Hagen. Der 37. Muschelsalat-Sommer in Hagen ist Geschichte. Wie es ab 2024 mit dem beliebten Sommerkulturprogramm zum Nulltarif weiter gehen soll.

Das klingt sympathisch: „Wir waren ein gutes Team und haben uns top ergänzt“, sagen Astrid Jakobs und Heike Wahnbaeck mit einer Stimme. Und die Besucherzahlen sprechen die gleiche Sprache: Weit mehr als 50.000 Zuschauer pilgerten in den vergangenen zehn Jahren zu Muschelsalat-Abenden.

Heike Wahnbaeck (links) und Astrid Jakobs haben zehn Jahre lang das Muschelsalat-Programm in Hagen organisiert. Das Foto ist im Sommer 2021 im Ischelandstadion entstanden.
Heike Wahnbaeck (links) und Astrid Jakobs haben zehn Jahre lang das Muschelsalat-Programm in Hagen organisiert. Das Foto ist im Sommer 2021 im Ischelandstadion entstanden. © WP | Michael Kleinrensing

Zwei Frauen mit viel Engagement

Nicht nur, aber sicherlich auch, da die beiden Frauen mit viel Engagement, Spaß an der Arbeit und einem guten Näschen für Open-Air-Kultur-Events an die Sache herangegangen sind. Astrid Jakobs und Heike Wahnbaeck haben ein Jahrzehnt die Sommerkulturreihe Muschelsalat (in den ersten Jahren noch gemeinsam mit Musikerin Maren Lueg) organisiert.

Fotostrecke- Muschelsalat im Hameckepark

Das Muschelsalat-Finale im Hameckepark.
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Aber am Mittwoch, 2. August, war Schluss. Astrid Jakobs, Leiterin des Kulturbüros, geht demnächst in den Ruhestand, und auch Heike Wahnbaeck, Grafik-Designerin und freie Mitarbeiterin im Kulturbüro Hagen, möchte den Muschelsalat künftig nicht mehr (mit-)organisieren.

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In die Fußstapfen der beiden Frauen tritt Mona Wellpott; die junge Mitarbeiterin im Kulturbüro hat künftig in puncto Sommerkulturprogramm „den Hut auf“.

Zweigeteiltes Programm im Hameckepark

Und wie war der letzte Jakobs/Wahnbaeck-Muschelsalat-Abend am Mittwoch, 2. August? Gelungen – für die Organisatorinnen wie auch für die Zuschauer, die sich auf den Weg in den Hameckepark zwischen Boelerheide und Altenhagen gemacht hatten.

Die Luftartistin Jana Korb agiert auf dem Boden und in luftiger Höhe.
Die Luftartistin Jana Korb agiert auf dem Boden und in luftiger Höhe. © WP | Michael Kleinrensing

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Das zweigeteilte Programm startete mit der Luftartistin Jana Korb aus Berlin und ihrem „narrativen Zirkus“. Mit ihrem artistischen Theater auf dem Boden (hier warf die Künstlerin Ballast in Form von Steinen ab) und in luftiger Höhe sowie dem Thema „Der Körper hat zu funktionieren“ animierte die Künstlerin das Publikum zum Nachdenken.

Ein Regenbogen zum Finale: Die Luftakrobatin Jana Korb wirft auf dem Boden und in luftiger Höhe Ballast in Form von Steinen ab. Zahlreiche Besucher verfolgen die Darbietung. Wobei die immer wieder plötzlich auftretenden Regenschauer manchem Gast doch ein wenig die gute Laune vermiesen.
Ein Regenbogen zum Finale: Die Luftakrobatin Jana Korb wirft auf dem Boden und in luftiger Höhe Ballast in Form von Steinen ab. Zahlreiche Besucher verfolgen die Darbietung. Wobei die immer wieder plötzlich auftretenden Regenschauer manchem Gast doch ein wenig die gute Laune vermiesen. © WP | Michael Kleinrensing

Bewegliche Kugel zieht Blicke auf sich

Highlight des Abends war zweifelsohne das bekannte „Theater Titanick“, das schon mehrfach zu Gast in Hagen war und auch in seiner aktuellen Performance den Zeitgeist aufgreift.

Eine ganz besondere Darbietung vor dunklem Abendhimmel: Das „Theater Titanick“ fesselt die Blicke der Zuschauer.
Eine ganz besondere Darbietung vor dunklem Abendhimmel: Das „Theater Titanick“ fesselt die Blicke der Zuschauer. © WP | Michael Kleinrensing

Die sieben Meter hohe, in sämtliche Richtungen bewegliche Kugel, auf die Projektionen geworfen wurden, mutierte zur Bühne, auf der das Trio, das in Münster und Leipzig ansässig ist und weltweit auftritt, wankte, taumelte und nach Halt suchte. In „Upside Down“ (verkehrt herum) ging es um Orientierungslosigkeit innerhalb unserer Gesellschaft und um den Wunsch nach Gleichgewicht/ Ausgeglichenheit. Eine spannende „Die Welt steht Kopf“-Produktion.

„Die Welt steht Kopf“ – die „Theater Titanick“-Botschaft kommt auch bei den Besuchern unter ihren Regenschirmen an.
„Die Welt steht Kopf“ – die „Theater Titanick“-Botschaft kommt auch bei den Besuchern unter ihren Regenschirmen an. © WP | Michael Kleinrensing

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Hunderte von Open-Air-Freunden hatten sich vom durchwachsenen Wetter nicht abhalten lassen, in den Hameckepark zu kommen. Regencapes, Regenschirme (und zwischendurch auch ein Regenbogen) bestimmten das Bild. Allerdings verließen auch zahlreiche Zuschauer aufgrund der teils heftigen Regenschauer den Park nach einer Stunde und „gaben auf“.

Das hätte zum Finale nicht sein müssen: Regencapes und -schirme bestimmen das Bild. Einige Zuschauer geben nach einer Stunde auf und begeben sich auf den Heimweg.
Das hätte zum Finale nicht sein müssen: Regencapes und -schirme bestimmen das Bild. Einige Zuschauer geben nach einer Stunde auf und begeben sich auf den Heimweg. © WP | Michael Kleinrensing

Und Astrid Jakobs und Heike Wahnbaeck? Die blicken mit Freude und auch ein wenig Stolz auf die zurückliegenden zehn Jahre: „Wir haben den ,Job Muschelsalat‘ von Andrea Honickel, die das Event viele Jahre organisiert hat, übernommen.

Das „Theater Titanick“ tritt zu späterer Stunde im Hameckepark in Hagen auf. Die sieben Meter hohe, in sämtliche Richtungen bewegliche Kugel, auf die Projektionen geworfen werden, ist ein echter Hingucker.
Das „Theater Titanick“ tritt zu späterer Stunde im Hameckepark in Hagen auf. Die sieben Meter hohe, in sämtliche Richtungen bewegliche Kugel, auf die Projektionen geworfen werden, ist ein echter Hingucker. © WP | Michael Kleinrensing

Die beiden schönsten Events waren jene, die einen engen Hagen-Bezug hatten“, unterstreicht Astrid Jakobs und spielt damit zum einen auf die Veranstaltung im Emster Park im Jahr 2014 an, bei der auf der Fassade der Turnhalle Projektionen zum Thema „Hagens Musikszene in den 1970er und 80er Jahren: Komm nach Hagen, werde Popstar, mach Dein Glück“ präsentiert wurden, zum anderen auf die Eigenproduktion mit Projektionen zum Thema „100 Jahre Bauhaus“, die 2019 im Garten des Hohenhofs gezeigt wurde.

Ein toller Muschelsalat-Abend im Garten des Hohenhofs in Hagen: Hunderte Besucher bestaunten Ende August 2019 die farbenfrohen Projektionen zum Thema „100 Jahre Bauhaus“.
Ein toller Muschelsalat-Abend im Garten des Hohenhofs in Hagen: Hunderte Besucher bestaunten Ende August 2019 die farbenfrohen Projektionen zum Thema „100 Jahre Bauhaus“. © WP | Michael Kleinrensing

Mit Herzblut dabei

Heike Wahnbaeck nickt: „Es ist schon etwas anderes, ob man eine Produktion bei einer Künstleragentur bucht oder etwas selbst produziert und dem Publikum präsentiert. Da ist man mit Herzblut dabei.“

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Die erste Veranstaltung, die das Orga-Team 2014 zu verantworten hatte, ging – allerdings unverschuldet – völlig in die Hose. „Damals sollte spektakuläres Vertikal-Tanztheater am Gebäude des späteren Steakhauses Hohoffs 800 Grad auf dem Elbersgelände stattfinden. Eineinhalb Tage vorher starteten schon Aufbau, Ausleuchten und Proben, dann mussten wir den kompletten Abend jedoch abblasen, da es aus allen Schleusen schüttete und fürchterlich stürmte“, erinnert sich Heike Wahnbaeck an damals nur ungern zurück, „seitdem wussten wir allerdings, wie risikoreich und nervenaufreibend Open-Airs sind“.

Unschöne Gedanken kommen auch hoch, wenn die beiden Frauen an den 14. Juli 2021 zurückdenken, „am Abend, als Hagen vom Hochwasser geflutet wurde, hätte eigentlich auch ein Muschelsalat-Event stattfinden sollen, doch die Veranstaltung wurde aufgrund des Starkregens im Vorfeld abgesagt.“

Viele Stammgäste

Viel lieber sprechen die Macherinnen jedoch über die unzähligen Abende mit tollen Künstlern und Musikern sowie einem entspannten Publikum, zu dem viele Stammgäste des „mittwochs, umsonst und draußen“-Events zählen. „Nach dem Muschelsalat ist vor dem Muschelsalat“ sagen Jakobs und Wahnbaeck. Heißt: Schon im Herbst findet die Messe „Performance“ im Barockgarten von Schloss Neuhaus in Paderborn statt und Ende Januar die Kulturbörse in Freiburg. Beides sind gute Adressen, um neue, kreative Straßentheatergruppen und aktuelle Produktionen kennenzulernen.

„Wohlgemerkt: Wir sind künftig ,nur‘ noch Gäste beim Muschelsalat, jetzt können mal andere ran. Aber es ist ohne Zweifel ein spannender Job“, beteuern die scheidenden Planerinnen.

>>> Weitere Infos >>>

Der Muschelsalat wird seit 37 Jahren im Sommer in Hagen veranstaltet.

Allein in diesem Jahr sind ca. 6000 Zuschauer zu den insgesamt sieben Muschelsalat-Abenden (vier Artistikdarbietungen bzw. Straßentheaterproduktionen und drei Weltmusik-Konzerte) geströmt.

Auch in diesem Jahr wurde die Kulturreihe wieder von dem engagierten Verein „Muschelsalatretter“ sowie von etlichen weiteren Sponsoren unterstützt.

Astrid Jakobs ist noch bis Ende August im Kulturbüro anzutreffen. Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt Stadtsprecher Michael Kaub, dass die Stelle „Leiterin/ Leiter des Kulturbüros“ ausgeschrieben sei, eine Nachfolgerin bzw. ein Nachfolger sei aber noch nicht bekannt. In Kürze werden Bewerbungsgespräche geführt.