Hagen-Mitte. 8000 Quadratmeter stehen im früheren Marien-Hospital Hagen zur Verfügung, auf denen 800 Kinder unterrichtet werden könnten. Die Hintergründe:
Die Beschriftungen an den Glastüren und Wegweiser-Tafeln weisen noch auf Stationen, die Endoskopie, den OP-Bereich sowie die Cafeteria hin. Doch ansonsten sind die Krankenhaus-Spuren in dem St.-Marien-Hospital-Komplex in Hagen an der Bergstraße weitgehend verschwunden, das Gebäude zum Teil bis auf die Grundmauern entkernt.
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Dadurch wirken die gut 8000 Quadratmeter Fläche, die für eine innerstädtische Grund- sowie eine Sekundarschule mit etwa 800 Mädchen und Jungen zur Verfügung stehen könnten, noch gewaltiger.
Architekt Frank Knabe, der die Entkernung des Baus – hierfür wurden bereits 800.000 Euro investiert – fachlich begleitet, hat angesichts des enormen Drucks in Hagen mit fehlendem Schulraum bereits erste Entwürfe entwickelt, wie sich über die drei Vollgeschosse hinweg die Klassen- und Fachräume, die Sanitärbereiche, die Küche mit Mensa, Lehrerzimmer, Teeküchen und Sekretariate, Lager- und Druckerräume, Sanitäreinrichtungen, aber auch eine großzügige Kindertagesstätte sinnvoll verteilen und entwickeln ließen. „Das sind alles nur Vorschläge, um einerseits die Machbarkeit zu dokumentieren, aber zugleich auch die Fantasie anzuregen“, betont Knabe, dass er jederzeit für einen vertiefenden Austausch zur Verfügung steht, um gemeinsam mit den potenziellen Nutzern den Feinschliff des Raumkonzeptes zu diskutieren und zu gestalten.
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Fotostrecke- St-Marien-Hospital könnte Schule werden
Schon heute machen einige herausgebrochene Wände zwischen den ehemaligen Krankenzimmern eindrucksvoll sichtbar, welches Potenzial die Räume auf beiden Seiten der breiten Hospital-Flure bieten. „Da sind wir absolut flexibel und können auf konkrete Wünsche problemlos reagieren“, zeigt sich der Architekt in dieser frühen Phase einer Planung äußerst flexibel. Zudem hat er bereits dem Hagener Baudezernenten Henning Keune sowie Regina Pott, Leiterin des Fachbereichs Schule, bei ausführlichen Begehungen das Objekt, das zudem noch über ein Mansarden und ein Dachgeschoss verfügt, präsentiert. „Das Gebäude hat auf mich einen grundsoliden und nicht ungeeigneten Eindruck gemacht“, so die erste Spontanreaktion des Stadtbaurates, der natürlich einer fachlichen Bewertung seiner Kollegen aus der Schulverwaltung nicht vorgreifen möchte. Hier werden die Details jetzt mit Blick auf die räumlichen Erfordernisse geprüft und im Anschluss im Verwaltungsvorstand zusammen mit Oberbürgermeister Erik O. Schulz diskutiert. Im Anschluss soll dann die Politik über diese Option beraten.
Dazu gehört auch die Frage, ob die Außenflächen für eine Kita sowie die erforderlichen Schulhöfe ausreichen. „Für etwa 800 Kinder müssten wir 3200 Quadratmeter nachweisen“, rechnet Knabe vor, „wir haben im Moment etwa 3500 Quadratmeter.“ Allerdings müsste dafür – ähnlich wie beim Christian-Rohlfs-Gymnasium in Haspe – die Privatstraße vor dem Hospital als Pausenareal zur Verfügung stehen. Obendrein sieht Knabe weitere Möglichkeiten, nicht mehr erforderliche Funktionsbauten im Innenbereich des einstigen Krankenhaus-Komplexes als Schulhof anzubieten. Zudem könnte von der angedachten Kita noch ein Flachdach in Richtung Museumsquartier als Außenspielbereich mitgenutzt werden.