Oege. Seit dem Frühjahr ist die Bahnschranke vor Thyssenkrupp in Oege geschlossen – und das wird laut Deutsche Bahn auch noch lange so bleiben:
Die Bahnschranke vor dem Betriebsgelände von Thyssenkrupp/Hoesch in Oege bleibt noch lange geschlossen: Bis Ende Oktober werde es dauern, bis die Reparatur der Schranke abgeschlossen ist. Das teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn nun auf Anfrage dieser Zeitung mit. Ob die Schranke danach wirklich wieder in Betrieb geht, das bleibt abzuwarten. Eine gewisse Skepsis ist angebracht, da die Deutsche Bahn nun ein weiteres Mal den Abschluss der Reparaturarbeiten verschiebt.
Seit Monaten außer Betrieb
Rückblick: Seit dem Frühjahr ist der Bahnübergang an der Oeger Straße außer Betrieb. Die Ampeln stehen auf rot und rot-weiße Sperren blockieren den Weg für Fußgänger, Radfahrer und Autos. Grund ist ein technischer Defekt an der Anlage. Auf eine erste Anfrage dieser Zeitung hieß es, bis zum 3. Mai solle die neue Technik für die Schrankenanlage geplant und eingebaut werden. Das Datum verstrich, es tat sich nichts. Die Arbeiten verzögerten sich leider aufgrund fehlender Genehmigungen, hieß es damals seitens der Bahn.
Es brauche noch „interne Genehmigungen“ zu der neuinstallierten Anlage. Aus Sicherheitsgründen müssten diese von mehreren Fachleuten geprüft werden. Voraussichtlich bis zum 31. Mai bliebe der Übergang weiter gesperrt. Das ist nun fast zwei Monate her – und weiter sind die Schlagbäume geschlossen und die Ampeln stehen auf rot. Nun soll also Ende Oktober der Verkehr wieder über den Bahnübergang rollen.
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Umwege durch Wohnquartier
Dieser hat in der Zwischenzeit längst andere Wege gefunden, um zum Ziel zu kommen – nämlich mitten durch das angrenzende Wohnquartier an der Oststraße, die frühere Hoesch-Siedlung. Die Lastwagen aus dem Märkischen Kreis brettern durch die Siedlung, um weiter über den Bahnübergang am ehemaligen Gasthof Grothe die Werkshallen der Betriebe an der Oeger Straße zu erreichen, wie von Thyssenkrupp Hohenlimburg, ehemals Hoesch. Auch teils in der Nacht fahren nun die Lastwagen durch die Straße, um zu den Betrieben an der Oeger Straße zu kommen. Dabei war vor dem Ausfall der Schranke nicht ohne Grund die Durchfahrt dieser 30er-Zone für Lastwagen untersagt. „Viele Kinder spielen auf der Straße“, weiß Stefan Welzel, der an der Oststraße wohnt.
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Baustelle in Letmathe
Zwar komme aus Richtung Letmathe derzeit weniger Verkehr wegen der Baustelle am Kreisverkehr in Letmathe. „Aber wenn der Kreisverkehr wieder frei ist, dann geht es rund.“ Vor dem Durchfahrverbot für Lkw hatten die Anwohner damals schon mit dem Schwerlastverkehr zu kämpfen, nun ist dieser seit Monaten wegen der defekten Bahnschranke erneut Realität.
Dass seit Wochen nicht mal Arbeiten an der Schranke zu sehen sind, die ein Gefühl dafür vermitteln, dass sich die Lage bald wieder bessert, macht es da nicht einfacher. Auch bei Thyssenkrupp Hohenlimburg wartet man, dass die Schranke wieder in Betrieb geht. „Die Sperrung hat erheblichen Einfluss auf unseren Lastwagen- und Pkw-Verkehr“, so Tanja Laven, Sprecherin Thyssenkrupp Hohenlimburg.
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Warum die Reparatur der Schranke bis Ende Oktober dauern wird, das konnte die Bahn übrigens nicht sagen. Urlaubsbedingt seien die zuständigen Mitarbeiter nicht erreichbar. In zwei bis drei Wochen könne man Auskunft zu den Gründen geben.