Geld verdienen, war in den letzten Woche erst einmal Nebensache.“ Umso mehr freue man sich nun, einen neuen Mieter gefunden zu haben.
Die Foodlover-Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie die insolvente Maredo-Gruppe (Deutschlands erste Franchise-Kette) übernommen und quasi neu an den Start gebracht hat. Ein erstes Vorzeige Steakrestaurant ist gerade in Berlin Unter den Linden eröffnet worden.
Team und Konzept bleiben
Dass die Steak- und Fleisch-Expertise dauerhaft auch in Hagen mit einfließen wird, wird der Kunde nicht bemerken. Das Team bleib, das Konzept bleibt, das Interieur bleibt. „Daran etwas zu ändern, wäre Frevel. Wir wollen nichts verwässern. Das Steakhaus wird seine Individualität behalten“, sagt Marcus Voeste. „Uns geht es darum, hier erst einmal in Ruhe anzukommen. Das Konzept ist schlüssig. Für Maredo ist Hagen ein Pilot, um sich parallel zu den bestehenden Steakhäuser Restaurants im höherpreisigen Segment zu etablieren. Wenn wir hier mit diesem Premium-Betrieb erfolgreich sind, können wir uns vorstellen, das auf andere Städte auszudehnen.“
Potenzial sehen die neuen Mieter und Betreiber im Bereich Marketing. „Es geht darum den Betrieb über Hagen hinaus im südwestfälischen Raum zu etablieren“, sagt Voeste. Und Isenbeck sieht in der Sperrung der Rahmedetalbrücke sogar Positives für das Restaurant und das gesamte Elbers-Areal: „Seither gibt es den Bereich nördlich und südlich der Brücke. Niemand, der nördlich wohnt, macht sich doch freiwillig über die A 45 auf den Weg in Richtung Siegen.“
Der Arbeitsplatz ist ein Hingucker
Für Davis Bergforth und seine Kollegen – alle bleiben auch unter neuem Arbeitgeber am Ort – ist das eine Chance: „Wir sind ein kleines Team, eine Familie. Wir haben hier die Freiheit, die Karte mit Speisen und Getränken selbst zu gestalten.“ Und sie arbeiten weiter an einem Ort, der auch nach Jahren noch ein Hingucker ist.