Hagen. Eine neue, digitale Gutscheinkarte kann in bislang 30 Läden und Kneipen eingesetzt werden. Welche Betriebe bei „Hagen City Guthaben“ mitmachen.

Von Hagen für Hagen: Der Startschuss für das digitale Stadtguthaben ist gefallen: Ab heute, 2. August, können „Lokalpatrioten und ganz normale Bürger“ mit Hilfe des Gutscheinsystems „Hagen City Guthaben“ in diversen Geschäften einkaufen, in einigen Gastrobetrieben speisen und Freizeiteinrichtungen nutzen. Vorher müssen sich die Nutzer registrieren und Guthaben online oder per App aufladen bzw. klassisch im Geschäft (in diesem Fall im M 12 in der Mittelstraße 12) eine Gutscheinkarte kaufen.

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Jüngstes Projekt der Hagen-Wirtschaftsentwicklung

Um was es geht? Um das jüngste Projekt der Hagen-Wirtschaftsentwicklung, welches das Ziel verfolgt, die Kaufkraft in der Stadt zu halten und die lokale Identität zu stärken.

Zahlungsmittel ist „unkompliziert und sicher“

Dr. Christopher Schmitt, Geschäftsführer der Hagener Wirtschaftsentwicklung und „Zugpferd“ des Gutscheinsystems, bezeichnet das lokale Zahlungsmittel als „unkompliziert und sicher“. Wobei beim Wort „unkompliziert“ ein Raunen durch die Menge – einige Einzelhändler, Gastronomen und Wirtschaftsförderer sind zur Präsentation der Gutscheinkarte gekommen – geht. Schließlich müssen die Akzeptanzstellen (Teilnehmerbetriebe) vor Ort technisch angebunden werden, was nicht in zwei Minuten geht.

Die City-Gutschein-Karte der Hagener Wirtschaftsförderung sowie Akzeptanzstellen wurden jetzt vorgestellt. Projektleiterin Josephine Hillebrand Perry präsentiert die Guthabenkarte. Das Ganze funktioniert auch online.
Die City-Gutschein-Karte der Hagener Wirtschaftsförderung sowie Akzeptanzstellen wurden jetzt vorgestellt. Projektleiterin Josephine Hillebrand Perry präsentiert die Guthabenkarte. Das Ganze funktioniert auch online. © WP | Michael Kleinrensing

„Bislang haben wir 30 Akzeptanzstellen mit unterschriebenen Partnerverträgen gewonnen und etwa ein Dutzend Interessierter, die noch an das System angebunden werden“, zeigt sich Schmitt mit der Zahl zufrieden, fügt jedoch an: „30 ,First Mover’ – das ist eine gute Zahl, doch sie darf nicht das Ende der Fahnenstange sein.“

Ein Städtchen im Münsterland mit 40.000 Einwohnern

Zum Vergleich: Schmitts Vorzeigestadt Ahaus – ein Städtchen im Münsterland mit ca. 40.000 Einwohnern – verzeichnet an die 200 Akzeptanzstellen, Hagen ist mit seinen fast 200.000 Einwohnern beinahe fünfmal so groß wie Ahaus. „Ohne Klinkenputzen geht es nicht. Aber wir hoffen, dass sich aus der Gutscheinkarte viele weitere gute Geschäftsideen ergeben. Schließlich beteiligt sich an dem Projekt kaum ein Unternehmer aus reinem Altruismus, sondern aus Geschäftsinteresse.“

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Bei welchen Betrieben ab heute die Gutscheinkarte eingesetzt werden kann? Zum Beispiel in den großen Bekleidungshäusern Sinn, C&A und H&M, in der Rathaus-Apotheke, in der Trampolinhalle, die Buchhandlung Thalia befindet sich noch in der Anbindungsphase. Auch dabei: Die Stadtbäckerei Kamp mit ihrem Stadtcafé in der Elbefelder Straße 22 sowie u.a. die Gastrobetriebe „Hans im Glück“ und „Bar Celona“.

Strandhaus-Gastronom Mike Henning (rechts) lässt sich von Ann-Kathrin Baumgärtel, Leiterin der Touristeninformation im M 12, sowie von Dr. Christopher Schmitt, Geschäftsführer der Hagen-Wirtschaftsentwicklung, das lokale Zahlungsmittel erläutern.
Strandhaus-Gastronom Mike Henning (rechts) lässt sich von Ann-Kathrin Baumgärtel, Leiterin der Touristeninformation im M 12, sowie von Dr. Christopher Schmitt, Geschäftsführer der Hagen-Wirtschaftsentwicklung, das lokale Zahlungsmittel erläutern. © WP | Michael Kleinrensing

Volme-Galerie-Mieter halten sich noch ziemlich zurück

Und wie schaut es bei den derzeit insgesamt 21 Mietern der Volme-Galerie aus? Center-Managerin Lisa Radau erläuternd: „Bislang haben zwei Mieter Partnerverträge abgeschlossen, mit sechs Händlern ist die Wirtschaftsförderung noch im Gespräch. Einige unserer Mieter warten wohl noch ab, wie das Ganze anläuft.“

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Josephine Hillebrand Perry, Projektleiterin bei der Hagen-Wirtschaftsentwicklung, ist für den Bereich Marketing zuständig und erklärt: „Demnächst läuft eine Kampagne in Bussen der HVG an, schließlich sollen die Bürger ja auch vom neuen Stadtgutscheinsystem erfahren. Auch auf dem Springefest bewerben wir das lokale Zahlungsmittel und machen Gewinnaktionen. Und die Akzeptanzstellen werden mit grünen Aufklebern und Tischaufstellern ausstaffiert.“

>>> Weitere Infos >>>

Das „Hagen City Guthaben“ ist digital unter hagen.city/guthaben oder als klassische Guthabenkarte in der Tourist-Information im M 12 erhältlich und kann bei allen teilnehmenden Akzeptanzstellen – auch in Teilbeiträgen - mittels QR-Code eingelöst werden. Das Guthaben lässt sich auch über die Chayns App verwalten.

Die Höhe des Guthabens, das aufgeladen wird, kann gewählt werden zwischen 5, 15, 20 und 50 Euro.

Zum Einlesen des QR-Codes, der sich auf dem Gutschein befindet, ist in der Akzeptanzstelle keine spezielle Hardware erforderlich, sprich, es kann ein Smartphone oder Kassen-Scanner verwendet werden.

Wenn ein Gutschein eingelöst wird, fällt eine Gebühr an. Die Hagen-Wirtschaftsentwicklung als Herausgeber zahlt eine Gebühr für das gesamte System. Diese hängt von der Lizenzstufe ab, beträgt allerdings maximal 2,9 Prozent des Gutscheinumsatzes. Die Akzeptanzstellen tragen ebenfalls eine geringe Gebühr (für z.B. 100 Euro Guthaben 35 Cent).