Hagen. Deutlich früher als sonst im Winter schwappt zurzeit die Grippewelle über Hagen hinweg. Die Behörden raten dringend zur Impfung.

Die Zahl der gemeldeten Influenza-Infektionen steigt in Hagen deutlich an. Lag die Zahl in den beiden Vorwochen zusammen noch bei 16 gemeldeten Fällen, so wurden in dieser Woche bereits 26 Fälle dem Gesundheitsamt der Stadt Hagen gemeldet. Zudem steigt die Zahl deutlich früher als sonst üblich an.

Vor der Corona-Pandemie tauchten die ersten Influenzapatienten erst im Januar/Februar auf. Dieses Mal geht das Gesundheitsamt aufgrund der bislang gemeldeten Fälle davon aus, dass bis zu diesem Zeitpunkt ein fortlaufender Anstieg von Patienten erwartet werden muss.

Corona drückt Zahlen in den Keller

Die verstärkten Hygiene-, aber auch Abstands- und Kontaktmaßnahmen sorgten in den beiden vergangenen Influenzasaisons 2020/21 und 2021/22 dafür, dass nur zwei bzw. drei Influenza-Infektionen gemeldet wurden. So lag die Zahl der gemeldeten Fälle in der Volmestadt 2019/20 noch bei 145 sowie 2018/19 bei 140, 2017/18 waren es mit 265 sogar noch einmal deutlich mehr.

Es muss allerdings von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Während bei Corona über einen langen Zeitraum fast flächendeckend getestet wurde und eine entsprechend niedrige Dunkelziffer angenommen werden konnte, wird auf Influenza kaum getestet. Ein Erregernachweis wird in der Regel nur bei krankenhauspflichtigem Verlauf und der dortigen Diagnostik durchgeführt. Dennoch spiegeln die aktuellen Zahlen deutlich das derzeit stark gestiegene Patientenaufkommen, das aus Praxen und Kliniken dem Gesundheitsamt mitgeteilt wird, wieder.

Hohes Risiko für Kinder

Von den insgesamt bislang 42 Betroffenen sind mehr als 50 Prozent noch nicht volljährig, die überwiegende Zahl sogar noch unter sechs Jahren. Nur eine der erkrankten Personen war gegen Grippe geimpft. Das Gesundheitsamt der Stadt Hagen empfiehlt aufgrund der im Jahresverlauf sehr frühen sowie stark zunehmenden Anzahl an gemeldeten Fällen die Durchführung einer Grippeschutzimpfung beim Hausarzt.

Eine Grippe kann jeden treffen, normalerweise insbesondere ältere Menschen, Schwangere und chronisch Kranke, aber in diesem Jahr haben auch Kinder ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe. Neben dem Influenzavirus kursieren aktuell auch zahlreiche andere Viren, wie zum Beispiel das RS-Virus. Wie bei allen Viren, die Atemwegserkrankungen hervorrufen, gelten auch beim Influenza-Virus die bekannten Vorsichtsmaßnahmen wie Abstand halten, das Tragen einer Maske oder regelmäßiges Händewaschen.