Hohenlimburg. Nach zwei Jahren Coronapause öffnete wieder der Weihnachtsmarkt auf Schloss Hohenlimburg. Es kamen weniger Gäste als in Vorjahren. Ein Besuch:
Kein Gedränge, kein Geschiebe. Der Innenhof des Schlosses lässt sich gut überblicken. Ein ungewohntes Bild für einen Samstagnachmittag auf dem traditionellen Weihnachtsmarkt am Schloss Hohenlimburg. Es ist der erste Markt auf dem Schloss nach zwei Jahren Corona-Zwangspause. Am zweiten, dritten und vierten Adventswochenende war der Markt geöffnet – in diesem Jahr allerdings als „Weihnachtsmärktchen“, da es deutlich weniger Aussteller gibt als in Vorjahren.
Händlerin der ersten Stunde
Beate Hermann gehört zu den Händlerinnen der ersten Stunden. Seit vielen Jahren verkauft sie ihre selbstgemachte Deko auf dem Weihnachtsmarkt. Ein Jahr lang arbeitet sie in ihrer Keramik-Werkstatt und stellt ihre weihnachtlichen Figuren mit viel Liebe zum Detail her: „Für mich gehört dieser Markt einfach zu Weihnachten dazu, aber dieses Jahr sind es doch weniger Besucher als in den vergangenen Jahren.“ Hermann vermutet verschiedene Gründe, die hier zusammenkommen: „Zum einen sind es weniger Aussteller und zum anderen merkt man, dass die Menschen mehr auf ihr Geld achten.“
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Atmosphäre am Schloss begeistert
Für sie ist es aber vor allem die Atmosphäre auf dem Schlossberg, die den Weihnachtsmarkt zu einem ganz besonderen Markt macht. Das war auch der Grund warum Luisa Isaia mit ihrer achtjährigen Tochter Alissa aus Schwelm nach Hohenlimburg gekommen ist: „Wir haben schon viel von dem Markt am Schloss Hohenlimburg gehört und jetzt wollten wir uns endlich mal selbst ein Bild machen“, so Luisa Isaia. Sie sind begeistert. Den Eintrittspreis von neun Euro für Mutter und Tochter finde sie angemessen: „Verglichen mit anderen Märkten finde ich den Preis sogar noch sehr günstig, schließlich müssen die Innenräume auch alle geheizt werden. Und allein das Schloss begeistert meine Tochter so sehr, dass sich die Fahrt nach Hohenlimburg gelohnt hat.“
„Preis ist in Ordnung“
Von dem Burgpanorama sind auch Katja und Felix Holland und ihre Kinder begeistert. Die Familie aus Schwerte hat sich bewusst für einen kleinen Weihnachtsmarkt entschieden: „Wir waren schon oft in der Hagener oder Dortmunder Innenstadt auf den Märkten, aber das ist einfach nur Kommerz. Wir wollten etwas kleines und Gemütliches und sind total fasziniert. Vor allem mit der tollen Kulisse“, so Felix Holland.
Die Familie sei sogar sehr froh, dass es an diesem Nachmittag nicht so überlaufen ist. So könne man an den Ständen ganz in Ruhe gucken. Und auch sie habe der Eintrittspreis nicht abgeschreckt: „Beim Fredenbaumer Weihnachtsmarkt in Dortmund haben wir deutlich mehr gezahlt. Für das Angebot ist der Preis absolut in Ordnung.“
Viele Stammbesucher
Besondere Aufmerksamkeit an diesem Nachmittag bekommt Spinnerin Ulrike Weiland. Interessiert verfolgen die Besucher und Besucherinnen wie sie aus einzelnen Fasern einen langen Faden am Spinnrad herstellt. Ulrike Weiland ist bereits zum 17. Mal als Ausstellerin bei dem Markt auf Schloss Hohenlimburg dabei.
Zwar merke auch sie, dass es weniger Besucher als in den Vorjahren sind, „aber ich habe direkt am ersten Wochenende viele meiner Stammkunden getroffen, die einfach froh waren, dass der Weihnachtsmarkt nach zwei Jahren Pause wieder stattfinden kann.“ Es sei immer eine tolle Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt: „Die Leute, die hierherkommen, wissen das Handwerk zu schätzen und sind alle immer sehr freundlich. Das macht großen Spaß.“
Einzigartige Stimmung
Zwar ziehen viele Händler an diesem dritten und letzten Weihnachtsmarkt-Wochenende im Schloss eine eher gemischte Bilanz für den Neustart. Doch sie sind sich einig, dass es nach der Corona-Pause wieder neu anlaufen muss und es in diesem Winter viele Gründe gibt, warum Menschen auf den Besuch eines Marktes verzichten. Dennoch steht für viele Aussteller fest: Trotz weniger Besucher, die besondere Weihnachtsstimmung am Schloss Hohenlimburg gibt es auch nach zwei Jahren Pause noch…