Hagen. Wie Barfußlaufen mit Schuhen – klingt komisch? Kunden in Hagen können es testen. Was sich hinter Leguano verbirgt und wann das Geschäft öffnet.

Eine positive Entwicklung in der Fußgängerzone: Ein monatelanger Leerstand ist behoben und es zieht kein Ein-Euro-Shop oder Krimskrams-Laden ein, sondern ein Fachgeschäft. Die Rede ist vom Leguano- Barfußshop, der am Samstag in der Kampstraße 2 in Hagen eröffnet. Barfußfeeling trotz Schuh? Klingt zu schön, um wahr zu sein.

Beraterin Tanja Junge (links) und Bezirksleiterin Corinna Klein freuen sich auf die Neueröffnung des Stores in der Kampstraße 2 in Hagen.
Beraterin Tanja Junge (links) und Bezirksleiterin Corinna Klein freuen sich auf die Neueröffnung des Stores in der Kampstraße 2 in Hagen. © WP | Michael Kleinrensing

„Wir bieten Schuhe an, die den natürlichen Bewegungsablauf so wenig wie möglich einschränken. Wir geben dem Fuß also seine volle Bewegungsfreiheit zurück und schützen ihn durch rutschfeste Sohlen“, erläutert Andreas Heidenfelder.

Gute Alternative zum beschuhten Laufen

Der Vertriebsleiter von „Leguano“ sieht die leicht formbaren Schuhe, die aus Mikrofaserstoff oder Leder bestehen, als „gute Alternative zum beschuhten Laufen“ an.

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In dem Ladenlokal in 1-A-Citylage war früher eine Billig-Bäckerei ansässig, dann standen die Räumlichkeiten lange leer, bevor sie nun komplett renoviert wurden.

Wittenerin ist als Beraterin tätig

Tanja Junge wird „das Gesicht des Shops“. Die Wittenerin ist seit Jahren im Einzelhandel tätig, „und ich trage seit sechs Jahren selbst Barfuß-Schuhe“, lacht die Beraterin. Übrigens wird eine weitere Mitarbeiterin, die Tanja Junge unterstützt, für das Fachgeschäft in der Fußgängerzone gesucht.

Eine Anmerkung, die das „Leguano“-Team immer wieder hört, lautet: „Jeder Fuß schwitzt. Und wenn man keine Strümpfe oder Socken trägt, zieht der Schweiß doch direkt in die Sohle.“ Corinna Klein, Bereichsleiterin West, nickt: „Richtig, alles was in Bewegung ist, schwitzt. Aber der trainierte Fuß passt sich an. Außerdem sind unsere Schuhe atmungsaktiv und größtenteils waschbar.“

Laufparcours für Kunden

Was jeden „Leguano“-Barfußshop kennzeichnet? In jedem Store – so auch in Hagen – gibt es einen präparierten Laufparcours, auf dem die Kunden das geschützte Barfußlaufen ausprobiert können. Der Testparcours besteht aus Feldern mit Kies, Kieselsteinen und Rindenmulch.

Auf dem präparierten Laufparcours können Kunden die Barfuß-Schuhe testen.
Auf dem präparierten Laufparcours können Kunden die Barfuß-Schuhe testen. © Michael Kleinrensing

Bei „Leguano“ wird traditionelles Schuhmacherhandwerk groß geschrieben, „wir bieten nicht diverse Schuhmarken an, sondern produzieren selbst Damen-, Herren- und Kinderschuhe. Wir verkaufen ausschließlich unsere eigene Marke“, unterstreicht Vertriebsleiter Andreas Heidenfelder.

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Und man setze auf Nachhaltigkeit: „Das Leder, das wir verarbeiten, wird in Europa gegerbt, und sämtliche Stoffe, die wir verwenden, werden in Europa hergestellt.“

131. Laden des Unternehmens

Der Leguano-Barfußshop in der Kampstraße 2 ist der 131. Laden des Unternehmens mit Stammsitz in Buchholz im Westerwald in Rheinland-Pfalz. „Ende Juli eröffnen wir eine neue Filiale in Wuppertal“, sagt Bezirksleiterin Corinna Klein. Stores in Dortmund, Bochum, Essen und Siegen gibt es seit längerem.

Öffnungszeiten:

Der Shop in Hagen öffnet am Samstag um 9.30 Uhr erstmals seine Pforten. Öffnungszeiten: montags bis samstags 10 bis 18 Uhr.

Weitere Infos:

In das Nachbar-Ladenlokal ist vor einigen Wochen der PW Store, in dem Sport- und Freizeitwaffen angeboten werden, eingezogen. Der Freie-Waffen-Shop war 17 Jahre im hinteren Bereich im Obergeschoss der Volme-Galerie­ ansässig. Das Ladenlokal in der Kampstraße 2 ist hingegen hell und ebenerdig zu erreichen.

Zur Geschichte des Unternehmens Leguano:

Bereits seit 2009 stellt das Unternehmen Schuhe her, die das Gefühl des Barfußlaufens vermitteln sollen.

2012 gab es den ersten Schritt in Richtung Export, der erste Partner wurde in der Schweiz akquiriert.

Seit 2013 wird das Vertriebsnetz mit eigenen Filialen ausgebaut. 2015 folgte eine eigene Näherei und die erste Besohlungsmaschine.

Der Vertrieb im Ausland wurde erweitert, zu den ersten europäischen Partnern zählten Mallorca, Tschechien und Frankreich.

Seit 2018 befinden sich Verwaltung, Produktion und Zentrallager in Buchholz. In Deutschland gibt es mehr als 600 Händler, an über 20 Importeure werden die Schuhe exportiert. „Leguano“-Schuhe gibt es auch in Nordamerika, Australien oder Korea zu kaufen.