Hohenlimburg. Das Stadtfest Hohenlimburg wird diesmal nur der Verband für Sport organisieren. Der Streit um den Termin für das Fest ist damit geklärt:
Das Stadtfest in Hohenlimburg wird dieses Jahr nur der Verband für Sport organisieren. Erstmals zieht sich die Werbegemeinschaft Hohenlimburg aus der Organisation zurück. Grund dafür sind die Querelen rund um den Termin für das Fest. Dieses findet nun vom 23. bis 25. Juni 2023 statt, eine Woche früher als im Vorjahr.
Vorstoß mit Schlagersänger
„Wir fanden die Art und Weise nicht in Ordnung“, störte sich Andreas Murr, Vorstand Werbegemeinschaft, an dem Vorstoß des Verband für Sport, das Fest eine Woche vorzuziehen. Grund ist Schlagersänger Olaf Henning, den der Verband für Sport für einen Auftritt in Hohenlimburg an besagtem Wochenende gewinnen konnte. Eine Woche später, zum üblichen Stadtfest-Termin, wäre Henning nicht verfügbar gewesen. Die Werbegemeinschaft wollte aber an diesem Termin für das größte Fest im Hohenlimburger Jahreskalender festhalten. „Es hätte sehr gut gepasst, auch weil das Schützenfest in Iserlohn dieses Jahr eine Woche später stattfindet und daher terminlich nicht mit dem Stadtfest kollidiert wäre.“ Auch seien viele Schausteller an dem Wochenende davor, das der Verband für Sport anvisiert, auf der Gevelsberger Kirmes. Man will sich aber nicht dauerhaft aus der Organisation des Stadtfestes zurückziehen, kündigt Murr an. „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei.“
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Keine Absage im Vorfeld
Erleichterung, die aufwendige Organisation rund um das Stadtfest in diesem Jahr los zu sein, empfinde man nicht. Doch dass der Verband für Sport als Mitveranstalter eigenständig Planungen anstellte in dem Glauben, die Werbegemeinschaft sei generell nicht im Boot, stieß übel auf, sagt Murr. Denn eine definitive Absage habe er nie gegeben. „Wir hatten nur gesagt, wenn wir keine Unterstützung kriegen, sind wir raus.“
„Schlechte Kommunikation“
Kiriakos Sampsonidis, Vorstand Verband für Sport, bedauert den Rückzug der Werbegemeinschaft, wie er sagt. „Wir hätten das Fest gerne wieder mit ihnen zusammen veranstaltet.“ Als über Dritte die Info kam, die Werbegemeinschaft sei beim Stadtfest diesmal raus, lief die Planung mit Schlagersänger Olaf Henning an. „Es war generell eine schlechte Kommunikation“, resümiert Sampsonidis, dass man sich viel früher zu gemeinsamen Gesprächen hätte zusammensetzen sollen. „Ich würde mich freuen, wenn wir nächstes Jahr das Fest wieder gemeinsam organisieren.“ Derweil laufen die Planungen zum diesjährigen Stadtfest an. Viele Details gibt es noch nicht. Man wolle versuchen, wieder zwei Bühnen aufzubauen, sagt Sampsonidis, dessen Unternehmen, der Pflegedienst MK Pflege, als Sponsor mit im Boot sein wird. Zudem gebe es weitere Unterstützung etwa aus Familie, Freundeskreis und Sportvereinen. Auch das Truckerfest soll in diesem Jahr wieder stattfinden.
Historischer Einschnitt
Derweil zieht sich mit der Werbegemeinschaft erstmals jene Gruppe aus der Organisation des Stadtfestes zurück, die dieses Fest vor 41 Jahren aus der Taufe gehoben hat. „Es waren andere Zeiten“, blickt Günter Pieper wehmütig zurück. Er führte damals ein bekanntes Sport- und Modegeschäft an der Herrenstraße, gehörte 1982 zu den Gründervätern des Stadtfestes in der Werbegemeinschaft. Zu Hochzeiten gab es vier Bühnen in der Innenstadt, auch teure Bands aus dem Ausland wurden engagiert. In den Bierwagen ging es familiär zu, zapften Händler mit ihren Familien und Mitarbeitern ehrenamtlich, um das Fest zu finanzieren. Später holte man den Verband für Sport als Mitveranstalter ins Boot. „Heute gibt es kaum noch Mitarbeiter im Einzelhandel in Hohenlimburg.“
Interne Querelen
Dass das Verhältnis zwischen Werbegemeinschaft und Verband für Sport intern nicht immer harmonisch war, davon weiß Maibritt Engelhardt zu berichten. Sie war mehrere Jahre die Vorsitzende der Werbegemeinschaft, das letzte Stadtfest vor der Pandemie 2019 hat sie noch mit geplant. „Die Organisation ist gewissermaßen ein Hohenlimburg-Symptom. Es gibt hier große Probleme mit dem ,Wir’. Stattdessen gibt es eine Reihe von Gruppierungen, die sich profilieren wollen“, sagt sie. „Ich glaube aber, man könnte sich auch mal profilieren, indem man als Teamplayer mit dem Einzelhandel wirkt.“ Die Querelen mit dem Mitveranstalter bei der Stadtfest-Organisation seien ein Grund gewesen, warum sie den Vorsitz in der Werbegemeinschaft niedergelegt hat.