Hagen. Die Stadt Hagen forciert die Verkehrswende und will weg vom motorisierten Verkehr. Doch die Bürger schaffen sich immer mehr Autos an.

In Hagen sind derzeit 125.810 Kraftfahrzeuge zugelassen, davon gehören 109.555 zu privaten Haushalten, bei 16.491 handelt es sich um gewerbliche Zulassungen. Zum Vergleich: im Jahr 2021 waren 124.924 Fahrzeuge auf den Hagener Straßen unterwegs, also 886 weniger als 2022. Und im Jahr 2010 lag die Zahl bei 109.656.

Die Zahl der Kraftfahrzeuge in Hagen nimmt also zu, die der Einwohner auch. Die Abteilung Statistik im Rathaus zählte im Jahr 2021 195.062 Männer und Frauen in der Stadt. Ein Jahr zuvor waren es 194.938. Und im Jahr 2012 lebten in Hagen lediglich 187.810 Menschen – der niedrigste Wert in diesem Jahrhundert (die meisten Einwohner seit der Jahrhundertwende verzeichnete Hagen 2000 mit 205.307 Menschen.

Derzeit gibt es 1524 E-Fahrzeuge in Hagen

Zurück zu den Kraftfahrzeugen: Wie die Stadtverwaltung in Hagen auf Anfrage mitteilte, liegt die Zahl der Dieselfahrzeuge derzeit bei 34.933, die der Benziner bei 85.432.

Hinzu kommen 1524 E-Fahrzeuge und 4619 Hybrid-Wagen. Bei den alternativen Antrieben hat es eine deutliche Zunahme gegeben. 2021 gab es in Hagen lediglich 1017 E- und 3430 Hybrid-Fahrzeuge, 2020 waren es gar nur 534 bzw. 2005.

Feinstaubwert an drei Tagen überschritten

Die Feinstaubproblematik hat die Stadt Hagen mittlerweile ganz gut im Griff. Seit 1. Januar traten nach Angaben der Verwaltung an der Messstation des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) am Graf-von-Galen-Ring nur drei Überschreitungen des zulässigen Wertes von von 50 µg/m3 auf (zulässig sind 35 Überschreitungen pro Jahr).

Die eingeleiteten Maßnahmen – u.a. die Einrichtung zweier Busspuren auf der Körnerstraße, die Bahnhofshinterfahrung, die Markierung und Freigabe zweier Fahrradstraßen am Graf-von-Galen-Ring oder die Sperrung von Abbiegerstreifen – bewirkten eindeutig eine Verdrängung des privaten Pkw-Aufkommens in der Hagener City, so die Stadt: „Im Bereich des Hauptbahnhofes führte dies zu einer Verringerung der Fahrzeugzahlen von über 11.000 pro Tag.“ Die Finanzamtsschlucht passieren nun pro Tag rund 8000 Fahrzeuge weniger.

Da die ergriffenen Mittel, die nach einer Klage der Deutschen Umwelthilfe vorgenommen worden waren, Wirkung zeigen, ist eine Ausweitung der bisherigen Umweltzone nach Auskunft der Stadt nicht vorgesehen.