Hagen. Eigentlich sollte die Talbrücke Brunsbecke auf der A45 längst erneuert sein. Doch die Bauarbeiten ruhen. Stattdessen wird jetzt gesperrt.
Die Betongleitwände auf der Talbrücke Brunsbecke in Hagen werden in der kommenden Woche verschoben. Aus diesem Grund wird die A45 in Fahrtrichtung Frankfurt von Dienstagmorgen ab sieben Uhr für 24 Stunden gesperrt, im Anschluss die Gegenrichtung für voraussichtlich 36 Stunden bis Donnerstagabend, 4. Mai, um 18 Uhr. Das teilte die Autobahn Westfalen GmbH mit.
Die Betonwände werden sowohl außen als auch in der Mitte um einen Meter jeweils nach innen zum Mittelstreifen verschoben. Damit werden die Ränder der Brücke im Bereich der „Kragarme“ für geplante Instandsetzungsarbeiten entlastet.
Der Verkehr kann nach der Aktion weiter auf zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung fließen. Im Sommer beginnt die Autobahn Westfalen mit der Verstärkung der Brücke.
Problematischer Untergrund
Die Brücke Brunsbecke soll eigentlich ebenso wie die unmittelbar benachbarte Talbrücke Kattenohl erneuert werden. Doch die Autobahn Westfalen kommt mit den Bauarbeiten einfach nicht voran. Grund: Die Beschaffenheit des Untergrunds stellt die Ingenieure vor ungeahnte Probleme. Gutachten haben ergeben, dass es sich um eine Wechselfolge von sandigen Tonsteinen, kalkhaltigen Sandsteinen und dolomitischem Kalk handelt.
Um die steilen Hänge zu stabilisieren, müssen Bodenverbesserungen durchgeführt werden. An der Talbrücke Kattenohl gelten für jeden zukünftigen Brückenpfeiler, die bis zu 40 Meter tief in den Boden getrieben werden, andere Voraussetzungen.
Unterschiedliche Vorgehensweise
Zudem werden beide Brücken in unterschiedlicher Bauweise erneuert. Bei der Kattenohl-Brücke ruhen beide Fahrbahnen auf jeweils eigenen Pfeilern, so dass eine Hälfte nach der anderen abgerissen und erneuert werden kann, während der Verkehr über die andere Seite geführt wird. Die erste Hälfte ist bereits abgerissen, seitdem läuft der Verkehr über das noch stehende Bauwerk.
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Erst wenn die Brücke fertiggestellt ist, wenden sich die Straßenbauer der Talbrücke Brunsbecke zu und verfahren dort mit der gleichen Technik wie bei der Lennetalbrücke. Auf Hilfspfeilern wird eine neue Brückenhälfte neben der alten Brücke gebaut; diese Hälfte wird später an den zweiten Teil, der nach dem Rückbau der alten Brücke entsteht, herangeschoben.
Bereits 2019 war Spatenstich für den Neubau der beiden Autobahnbrücken. Zweieinhalb Jahre sollten die Arbeiten dauern. Doch getan hat sich seitdem nicht viel.