Breckerfeld. Das Testzentrum in der Jakobus-Kirche in Breckerfeld ist ab sofort geschlossen. Die Inhaber Gregory und Maureen Staats ziehen Bilanz.

Das Corona-Testzentrum des Ehepaares Staats war in den letzten Jahren an einem sehr ungewöhnlichen Ort zu finden: in der Jakobus-Kirche in Breckerfeld. Nun wird das Testzentrum geschlossen.

Bereits ganz zu Anfang der Pandemie im März 2021 öffnete das Testzentrum von Gregory und Maureen Staats als eines der ersten überhaupt (damals noch im Martin-Luther-Haus der evangelischen Gemeinde). Den Plan, ein Testzentrum zu betreiben, gab es von Seiten der Staats eigentlich nicht: „Wir sind mehr oder weniger da hineingerutscht und haben das Testzentrum eröffnet, um den Menschen einen Gefallen zu tun“, sagt Maureen Staats. Damit sei auch ein hohes privates Risiko verbunden gewesen. „Wir mussten natürlich auch die entsprechenden Geräte anschaffen, so etwas birgt immer ein gewisses Risiko“, so Gregory Staats, Gründer der Staats & Niggemann Security GmbH. „Wir konnten ja nicht absehen, wie es läuft.“

Ungewöhnlich - Testzentrum in Kirche

„Der außergewöhnliche Standort in der Kirche wurde uns schließlich durch die Stadt vermittelt“, verrät Gregory Staats. So sei es zu der Teststation unter den wachsamen Augen Gottes gekommen. Dabei sei die Kirche auch ein guter Ort zum Austausch gewesen, als die Menschen in der Hochphase der Pandemie kaum das Haus verlassen konnten.

Maureen und Gregory Staats haben das Testzentrum in der Jakobuskirche Breckerfeld betrieben.
Maureen und Gregory Staats haben das Testzentrum in der Jakobuskirche Breckerfeld betrieben. © WP | Michael Kleinrensing

„Die Leute haben sich dann nach langer Zeit im Testzentrum wiedergesehen und hatten die Möglichkeit, sich auf den Kirchenbänken zu unterhalten, Platz gab es ja genug“, so Gregory Staats. „Deshalb blicken wir jetzt auch mit einem weinenden Auge auf die Schließung. Trotz des Stresses in den Hochphasen hat der Austausch vor allem mit der Stammkundschaft viel Spaß gemacht, und wir haben uns sehr über das positive Feedback der Leute gefreut.“

Kosten nicht mehr tragbar

Zeit also für eine Bilanz: Dabei könne man die Zeit, in welcher das Zentrum in Betrieb war, in mehrere Phasen unterteilen, so Gregory Staats. „Am Anfang war es natürlich etwas holperig. Das ganze Konzept war ja zu Beginn der Pandemie noch wenig ausgereift und Coronatests für uns auch ein total neuer Bereich.“ In der Hochphase der Pandemie habe man dann einen guten Umsatz verbuchen können. „Teilweise besser als in unserem Kerngeschäft, dem Sicherheitssektor“, verrät Gregory Staats.

Testzentrum in der katholischen Kirche St. Jakobus Breckerfeld: Maureen und Gregory Staats (links) haben in dem Gotteshaus während der Corona-Pandemie viele Stunden verbracht.
Testzentrum in der katholischen Kirche St. Jakobus Breckerfeld: Maureen und Gregory Staats (links) haben in dem Gotteshaus während der Corona-Pandemie viele Stunden verbracht. © WP | Michael Kleinrensing

Mit dem Wegfall der Testpflicht und auch nahezu aller Beschränkungen – zuletzt wurden die Maskenpflicht in Bus und Bahn aufgehoben – ist auch die Nachfrage in den Testzentren immer weniger geworden. „Es werden natürlich immer weniger Tests gemacht, die Testverordnung läuft aus, dazu die hohen Ausgaben am Breckerfelder Standort – damit trägt sich ein weiterer Betrieb einfach nicht mehr“, so Maureen Staats.

Tierschutz und Sicherheit

Neben dem Betrieb der Testzentren (je eines in Breckerfeld, Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal) führt Gregory Staats eine Sicherheitsdienst, der in verschiedenen Bereichen tätig ist. Dort liege auch nach wie vor der Schwerpunkt, so Gregory Staats. „Auch während der Pandemie haben wir darauf unser Hauptaugenmerk gelegt. Natürlich gab es große Einbrüche im Veranstaltungssektor, dafür erleben wir jetzt einen regelrechten Boom.“

Außerdem machen sich Maureen und Gregory Staats ehrenamtlich für den Tierschutz stark und haben daher im Mai des vergangenen Jahres die private Organisation „Sad Eyes - Staats Animal Rescue“ ins Leben gerufen. In ihren Testzentren haben die beiden auch die Möglichkeit zur Spende angeboten. Von dem Geld finanzieren sie beispielsweise Fahrten in die Ukraine, um in den Kriegsgebieten zu helfen – Menschen und Tieren. „Wir waren jetzt bereits ein paar Mal dort und haben Hilfsgüter hingebracht, Kleider und Essen für die Menschen und Futter für die Tiere“, so Staats. In Zusammenarbeit mit ukrainischen Organisationen haben die Staats auch schon Tiere mit zurückgenommen – und ihnen damit wohl das Leben gerettet.