Hagen/Wacken. Anreisestopp und Regen: Die schlechten Nachrichten um das Wacken Open Air reißen nicht ab. Freunde aus Hagen sind dort. Was sie erleben:

Auf dem Bild, das Sarah Söding aus Hagen der Redaktion schickt, scheint die Sonne. Wenigstens für kurze Momente lässt sie sich zwischendurch über dem Gelände des Wacken-Open-Air-Festivals blicken. „Man ist aber glücklich, dass man zu denen zählt, die hier sein können. Wir machen jetzt einfach das Beste aus der Situation“, sagt Sarah Söding.

Sie ist auf dem Festival, von dem aktuell Bilder durch jedes Nachrichtenportal flimmern. Bilder von Schlamm. Regen. Gefrusteten Festivalbesuchern, die nicht mehr aufs Gelände gekommen sind – es gilt ein absoluter Anreisestopp. Zum allerersten Mal in der Geschichte des Festivals.

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Durch den anhaltenden Regen haben sich die Campingflächen, Veranstaltungsflächen und Zuwege in eine regelrechte Matschgrube verwandelt. Die Sicherheit und Versorgung könne nicht sichergestellt werden, wenn alle „Metalheads“ wie geplant anreisen würden, heißt es vom Veranstalter.

Knöcheltief im Schlamm: Das Wacken-Gelände hat sich durch den Regen in eine Schlammwüste verwandelt.
Knöcheltief im Schlamm: Das Wacken-Gelände hat sich durch den Regen in eine Schlammwüste verwandelt. © Privat | Sarah Söding

Die Hagener Gruppe hatte Glück. Zählte noch zu denen, die es auf das Gelände geschafft haben: „Wir sind Montagmorgen ganz früh in Hagen losgefahren, gegen halb fünf. Wir kamen gut durch, mussten aber schon von einem Traktor aufs Gelände gezogen werden, weil wir sonst nicht draufgekommen wären“, erinnert sich Sarah Söding an die Herausforderungen der Anreise.

«Seit 35 Stunden im Stau»- Gute Laune trotz Anreise-Chaos in Wacken

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    „Das haben wir so noch nie erlebt. Auf manchen Wegen steckt man knöcheltief im Schlamm“, erzählt die Hagenerin, die sich von den Gegebenheiten auf dem Festivalgelände die Laune dennoch nicht verderben lassen möchte. „Obwohl man im ersten Moment natürlich schon ein wenig deprimiert ist. Aber wir hatten uns auf schlechtes Wetter eingestellt, die Voraussagen waren ja vorher schon schlecht. Alle hatten natürlich Gummistiefel eingepackt“, sagt sie und lacht.

    Auch auf dem Zeltgelände sieht es nicht besser aus: Ohne Hilfe werden viele Festivalbesucher kaum normal abreisen können.
    Auch auf dem Zeltgelände sieht es nicht besser aus: Ohne Hilfe werden viele Festivalbesucher kaum normal abreisen können. © Privat | Sarah Söding

    Für alle aus der Gruppe ist es nicht das erste Mal – sie waren schon häufiger beim „W:O:A“. Sarah Söding selbst ist zum dritten Mal hier. „Wir übernachten in Zelten und haben einen Pavillon aufgestellt. Wir bleiben noch bis Samstagnacht“, so die Hagenerin. Das, was die Gruppe nun am meisten beschäftigt, ist die geplante Abreise: „Wir fürchten, dass wir stundenlang warten müssen. Wir müssen vom Gelände runtergezogen werden, sonst kommen wir nicht raus“, blickt Sarah Söding auf die verschlammten Wege.

    Bevor sich die Gruppe aber nun mit der Abreise beschäftigt, zählt erstmal eins: Sie sind dabei. Und machen das Beste draus. Trotz Schlamms. Trotz Winds und Wetters. Trotz Anreisestopps. Weil Wacken eben Wacken ist. „Diesem Fest fiebert man einfach entgegen.“

    Irgendwie trotzdem glücklich: Die Hagener Gruppe freut sich, beim Wacken trotz aller Herausforderungen dabei sein zu können.
    Irgendwie trotzdem glücklich: Die Hagener Gruppe freut sich, beim Wacken trotz aller Herausforderungen dabei sein zu können. © Privat | Sarah Söding
    Zwischendurch kommt zwar die Sonne raus – der Matsch bleibt aber trotzdem.
    Zwischendurch kommt zwar die Sonne raus – der Matsch bleibt aber trotzdem. © Privat | Sarah Söding