Hagen. Die Sternwarte Hagen bietet die Möglichkeit, die Patenschaft für einen Stern zu übernehmen und diesen eigens zu taufen.

Die Sternwarte Hagen bietet Sternenliebhabern bereits seit fast 30 Jahren die Möglichkeit, einen Stern zu „adoptieren“. Damit ist die Sternwarte in Hagen eine der Ersten gewesen, welche der Öffentlichkeit ein solches Angebot zur Verfügung gestellt hat. Heute werden Sternpatenschaften und auch Sterntaufen von zahlreichen Sternwarten und Planetarien angeboten.

Aber was genau ist eine Sternpatenschaft eigentlich?

Wer eine Patenschaft für einen der leuchtenden Himmelskörper übernimmt, darf den zukünftigen Namen dieses Sterns im Register der Sternwarte selbst bestimmen (Sterntaufe). Zudem hat derjenige selbstverständlich auch das Vorrecht, sich – wenn auch bloß symbolisch – als den Besitzer eines Sterns zu bezeichnen. „Natürlich gehören die Sterne nicht uns persönlich, daher können wir die Patenschaft nur symbolisch vergeben. Wir können jedoch garantieren, dass wir den Stern künftig unter dem vom Paten gewählten Namen führen“, so Dirk Panczyk, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sternwarte Hagen.

Da die Sternwarte Teil der AG ist, werden sämtliche Abschlüsse einer Patenschaft für Instandhaltungsmaßnahmen und zur Erweiterung der Öffentlichkeitsarbeit verwendet. Im Gegenzug erhält der zukünftige Sternpate eine Urkunde mit dem selbstgewählten Namen des Sterns und eine Karte, mit welcher dieser am Nachthimmel einwandfrei geortet werden kann.

Die Suche nach dem eigenen Stern erfolgt dabei über einen sogenannten Referenzstern. Das ist ein hellerer Stern des entsprechenden Sternbildes, anhand dessen Position der eigene Stern gefunden werden kann. „Die Sternwarte hofft durch diese kleine, integrierte Aufgabe auch den einen oder andere für das Sterne gucken zu begeistern“, so Dirk Panczyk.

Wer eine Patenschaft abschließt, bekommt zudem mit seiner Urkunde die Garantie, dass der Stern von der Warte kein zweites Mal vergeben wird.

Die Wahl des richtigen Sterns - eine schwere Entscheidung

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Volkssternwarte Hagen hat dazu einige Tipps parat, um die Entscheidungsfindung möglicherweise zu erleichtern: „Ich glaube, viele Leute wählen sehr spontan, zum Beispiel, wenn ihnen der Name des Sternbildes gefällt.“

Er selbst empfehle jedoch bei der Auswahl immer, auf einen persönlichen Bezug zu achten, sodass beispielsweise an einem besonderen Tag dieser Stern auch wirklich sichtbar sei. „Eine Sternpatenschaft ist eben meist ein Geschenk, daher werden auch vielen Sternen Kosenamen gegeben“, verrät Panczyk.

Natürlich spielt auch der Preis der Patenschaft eine Rolle bei der Auswahl eines geeigneten Sternes. Die Kosten sind dabei abhängig von der jeweiligen Helligkeit des Sterns, sodass für jeden Geldbeutel (20 bis 600 Euro) ein passender Stern dabei ist.

In diesem Gebäude findet sich das größte Teleskop der Sternwarte.
In diesem Gebäude findet sich das größte Teleskop der Sternwarte. © WP | Michael Kleinrensing

Neben der Sternpatenschaft kann die Sternwarte auch auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Ihre Anfänge fand sie mit der Gründung des Vereins, welche im ehemaligen Verkaufsstand unter dem Eugen-Richter-Turm stattfand. Hier wurden auch die ersten Hobbytreffen abgehalten, und man diskutierte eifrig über das Thema Astronomie. Später errichtete man dann in Eigenarbeit und mit der Unterstützung der Stadt Hagen nach und nach die heutige Sternwarte.

Heute bietet die Sternwarte neben der Hobbyastronomie für Vereinsmitglieder auch Veranstaltungen und Führungen für die Öffentlichkeit an.