Hohenlimburg. Der Rettungsdienst in Hagen rüstet auf. Vier neue Fahrzeuge sind da. Und neue Ausrüstung für Sanitäter. Die Autos haben viel Geld gekostet.
Die Feuerwehr in Hagen hat vier neue Krankentransportwagen angeschafft. Am Montag wurden die mit modernster Technik ausgestatteten Fahrzeuge in der Hauptwache Ost in Hohenlimburg präsentiert. Kurz darauf waren sie bereits im Einsatz. Jedes der neuen Autos kostet samt Ausstattung rund 170.000 Euro.
Bei den Wagen handelt es sich um Mercedes-Sprinter mit einem Aufbau der auf Ambulanz und Sonderfahrzeuge spezialisierten Firma WAS aus Dithmarschen, die die Wagen nach den Vorgaben der Hagener Feuerwehr zusammengesetzt hat. „In diesen Wagen kann man auch mal eine Behandlung durchführen, in den Vorgängermodellen war es dafür zu eng“, so Markus Haardt, Sachgruppenleiter für den Rettungsdienst bei der Feuerwehr.
Elektrohydraulische Krankentragen
Noch wichtiger sind die elektrohydraulischen Krankentragen, mit denen die Transportwagen ausgestattet sind. Sie sind per Knopfdruck verstellbar und erleichtern somit den Rettungssanitätern und ihren Assistenten erheblich die Arbeit.
Denn der Krankentransport, zumal wenn übergewichtige Patienten getragen werden müssen, bedeutet eine erhebliche Belastung für den Rücken der Angehörigen dieser Berufe. „Die Tragen haben eine Aufnahmekapazität von 319 Kilo, außerdem sind sie einkürzbar und somit auch für enge Treppenhäuser geeignet“, berichtete André Schmidt, Abteilungsleiter für den Rettungsdienst.
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Die schwarzgelbe Lackierung der Tragen hat in diesem Fall nichts mit einer etwaigen Fußballleidenschaft zu tun, sondern ist ein Erkennungszeichen für den US-amerikanischen Hersteller. Mit den Kostenträgern sei der Erwerb abgestimmt, versicherte Martin Panberg vom Verband der Ersatzkassen: „Solche qualitativ hochwertigen Produkte haben bei den Mitarbeitern weniger Verletzungen wie Quetschungen oder Rückenleiden zur Folge. Damit werden die Ausfallzeiten reduziert“, sieht er eine sinnvolle Investition in den Arbeitsschutz.
Es gebe dazu zwar keine verifizierten Zahlen, aber sein Verband erkenne Unterschiede beim Personalausfallfaktor: „Je geringer die Ausfälle, desto wirtschaftlicher das Equipment.“ Es mache also Sinn, in Technik zu investieren und damit die Unfallgefahren zu verringern.
Schwere Alukoffer abgelöst
Neben den Tragen lassen die neuen Notfallrucksäcke das Herz jedes Sanitäters höher schlagen. Sie können auf den Rücken geschnallt werden und lösen die schweren Alukoffer ab, mit denen sich die Mitarbeiter bislang abschleppen mussten.
„Jetzt haben sie beide Hände frei und können sich entsprechend besser um die Patienten kümmern“, so Schmidt. Neben Medikamenten und Erste-Hilfe-Material enthalten die Rucksäcke auch Geräte zur Absaugung von Sekret sowie zur Beatmung mit Sauerstoff.
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Mit den vier neuen Fahrzeugen verfügt der Rettungsdienst in Hagen nunmehr über acht Krankentransportwagen. Denn die alten Autos, obwohl sie rund fünf Jahre und jeweils an die 300.000 Kilometer auf dem Buckel haben, werden nicht, wie das sonst üblich ist, im Rahmen einer Zollauktion versteigert. „Die behalten wir als Reserve“, kündigte Veit Lenke, Chef der Feuerwehr Hagen, an.
Grund sind die Lieferzeiten, bis zu dreieinhalb Jahre müsse man nach der Bestellung auf ein solches Fahrzeug warten. Und weil diese langen Zeiträume eine solide Beschaffungsstrategie erschweren, bleiben die Altfahrzeuge – für den Fall der Fälle – im Dienst.