Hagen. Kunden kaufen bei Pibosa in Hagen für drei Euro ein Schüsselgericht. Und wie kommen bedürftige Menschen dann an diese Bowls?

Eine stattliche Zahl: 170 Bowls (Gerichte in Schüsseln) wurden bereits vorbestellt und bezahlt, „das ist ein schöner Erfolg, und die Aktion läuft ja noch“, resümiert Mike Henning.

Der umtriebige Gastronom, der neben dem vor wenigen Monaten eröffneten Strandhaus am Hengsteysee auch den Betrieb Pibosa (die Abkürzung steht für Pizza, Bowls, Salate) leitet, hat sich für die Weihnachtszeit etwas einfallen lassen, um bedürftigen Menschen in Hagen zu helfen.

Im Pibosa im Cinestar-Komplex werden am Sonntag, 18. Dezember, Gerichte in Schüsseln (Bowls) an Bedürftige ausgegeben.
Im Pibosa im Cinestar-Komplex werden am Sonntag, 18. Dezember, Gerichte in Schüsseln (Bowls) an Bedürftige ausgegeben. © Yvonne Hinz

Charity-Aktion ins Leben gerufen

Anfang vergangener Woche haben Mike Henning und sein Pibosa-Kompagnon Thomas Klein die Aktion „Charity Bowl Hagen“ ins Leben gerufen.

Heißt: Wer möchte, kauft online oder im Restaurant im Cinestar-Komplex auf der Springe für drei Euro eine reguläre Bowl, die sonst 10,49 Euro kostet. Doch statt das Schüsselgericht selbst zu verputzen, spendet man das aus zahlreichen frischen Zutaten bestehende Essen. Nicht sofort, sondern am Sonntag, 18. Dezember.

Mike Henning (links) und Thomas Klein  haben eine Charity-Aktion im Pibosa ins Leben gerufen.
Mike Henning (links) und Thomas Klein haben eine Charity-Aktion im Pibosa ins Leben gerufen. © Yvonne Hinz

„Dann geben wir zwischen 11 und 17 Uhr die Bowls, die wir morgens und mittags produzieren, an finanziell schwächer gestellte Menschen aus“, erläutert Mike Henning. Eine Bedürftigkeitsprüfung gäbe es nicht, „wir vertrauen jenen, die sich in die Schlange stellen“. Mike Henning und Thomas Klein rechnen mit bis zu 300 Bedürftigen, die ins Restaurant auf der Springe kommen.

Nicht ganz ohne Hintergedanken

Aber so ganz uneigennützig wurde die Idee der Charity-Bowl doch nicht geboren, oder? Mike Henning räumt ein, dass er als Gastronom natürlich auch darauf spekuliert habe, dass Leute, die ein Gericht spenden, auch gleichzeitig für sich selbst eine Bowl, eine Pizza oder einen Salat bestellen, „doch da haben wir uns getäuscht. Mindestens 90 Prozent jener, die die Charity-Aktion unterstützen, kaufen tatsächlich nur eine oder mehrere Spenden-Bowls für jeweils drei Euro“.

Trotzdem stünden sein Kompagnon und er voll hinter dem Projekt, denn „etwas zu geben ist manchmal schöner als etwas zu nehmen“. Ein klasse Gedanke – nicht nur zur Weihnachtszeit.

Weitere Infos:

Das Pibosa auf der Springe wurde Ende Mai eröffnet.

Die Auslieferung der Gerichte erfolgt mit E-Bikes und E-Rollern; es wird ein Radius von etwa fünf Kilometern in Hagen abgedeckt.

Der Gastrobetrieb Pibosa auf der Springe hat täglich von 11.30 bis 22 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter: www.pibosa@com