In Sachen Möbelhäuser ist Hagen wahrlich nicht überversorgt. Und der Anbieter, der auf Haßley einen Neubau plant, lässt weiter auf sich warten.

Was gibt es eigentlich Neues von der Haßleyer Insel in Hagen? Also von jener Fläche im Schatten der Sauerlandlinie, auf der einst die Enervie-Gruppe eine – wie sich schnell herausstellte – überdimensionierte Hauptverwaltung errichtete und sich zudem ein Möbelhaus ansiedeln wollte.

Das zweite Projekt, das zumindest die direkten Nachbarn nicht so wirklich herbeisehnen, bleibt inzwischen im 13. Jahr eine vieldiskutierte Reißbrett-Illusion. Der Investor, die europaweit agierende XXXLutz-Gruppe, versteht sich offenkundig nicht bloß auf den Verkauf von schmucken Einrichtungswelten. Vielmehr vermag es der Möbelanbieter mit Milliarden-Umsatz zugleich über mehrere Jahre hinweg einen Spannungsbogen zu erzeugen, ob man sich denn letztlich tatsächlich zu dem Hagener Hochplateau in Autobahnnähe mit dem angedachten 40 Millionen-Euro-Invest hingezogen fühlt.

Teure Kanäle vergraben

Denn echte Bauaktivitäten wurden auf dem Areal, das bereits vor Jahren von Gebührengeldern in Höhe von 4,7 Millionen Euro mit einem protzig dimensionierten Kanalanschluss ausgestattet wurde, bis heute nicht überliefert. Und das Unternehmen bleibt bei Rückfragen zu einem konkreteren zeitlichen Horizont unverbindlich. Es bestehe weiterhin großes Interesse, den Standort Hagen zu erschließen, heißt es aus der Deutschland-Zentrale in Würzburg. Angesichts der allgemeinen Situation im Bauwesen, aber auch aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen gestalteten sich Vorhersagen schwierig, so der Hinhalte-Sprech.

Dass man grundsätzlich an den Planungen für einen Bau mit 33.000 Quadratmeter Verkaufsfläche (180 Meter lang, 80 Meter breit, 16 Meter hoch) und 658 Parkplätzen festhalte, hätten ja die veranlassten archäologischen Untersuchungen im vergangenen Jahr gezeigt. Dabei taten sich zumindest keine Hürden auf, weil urplötzlich ein steinzeitliches Häuptlingsgrab auftauchte, aufgrund dessen die Menschheitswerdung historisch neu aufgearbeitet werden müsste.

Terminlage ungewiss

Aber ob beziehungsweise wann dort tatsächlich erste Kunden eine Sofaecke aus dem Mitnahmemarkt schleppen oder gar eine Küchenzeile bestellen, erscheint ähnlich ungewiss wie die Zukunftsfähigkeit der Hagener Fußgängerzone.

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