Hagen. In Hagen sollen weitere Taubenhäuser helfen, die Plage mit den Vögeln in den Griff zu bekommen. Warum das schwieriger ist als gedacht.
Die Stadt will in Zusammenarbeit mit Tierschützern weitere Standorte für Taubenhäuser ausfindig machen. Die hohe Population der Tauben in Hagen macht weiterhin große Sorgen. In den Häusern werden Taubeneier durch Gipseier ersetzt – in der Hoffnung, so der Ausbreitung der Tiere Einhalt zu gebieten.
Allein auf 400 bis 800 Tauben schätzt die Verwaltung die Population, die sich im Bereich des einstigen Arbeitsamt-Turms breit gemacht hat. In dessen Schatten gibt es zwar ein Taubenhaus, in dem sich Ehrenamtliche um den Tausch der Eier kümmern. Allerdings ist das an dieser Stelle nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Lediglich 30 Tiere finden in dem kleinen Turm Unterschlupf.
Tauben brüten auf Dächern und ungenutzten Balkonen
All das geht hervor aus einer Antwort von Baudezernent Henning Keune auf eine Anfrage in der Bezirksvertretung Mitte. Die Maßnahmen am Ort, so erklärt das auch Keune, seien „bei weitem nicht ausreichend“. Der Großteil der ansässigen Tauben brüte in privaten Dächern, Nischen oder auf nicht genutzten Balkonen.
Darüber hinaus sei der Bereich um das ehemalige Arbeitsamt bei weitem nicht der einzige Hotspot. Entsprechende Populationen gebe es auch am Bergischen Ring sowie in Haspe in der Fußgängerzone. Die Verwaltung plane ein „Taubenkonzept“ und habe diese Ort daher in Augenschein genommen. Auch, um mögliche Standorte für weitere Taubenhäuser (nach Vorbild der Anlage im Bereich Elbersterrassen/Liselotte-Funke-Schule) zu finden.
Spenden sollen Taubenhäuser tragen
Das aber entpuppt sich als schwieriges Unterfangen. Denn: Die Häuser müssen dort aufgestellt werden, wo die äußerst standdorttreuen Tiere ohnehin leben. Und: Es braucht eine Strom- und Wasserversorgung. Darüber hinaus braucht es eine Finanzierung der Anlagen, die möglichst über Spenden getragen werden sollen.