Hagen. Das nächste Konzept in Hagen und wieder keine Umsetzungen? Der Unternehmerrat kritisiert das geplante Einzelhandelskonzept - das es schon gibt.

Dass die Stadt Hagen wie berichtet die Kölner Handelsberatung BBE mit der Erarbeitung eines Einzelhandels- und Zentrenkonzepts für das Stadtzentrum beauftragt, kritisiert der Hagener Unternehmerrat deutlich. „Bis Mai soll der Entwurf in den politischen Gremien beraten werden. Erst danach ist eine öffentliche Beteiligung vorgesehen, worauf er im September vom Rat verabschiedet werden soll“, kritisiert das Gremium, dem sich mittlerweile über 80 Unternehmer in Hagen angeschlossen haben.

Zunächst die Bürger fragen

„Zum einen stellt sich die Frage, warum wieder einmal externe Berater für die Erarbeitung eines neuen, von Steuergeldern finanzierten Konzepts hinzugezogen werden müssen. Ganz abgesehen von dem Kostenfaktor: Angebrachter wäre es, zunächst einmal ansässige Einzelhändler,Unternehmer und Bürger zu befragen, bevor ein Konzept zu erstellt wird“, erklärt der Unternehmerrat in einer Stellungnahme.

Das Vorbild: Herdecke

Als Vorbild könne hier die Herdecker Bürgermeisterin Katja Strauß-Köster fungieren, die im Rahmen einer „Innenstadtrunde“ zusammen mit Einzelhändlern, Gastronomen, Dienstleistern und Gewerbetreibenden Strategien für die Herdecker Innenstadt entwickelt habe. „Dieses Vorgehen ist nicht nur kostengünstiger, es zeigt auch eine Wertschätzung den beteiligten Bürgern und Unternehmern gegenüber. Zuletzt wurde 2015 ein Konzept zur Hagener Innenstadt entwickelt, das aufgrund des „sich ständig verändernden Angebots- und Nachfrageverhaltens – aktuell verstärkt durch Lockdown und Onlinehandel“ veraltet sei“, so der Unternehmerrat.

Nie folgen Umsetzungen

Daraus lasse sich der Schluss ziehen, dass bisherige Konzepte für Stadt und Politik nicht bindend seien, wenn sie nach einigen Jahren wieder verworfen würden.

„So heißt es aktuell unter anderem, dass im Hagener Zentrum keine neuen Verkaufsflächen erforderlich seien – ein Fakt, der in Anbetracht der bestehenden Leerstände mehr als offensichtlich ist. Warum braucht es alle paar Jahre ein neues und kostenintensives Gutachten eines Planungsbüros, wenn doch keine konkreten Umsetzungen folgen?“ fragt der Unternehmerrat.