Kuhlerkamp/Vorhalle. Vom Kuhlerkamp über Eckesey nach Vorhalle in 42 Minuten? Ja, und zwar auf einem Hagener Wanderweg am Steilhang, den kaum jemand kennt.

Dies ist eine persönliche Empfehlung. Und eine Erinnerung daran, welch besonderes Alleinstellungsmerkmal Hagen in der gesamten Region und auch gegenüber dem Ruhrgebiet hat.

Erhebungen und Täler, Wald und urbane Lebensräume, Natur und Industrie – alles im wahrsten Sinne nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Sinnbild genau dafür ist dieser malerische Weg, der von der Tannenstraße am Kuhlerkamp bis „In den Erlen“ in Vorhalle führt und dabei die Halle umarmt. Jenen Berg, der Vorhalle seinen Namen verleiht.

Jetzt, da die Bäume noch keine Blätterdächer tragen, ist der Spazierweg, der sich am Waldhang entlang schlängelt, wie eine Galerie. Durch die Bäume blickt man auf die Stadt. City und Bahnhofsviertel, Altenhagen, Eckesey, Ischeland, Boelerheide, Hoheleye.

Durch den kleinen Wanderradius im Vergleich zu Straßenwegen in Hagen legt man die Strecke vom Kuhlerkamp bis nach Vorhalle im normalen Gehtempo in 42 Minuten zurück.

Anfahrt per Bus am besten

Zunächst ein Transporthinweis. Auf keinen Fall mit dem Auto zur Tannenstraße an den Kuhlerkamp kommen, an deren Ende es im Schatten eines großen Strommasten auf den herrlichen Weg geht. Es handelt sich um ein Wohnviertel, das weiteren Parkdruck ganz sicher nicht gebrauchen kann.

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Wer wandern kann und gut zu Fuß ist, kann mit dem Bus (Linie 517) beispielsweise bis zur Albrechtstraße fahren und zu Fuß Richtung Ruheforst über die Kuhlestraße und Kiefernstraße zur Tannenstraße laufen. Auf Vorhaller Seite, wo der Wanderweg „In den Erlen“ herauskommt, kann man mit der Linie 516 an der Haltestelle Ulmenstraße aussteigen.

Durch das neue Wohngebiet am Steinbruch geht es rechts hoch „In den Erlen“ zu besagter Wegstrecke. Ganz oben sofort links halten (wer mag, kann geradeaus über die Halle zum „Café Halle“ wandern).

Kaum Begegnungsverkehr

Der Zusammenfluss von Volme und Ennepe, die neue Bahnhofshinterfahrung, der Bereich Sedanstraße, das untere Altenhagen, Fuhrparkstraße, Eckesey, Hengsteysee – auf diesem Weg lassen sich völlig neue Perspektiven und Blickwinkel einnehmen. Der Hang schießt steil hinab ins Tal, auf der anderen Seite (je nach Laufrichtung) thront der Hang mit seinen mächtigen Buchen über einem. Begegnungsverkehr gibt es kaum. Wer nutzt die Strecke auch?

Redakteur Mike Fiebig unterwegs auf einem kaum bekannten Wanderweg zwischen der Tannenstraße und In den Erlen in Hagen. 
Redakteur Mike Fiebig unterwegs auf einem kaum bekannten Wanderweg zwischen der Tannenstraße und In den Erlen in Hagen.  © Mike Fiebig

Aus der Vogelperspektive betrachtet, liegt westlich vom Wandernden der Ruheforst. Tausende haben hier im Wald mittlerweile ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Zweimal biegt der Weg quasi in den Berg hinein ab. Auf Sichthöhe der Fuhrparkbrücke in Eckesey und dann auf Höhe der Bechelte Richtung Westen zum Vorhaller Steinbruch, wo er In den Erlen endet. Um hierhin zu gelangen, kann man natürlich auch über das Wandernetz aus Richtung Café Halle kommend laufen.

Wunderbare Ausblicke warten: Zum Beispiel dieser hier hinab Richtung Bahnhofsviertel und Volme.   
Wunderbare Ausblicke warten: Zum Beispiel dieser hier hinab Richtung Bahnhofsviertel und Volme.   © Mike Fiebig

Zwei kleine Bäche

Zwei nicht näher beschriebene Bäche kreuzen übrigens den Wanderweg, fließen den Hang hinab Richtung Eckesey. Wer unten auf der Eckeseyer Straße oder der Becheltestraße mit Auto unterwegs ist und seinen Kopf kurz Richtung Halle dreht, der kann den Weg partiell bei diesem Vegetationsstand auch erkennen.

Der Sauerländische Gebirgsverein mit seiner Hagener Abteilung, Herr über das Wandernetz in der Stadt, empfiehlt offiziell die Route „Hagener Ruhrhöhenweg“. Allerdings nimmt man dort ab dem Ende der Tannenstraße nach links einen Weg durch Schrebergärten bergauf zum Waldrand und Richtung Ruheforst und von dort nach Café Halle und Richtung Volmarstein führt. Unser Weg hier aber führt am Ende der Tannenstraße gleich rechts ab.

Dies ist die Stelle, an der man in der Tannenstraße auf den Wanderweg kommt.
Dies ist die Stelle, an der man in der Tannenstraße auf den Wanderweg kommt. © Mike Fiebig

Sollte der herannahende Frühling die Spazierlust auf neue Wegen wecken: Dieser ist wärmstens empfohlen.