Breckerfeld. Entlang der L 528 zog sich einst ein Hohlweg von Breckerfeld nach Halver. Wie Archäologen die Überreste freigelegt haben.

Die Ursprünge liegen gar nicht weit von der heutigen Trasse entfernt. Die Ursprünge einer Verbindung, die durch dauerhafte Verkehrsbelastung in einem Zustand ist, der kaum besser sein dürfte als die Qualität des Weges vor hunderten von Jahren. Die Landstraße 528 ist für Breckerfeld die wichtigste Verbindung in Richtung Süden – nach Halver, weiter ins Bergische Land, zur Autobahn 1 und seit der Lkw-Sperrung der B 54 traurigerweise auch zur A 45. Was letztlich ursächlich für den Zustand der Straße ist.

Der Ursprung aber liegt ein Stück entfernt. Und wenn es eines weiteren Beweises bedurft hätte – eine kleine Grabung mit einem fix geliehenen Bagger hat ihn geliefert. Da war ein Archäologen-Team der LWL-Außenstelle Olpe nach Breckerfeld zur Baustelle am Windkraftrad an der Landwehr gekommen.

An der Grenze zu Kölner Gebiet

Dieser Name kommt nicht von ungefähr. „Wir wissen von mehreren Bodendenkmälern in diesem Bereich“, sagt Dr. Eva Cichy, wissenschaftliche Referentin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe, „eines ist eine Landwehr, daneben gibt es Wege, die sich entlang dieser Grenze gezogen haben.“

Ein Landwehr, also ein Graben und ein Erdwall, die über hunderte von Jahren hinweg den Kölner Bereich abgetrennt hat. „In dieser Landwehr gab es sogenannte Schläge“, sagt Cichy, „Durchlässe, an denen Zoll erhoben wurde.“

Bagger legt Reste des Wegs frei

Und parallel zur Grenze zog sich einst ein Hohlweg. „In einem Waldstück südlich der Zufahrt zum Windrad kann man die Reste deutlich erkennen“, sagt Eva Cichy. „Nördlich hingegen wird schon seit Jahren Ackerbau betrieben. Von daher haben wir an dieser Stelle die Gelegenheit genutzt und die ausführende Firma gefragt, ob sie uns mal den Bagger ausleiht und einen Sondierungsschnitt vorgenommen.“

Dabei wird auf einer überschaubaren Fläche der Boden abgegraben. Darunter kommen dann Dinge zum Vorschein, die selbst ausgebildete Archäologen an der Oberfläche nicht erkennen können. So wie in diesem Fall – die Spuren des Hohlwegs und eine Scherbe, Westerwälder Steinzeug, mehrere hundert Jahre alt. „Archäologisch betrachtet ist das kein Sensationsfund“, sagt Eva Cichy, „aber für lokale Geschichte haben solche Nachweise doch eine gewisse Bedeutung.“

Wege zum Teil nicht mehr nutzbar

Die Archäologin verweist darauf, dass sich die Wege deutlich abzeichneten. „Über Jahre hinweg sind dort Karren gerollt, haben Erde in Bewegung gesetzt und Spuren hinterlassen“, sagt Eva Cichy, „manche dieser Wege waren am Ende so tief, dass sie nicht mehr nutzbar waren.“

Immerhin: So weit ist es mit der L 528 noch nicht ganz.