Hagen. Er hat als Student bei Enervie in Hagen angefangen, jetzt leitet Max Aberman ein Team aus Entwicklern und das Kompetenzcenter Digitalisierung:
Max Aberman ist in dem, was er macht, richtig gut. So gut, dass er mittlerweile ein Team aus neun Entwicklern und das „Kompetenzcenter Digitalisierung“ beim Energieversorger Enervie leitet.
Max Aberman programmiert, ist technisch versiert, macht mit seiner Arbeit und mit Hilfe einer bestimmten Software die Prozesse im Betrieb effizienter. „In meinem Job geht es aber auch um das Menschliche“, sagt der 26-Jährige, der in der Ukraine geboren wurde, aber in Hagen aufgewachsen ist: „Man muss die Mitarbeiter mitnehmen, viel erklären – und in jeder Abteilung zunächst einmal herausfinden, wo eigentlich Probleme und Verbesserungsbedarf bestehen.“
Der junge Hagener hat sein Abi am Theodor-Heuss-Gymnasium absolviert, danach an der Fachhochschule Südwestfalen Wirtschaftsinformatik studiert, war dort drei Jahre lang als hilfswissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Nachdem er im Rahmen seiner Bachelorarbeit im Jahr 2020 zum ersten Mal mit Enervie zusammenarbeitete, bot das Unternehmen ihm eine Vollzeitstelle an. Und er ging nicht wieder.
„Als Unternehmen hat man immer das Ziel, sich zu optimieren und effizient aufzustellen“, sagt Vera Reuter (Bereichsleiterin Personal): „Wir wussten schon vor der Zusammenarbeit, dass es ein Softwareprogramm – Celonis – gibt, das Prozesse analysieren und Optimierungsbedarf erkennen kann. Um das Projekt bei uns umzusetzen, wollten wir uns neues Knowhow ins Unternehmen holen“, blickt sie auf die Anfänge zurück.
Pilotprojekt: Software soll Knackpunkte aufdecken
Über die Fachhochschule – „wir pflegen seit jeher einen engen Kontakt mit Fernuni und FHS“ – kam sie mit dem jungen Hagener in Kontakt. Für das Unternehmen ist der Einsatz der Software ein Pilotprojekt: „Das Programm soll Transparenz schaffen und Knackpunkte aufdecken. Ich kannte das Programm vorher selbst nicht und musste mich einarbeiten. Mich begeistern die technischen Möglichkeiten, die es heute gibt“, versucht Max Aberman den Prozess verständlich zu erklären.
Einfaches Beispiel: Das Unternehmen hat Rahmenverträge mit einem Lieferanten über eine gewisse Gesamtsumme. Laufend werden kleinere Aufträge zusammengerechnet, bis der bestimmte Betrag erreicht ist und neu verhandelt werden muss.
Mitarbeitern den Alltag erleichtern
„Es ist nicht leicht, da den Überblick zu behalten“, erklärt Aberman. „Das Programm greift, nach entsprechender Programmierung durch uns, gewisse Daten ab und visualisiert sie. In diesem Fall zum Beispiel wird seitdem bei allen Kontrakten angezeigt, wie ausgelastet sie sind, wann sie ablaufen und Mitarbeiter erhalten drei Monate vor Ablauf eine Benachrichtigung, dass die Verträge neu verhandelt werden müssen“, so Aberman. Spart Zeit, die sonst dafür aufgewendet wird, alles manuell nachzurechnen und festzuhalten.
Oder aber: Anstatt manuell E-Mail-Texte zu kopieren oder jedes Mal neu zu schreiben, lassen sich nun verschiedene Mails per Knopfdruck generieren. „Es geht darum, den Alltag zu erleichtern und Abläufe effizienter zu gestalten“, sagt Aberman, der das ganze Projekt gemeinsam mit Jannis Nacke betreut – ebenfalls Student. Gemeinsam mit neun weiteren Entwicklern bilden sie jetzt das „Center of Excellence“. „Wir betreuen bereits viele Fachbereiche – viele werden noch folgen“, gibt der 26-jährige Einblicke.
Immer weitere Aufgaben kommen hinzu
Er war übrigens schon immer computer- und technikinteressiert, „mein Vater ist Programmierer“, sagt er und lacht. Es liegt also quasi in der Familie. Aktuell absolviert er parallel zu seiner Arbeit beim Energiekonzern noch ein Masterstudium „Informatics and Business“ an der Fachhochschule. Parallel dazu leitet er mittlerweile das „Kompetenzcenter Digitalisierung“, eine Austauschplattform für Technologie-Themen. „Der Anklang war gut, wir beschäftigen uns mit aktuellen Technologien, aber auch Zukunftsperspektiven“, sagt Aberman. Der Job macht ihm Spaß. „Vorher habe ich viel zu Hause programmiert, das hier ist ein ganz anderes Arbeiten. Und entgegen vieler Vorurteile hat man viel – sogar sehr viel – mit Menschen zu tun“, sagt Max Aberman.
Für das Unternehmen die Bestätigung, genau den richtigen Weg gegangen zu sein: „Wir sind grundsätzlich technologieoffen und möchten jungen Menschen Karrierechancen bieten“, sagt Vera Reuter. „Wir haben mittlerweile viele Werksstudenten hier, verteilt über alle Bereiche. Man lernt von- und miteinander.“