Hagen. Eine Riesenfläche in der Volme-Galerie steht noch immer leer. Die Stadt Hagen hat den Bereich angemietet. Wer dort einzieht und warum es stockt.

Neues aus der Volme-Galerie: Ein Blick durch die großen, verschlossenen Glastüren – alles wirkt aufgeräumt, besenrein, bezugsfertig. Doch der Einzug wird noch dauern. Die Rede ist von der knapp 3000 Quadratmeter großen Fläche in der Volme-Galerie, die demnächst von der Stadt Hagen genutzt wird.

Einzug war für Ende der Sommerferien geplant

Dort zieht u.a. das zentrale Bürgeramt ein. Während es im April von städtischer Seite noch hieß, der Einzug der Stadtverwaltung in die Einkaufspassage sei nach den Sommerferien geplant, scheint nun – wenige Tage vor Ende der Ferien – der Termin in weitere Ferne gerückt zu sein.

Lieferengpässe im IT-Bereich

Auf Nachfrage unserer Zeitung teilt Stadtsprecherin Clara Treude mit: „Durch Lieferengpässe von IT-Komponenten bei den beauftragten Firmen und einer entsprechenden Verschiebung der damit zusammenhängenden, hauseigenen Arbeiten können wir noch kein belastbares, konkretes Datum hinsichtlich des Einzugs in die Volme-Galerie nennen. Die Verwaltung bemüht sich, die ausstehenden Arbeiten so schnell wie möglich abzuschließen.“

Noch ist der Eingang neben der Bierothek in der Volme-Galerie verschlossen. Im Erdgeschoss sowie in der oberen Etage hat die Stadt Hagen Flächen angemietet.
Noch ist der Eingang neben der Bierothek in der Volme-Galerie verschlossen. Im Erdgeschoss sowie in der oberen Etage hat die Stadt Hagen Flächen angemietet. © WP | Michael Kleinrensing

Zum Hintergrund: Der Mietvertrag – er läuft über 25 Jahre – zwischen dem Eigentümer der Volme-Galerie (Projektentwickler Phoenix Development) und der Stadt Hagen wurde bereits im Herbst 2021 ausgearbeitet, „unser Ziel ist es, die städtischen Mitarbeiter im Sommer 2022 bei uns einziehen zu lassen“, erklärte Stephan Schnitzler, Geschäftsführer des Unternehmens für Projektentwicklung und Vermietung mit Sitz in Bonn, vor eineinhalb Jahren.

Pandemie und Hochwasser

Allerdings machten die Folgen der Pandemie sowie der Hochwasserkatastrophe und der Krieg gegen die Ukraine dem Zeitplan einen Strich durch die Rechnung – viele Umbaumaßnahmen zogen sich hin und Lieferprobleme bei Baumaterialien kamen hinzu. Doch die Arbeiten liefen, wenn auch stockend, weiter.

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Lieferengpässe kippen den Termin

So konnte Stadtsprecherin Treude vor dreieinhalb Monaten mitteilen: „Die Stadt Hagen hat inzwischen die Flächen vom Eigentümer Phoenix Development übernommen. Aktuell findet der Mieterausbau in Sachen EDV, u.a. Verkabelungen, statt.“ Sofern der Ausbau planmäßig weiter verliefe, könne der Einzug nach den Sommerferien, sprich, im August, erfolgen. Doch weitere Lieferengpässe haben nun den avisierten Termin gekippt.

Im Januar herrschte noch absolutes Baustellen-Flair in jenen Bereichen der Volme-Galerie, die von der Stadt Hagen angemietet werden. Im Bild ist Center-Managerin Lisa Radau an der Rolltreppe, die mittlerweile überarbeitet wurde und wieder in Funktion ist, zu sehen.
Im Januar herrschte noch absolutes Baustellen-Flair in jenen Bereichen der Volme-Galerie, die von der Stadt Hagen angemietet werden. Im Bild ist Center-Managerin Lisa Radau an der Rolltreppe, die mittlerweile überarbeitet wurde und wieder in Funktion ist, zu sehen. © WP | Michael Kleinrensing

Center-Managerin Lisa Radau Lisa bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung: „Wir haben die Flächen bereits Mitte Juni übergeben. Im Vorfeld haben wir Wände gezogen, Teppiche verlegt und vieles mehr. Außerdem haben wir die Rolltreppe, die das Erdgeschoss mit 1. OG verbindet, überarbeiten lassen; sie ist jetzt in Funktion.“

Sicherheits- und Brandschutzprüfungen laufen

Lisa Radau fährt fort: „Wie vertraglich geregelt, kümmert sich die Stadt Hagen selbst um den IT-Bereich und die ,Veredelung der Fläche‘. Derzeit laufen auch noch Sicherheits- und Brandschutzprüfungen.“ Einen genauen Termin, wann die städtischen Mitarbeiter einziehen würden und das zentrale Bürgeramt eingeweiht würde, kenne sie, Radau, auch nicht.

>>> Weitere Infos: Jahresmiete plus Nebenkosten circa 450.000

Die Stadtverwaltung benötigt zusätzliche Flächen, da die zen­tralen Rathausstandorte an der Ecke Rathaus-/Holzmüllerstraße sowie am Hauptbahnhof aus allen Nähten platzen.

Mit den Flächen in der Volme-Galerie will die Verwaltung (trotz digitaler Angebote) bürgerfreundlicher und dienstleistungsorientierter auftreten. Außerdem ist der neue Standort zentral gelegen und barrierefrei zu erreichen.

Laut Informationen unserer Zeitung zahlt die Stadt für die in der Volme-Galerie angemietete Fläche einschließlich Nebenkosten circa 450.000 Euro. Im Gegenzug sollen Mietverträge anderer städtisch genutzter Immobilien aufgegeben werden.

Im Erdgeschoss der Volme-Galerie wird demnächst auf 1450 Quadratmeter Fläche das zentrale Bürgeramt mit unter anderem Anmeldung, Fundbüro und einem Kinder- und Jugendbüro zu finden sein.

Die Fläche im Obergeschoss wird unter anderem für Räume, die die Volkshochschule Hagen (VHS) nutzt, hergerichtet, außerdem gibt es Flächen für ein Archiv sowie für einen großen Besprechungsraum.