Hagen. Aus dem Restaurant Novy’s in Hagen soll ein Museumsbistro werden. Aber kann ein neuer Pächer mit den Einnahmen über die Runden kommen?

Etliche Fragen schießen mir sofort durch den Kopf, wenn ich über die Neuausschreibung fürs frühere Novy’s in der Hagener Innenstadt nachdenke.

Zum Beispiel: Werden wohl noch in diesem Sommer Gäste auf der Terrasse im Schatten der riesigen Kastanie Platz nehmen können? Oder: Findet sich überhaupt ein geeigneter Pächter, der glaubt, mit einem Museumsbistro, in dem Kaffee und Kuchen und vielleicht noch kleine Snacks angeboten werden, wirtschaftlich über die Runden zu kommen? Schließlich wird es im Kunstquartier kein „richtiges“ Restaurant mit großer Speisekarte mehr geben.

Keine Einnahmen durch Pacht

Außerdem: Warum wurde erst jetzt jemand, der sich mit der Ausschreibung von Gastro-Objekten auskennt, hinzugezogen? Was allerdings leider feststeht: Die Stadt Hagen hat ca. 68.0000 Euro für eine Lüftung und 55.000 Euro für eine neue Küche investiert, Miete ist seit einer halben Ewigkeit allerdings nicht eingegangen. Keine gute Bilanz für ein Bistro, das eh erstmal in den Tritt kommen muss.

Weitere Infos:

Seit Ende 2020 steht das Novy’s leer. Probleme mit der Lüftungsanlage hatten zur Schließung des schicken Restaurants mit Außenterrasse geführt.

Da die Lüftungsanlage des Gebäudes für kein Restaurant im Vollbetrieb ausgelegt war, kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Brandschutz-Debatten. Kostspielige Lösungen wurden durchgerechnet, diskutiert und wieder verworfen, bis sich Ende 2020 die Stadt Hagen, das Betreiberpaar Thomas und Tamara Bielefeld sowie die Krombacher Brauerei als Pächterin der Fläche auf einen Auflösungsvertrag, der Ende Februar 2021 griff, einigten.

Die Stadt als Eigentümerin des Gebäudekomplexes will seitdem dort ein Gastro-Konzept realisieren, das in Richtung Bistro geht.

War früher ein beliebter Treffpunkt - das Restaurant Novy’s in Hagen.
War früher ein beliebter Treffpunkt - das Restaurant Novy’s in Hagen. © WP | Michael Kleinrensing

Parallel dazu wurden Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten durch die Gebäudewirtschaft durchgeführt, und ein Ingenieurbüro sowie ein Küchenplaner wurden hinzugezogen.

Da die bisher vorhandene Küche mit zehn Gaskochfeldern die Lüftungsanlage des Novy’s überforderte, musste eine einfachere Küche eingebaut werden. Deshalb wird es auch im Kunstquartier kein Restaurant mit großer Karte und gediegenem Angebot, in dem auch in größerem Stil gefeiert werden kann, mehr geben.

Das Novy‘s, das zum 2009 eröffneten Museumskomplex zählte, befand sich in einem Nebengebäude, das der Stadt gehört. Die neue Lüftungsanlage, die ins Novy’s eingebaut worden ist, hat ca. 68.000 Euro gekostet.

Wenn ein aus Sicht der Stadt geeigneter Pächter gefunden ist, muss dieser zunächst dem Verwaltungsvorstand, der Politik und dem Stiftungsrat der Emil-Schumacher-Stiftung vorgestellt werden.