Oege. Zahlreiche Schilder weisen neuerdings auf das Halteverbot in einer Straße in Oege hin – doch Platz zum Parken gibt es in dem Wohngebiet kaum

Zahlreiche Schilder stehen neuerdings verteilt auf der Piepen­stockstraße, um auf das absolute Halteverbot auf beiden Straßenseiten hinzuweisen. Doch dieses Durchgreifen sorgt für Probleme – denn die Autos der Anwohner in dem dicht besiedelten Wohngebiet sind damit nicht verschwunden.

Auf mehreren hundert Metern stehen neuerdings die Schilder zum absoluten Halteverbot.
Auf mehreren hundert Metern stehen neuerdings die Schilder zum absoluten Halteverbot. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Erstaunt haben Günter und Karin Henniges neulich aus dem Haus geschaut. Mehrere Halteverbotschilder säumten die Piepenstockstraße direkt vor ihrer Haustür in Oege. Wegen der schmalen Straßenführung gilt dort seit längerem bereits ein gesetzliches Haltverbot auf mehreren hundert Metern zwischen den beiden Einmündungen des Ahmer Weg.

Neue Schilder zeigen Wirkung

Nun weisen auf Aufforderung der Feuerwehr Hagen auch Schilder auf dieses Halteverbot hin – und das zeigt Wirkung: die Straße in dem Wohngebiet ist frei, Platz genug auch für Feuerwehr und größere Fahrzeuge ist da. Zwar wollte die Stadt mit dem Aufstellen der Schilder genau das erreichen, doch für die Anwohner schafft es viele neue Probleme.

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Anlieferung erschwert

Sie führen eine Hausverwaltung und haben zwei Mitarbeiter, erzählt Günter Henniges. Diese seien auf das Auto angewiesen, dürften nun aber nicht mehr vor dem Haus parken. Gleiches gilt für Paketfahrzeuge und Lieferdienste, die nicht mehr kurz halten dürfen.

„Wir haben ein neues Sofa bekommen, da musste der Lieferwagen vor dem Haus halten“, berichtet Karin Henniges. Sie fühlten sich überrumpelt. Denn informiert wurde über die Maßnahme zwar in der Presse, aber das hat nicht jeder Anwohner in der Straße mitbekommen – auch das Ehepaar nicht.

Kein Platz zum Parken

Das Quartier um die Piepenstockstraße in Oege ist dicht bebaut, hier reiht sich Haus an Haus. Die Querstraßen sind eng und größere öffentliche Parkflächen fehlen. Weil Anwohner deshalb immer wieder auf der linken Straßenseite parken, will die Stadt nun mit den neuen Halteverbotsschilder auf das absolute Parkverbot hinweisen. Schließlich blieben mit den parkenden Autos unter drei Meter Restbreite übrig, zu wenig Platz für den nötigen Rettungsweg der Feuerwehr. Das Halteverbot werde entsprechend kontrolliert, so die Stadt.

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Mehr Parken im Umfeld

Anwohner wie Günter Henniges wissen um das Parkproblem. Vielleicht könne man nur die Engstellen an dem Abzweig zwischen Piepenstockstraße und Ahmer Weg mit einem Halteverbot belegen, schlägt er vor. In jedem Fall hoffe er auf Dauer auf eine bessere Lösung als bisher. Denn, da in dem Quartier der Parkdruck ohnehin sehr groß ist, führten Schilder letztlich nur dazu, dass die Fahrzeuge in andere Querstraßen im Umfeld ausweichen – und damit dort jene Probleme potenzieren, die in der Piepenstockstraße gelöst sind. Andererseits schafft die neue Situation auch neue Probleme. Während Katrin Henniges vor ihrem Haus steht, braust ein kleiner Lieferwagen über die Straße vorbei. „Der Wagen war sehr schnell unterwegs.“

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Autos fahren schneller

So wirkt die neue Freiheit auf der Piepenstockstraße offenkundig für manch Autofahrer auch wie eine Einladung, nun schneller über die Straße zu brettern. „Das ist gerade für die Kinder nicht ungefährlich, die hier in der Straße wohnen.“

Ein Postbote radelt vorbei. Er fahre die Route öfter, wie er sagt. „Die Autos haben links geparkt, das wurde manchmal schon eng“, sagt er. „Aber eher für größere Fahrzeuge. Meistens hat es gut gepasst.“

Thema für die Politik

Die Parksituation an der Piepenstockstraße wird auf Impuls der Fraktion Bürger für Hohenlimburg am kommenden Donnerstag in der Bezirksvertretung diskutiert. Die Verwaltung solle über die Gründe für die Ausschilderung des beidseitigen absoluten Halteverbots berichten, ebenso über denkbare Alternativen, wohin Anwohner mit ihren Autos ausweichen können. „Der Antrag zielt darauf ab, dass hier eine für die Anwohner verträgliche Lösung gefunden wird, welche das Parken ihrer Autos wohnungsnah ermöglicht“, so Holger Lotz, Fraktionsvorsitzender. Dabei seien auch bauliche Lösungen wie etwa die Wegnahme des ohnehin kaum nutzbaren Mini-Bürgersteigs in Betracht zu ziehen.

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung findet am Donnerstag, 24. November, um 16 Uhr im Rathaus Hohenlimburg statt.