Werdringen. Zeynep Ekinci verwirklicht sich mit der Übernahme des beliebten Cafés am Wasserschloss in Hagen ihren Traum. Sie hat viele Ideen für die Zukunft:
„Du kommst morgens hier hin und du machst ein Schlosstor auf“, schwärmt Zeynep Ekinci von ihrem neuen Arbeitsplatz. Seit kurzem ist sie die neue Pächterin des Cafés am Wasserschloss Werdringen, das nach längerer Schließung nun am kommenden Donnerstag, 20. Juli, wieder öffnen soll, nachdem ihr Vorgänger geräuschvoll das Feld räumen musste. „Ein eigenes Café war schon immer mein Traum“, sagt sie. „Das schenke ich mir jetzt selbst zu meinem 50. Geburtstag.“
Seit 30 Jahren schon ist die 49-jährige in der Gastronomie tätig. Unter anderem arbeitete die gebürtige Rheinländerin zwischenzeitlich im Dieckmann’s in Dortmund, aber auch ins Schlosscafé verschlug es sie schon, bevor sie sich dafür entschied, es zu pachten. „Ich habe hier gekellnert. So etwa ein Jahr lang“, erzählt Ekinci. „Deswegen kenne ich die Gäste und das Café ganz gut.“
Den Traum nie aufgegeben
Zukünftig möchte sie auch als Chefin selbst kellnern. „Mir ist der Gästekontakt sehr wichtig, deswegen werde ich den Service selbst machen. Ich möchte, dass sich die Gäste hier wie Zuhause fühlen.“
In ihren drei Jahrzehnten in der Gastronomie gab es zwischenzeitlich einige Pausen. „Wegen meinen Kindern. Kellnern und Kinder haben ist schwierig, weil man keine festen Arbeitszeiten hat.“ Auch die Pandemie war eine Zeit, in der die frischgebackene Pächterin ihre Arbeit nicht ausführen konnte. „Das war schlimm, denn wir aus der Gastronomie waren dann alle arbeitslos.“ Ihren Traum mit dem eigenen Café gab sie aber nie auf. „Ich bin ein positiver Mensch“, erklärt sie. „Wenn man positiv denkt und das Beste aus der Situation macht, dann kommt man weiter im Leben“.
Vor fünf Jahren zog es Ekinci aus dem Rheinland nach Hagen. „Mein jüngerer Sohn ist Autist“, erklärt sie den Umzug. „Er ist in der Stiftung Volmarstein. Um ihm näher zu sein, sind mein Mann und ich hier hin gezogen.“ Ihr Sohn gebe der Gastronomin viel Kraft und Mut, sich ihre Träume zu erfüllen. „Er ist mein Lehrer im positiven Denken“, sagt sie.
Viele Ideen für neue Angebote
Und das positive Denken schien zu helfen. So wurde ihr Konzept für das Schlosscafé unter vier anderen Bewerbungen ausgewählt. „Als ich die Ausschreibung von der Stadt gesehen habe, habe ich mich direkt beworben.“ Ihre Entscheidung, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, stand sofort fest. „Ich musste nicht überlegen“, erinnert sie sich. „Dann habe ich jeden Tag gebetet, dass es klappt und dass mein Konzept gut ankommt.“ Kurz darauf erhielt sie eine Zusage. Ekinci konnte sich neben den anderen Bewerbungen durchsetzen. „Zeynep Ekincis Vorstellungen für das Café passten zu unseren“, heißt es von Seiten der Stadt.
In Zukunft möchte sie auch ein vegetarisches und veganes Angebot machen. „Das gibt es in Hagen noch nicht genug“ , sagt sie. „Es soll eine kleine aber feine Speisekarte geben. Torten und Oma Lisas Waffeln bleiben“, so die Gastronomin.
Außerdem sollen im Schlosscafé Events wie Wein-Verköstigungen oder auch Art-nights stattfinden. Also Veranstaltungen, bei denen die Gäste bei einem Drink auch künstlerisch aktiv werden und malen können. Wichtig ist Ekinci auch, dass sie ein jüngeres Publikum anziehen möchte. So werden die Öffnungszeiten in den warmen Monaten auf 12 bis 21 Uhr ausgeweitet. „Im Sommer abends im Schlosshof ein Glas Wein – das ist ein Stück Urlaub.“