Hohenlimburg. In Hagen gibt es nur einen öffentlichen Wohnmobilstellplatz. Und dort gibt es keinen Strom. Das soll sich nun endlich ändern.

Es ist eines dieser Themen, die sich in Hagen und Hohenlimburg ziehen wie ein Kaugummi. Etliche Male behandelt, etliche Male geprüft, etliche Male wieder auf die lange geschoben: Wohnmobilstellplätze. Vor sieben Jahren wurde ein Arbeitskreis gegründet. Immerhin: Sechs Stück davon gibt es ja. Drei am Freilichtmuseum (auf dem hauseigenen Parkplatz) und drei am am Lennepark in Hohenlimburg – das ist der einzige öffentliche. Die erfreuen sich höchster Beliebtheit und sollen – wenn es nach den Bürgern für Hohenlimburg geht – aufgewertet werden. Im Rest der Stadt geht das Warten auf Wohnmobilstellplätze unterdessen weiter.

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„Der Wohnmobilstellplatz „Am Lennepark“ wurde im März 2019 in Betrieb genommen und erfreut sich seither großer Beliebtheit. Sogar in den Wintermonaten wird der Platz gut genutzt, obwohl er keinerlei nutzernahe Infrastruktur vorhält. Er wurde umgehend auf den einschlägigen Internetseiten der Wohnmobilisten beworben und dort auf Grund seiner ansprechenden Lage an Lenne und Park positiv besprochen“, erklären die Bürger für Hohenlimburg in einer dazugehörigen Beschlussvorlage für die Sitzung der Bezirksvertretung Hohenlimburg am Donnerstag.

Auf dem Ackermann-Platz am Höing will die Stadt sechs Wohnmobilstellplätze als reine Parkmöglichkeit ausweisen.
Auf dem Ackermann-Platz am Höing will die Stadt sechs Wohnmobilstellplätze als reine Parkmöglichkeit ausweisen. © Michael Kleinrensing

Heimischer Handel profitiere

Von den Besuchen auswärtiger Wohnmobilisten profitiere auch der heimische Handel, denn Wohnmobilisten würden „laut Statistik“ pro Tag circa 70 Euro in der Stadt ihres Aufenthaltes ausgeben, erklären die Bürger für Hohenlimburg. Einen Boom erlebe die Wohnmobilszene seit der Corona-Pandemie, die Anzahl der angemeldeten Wohnmobile habe sich von 2015 bis 2022 auf 767.325 nahezu verdoppelt. Quellen sind der Vorlage nicht zu entnehmen.

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Der Wohnmobilstellplatz „Am Lennepark“ bietet nicht zuletzt auch Sportlern, die das benachbarte Kanu-Leistungszentrum nutzen, eine günstige Übernachtungsmöglichkeit. Die Verwaltung soll demnach beauftragt werden, den Wohnmobilstellplatz „Am Lennepark“mit einer Möglichkeit zur Stromversorgung auszustatten. Und: Das Stellplatzkontingent soll von drei auf sechs Plätze ausgebaut werden.

Bis heute nicht entstanden

2017 noch hatte die Verwaltung erklärt, dass Interesse eines privaten Betreibers bestehe für einen Wohnmobilstellplatz für 60 bis 80 Plätze vor. Die Verwaltung erklärte damals aber auch, sie favorisiere zunächst ein Gesamtkonzept zu diesem Thema, dass ich aus dem ISEK entwickele. „Daraus könnte ein Standort im Bereich Harkort-/Hengsteysee aus touristischen Gründen Sinn machen“, hieß es. Diese Stellplätze sind bis heute nicht entstanden.

Der Wohnmobilstellplatz am Lennepark soll nun einen Stromanschluss bekommen.
Der Wohnmobilstellplatz am Lennepark soll nun einen Stromanschluss bekommen. © WP | Michael Kleinrensing

Die Errichtung von Wohnmobilstellplätzen sei abhängig von einer öffentlichen oder privaten Finanzierung. In Kommunen wie Dortmund, Hemer, Altena, Plettenberg oder Haltern am See, werden Stellplätze mit mindestens zwölf Parkmöglichkeiten angeboten, die über eine entsprechende Ver- und Entsorgungsstation, eine Stromversorgung und unter Umständen eine Sanitär-Anlage und einen Internetzugang verfügen.

Blickpunkt Ackermann-Platz

2022 erklärte die Stadt, eine Fläche für sechs Wohnmobile am Höing freizuhalten. Und zwar auf der Fläche der ehemaligen Toiletten-Anlage, die abgerissen wurde. Da sich allerdings kein Betreiber für den Stellplatz finden ließ, würden hier lediglich – nach Hohenlimburger Vorbild – sechs Parkplätze als Wohnmobil-Stellplätze ausgewiesen, die ohne Zahlung einer Stellplatzgebühr genutzt werden dürften.

Vom Interesse eines privaten Betreibers war in Hagen nicht mehr die Rede. Die Bezirksvertretungssitzung beginnt Donnerstag um 16 Uhr im Hohenlimburger Rathaus.