Hagen. Die Fußball-WM in Katar ist umstritten. Und trotzdem verdient die Entscheidung für ein Rudelgucken in Hagen Respekt. Ein Kommentar.
Kennen Sie die deutschen Gruppengegner? Hätten Sie gewusst, wann die Deutschen in Katar zum ersten Mal ran müssen? Hatten Sie eine Ahnung, um wie viel Uhr die Spiele angepfiffen werden?
Dreimal nein? Dann geht es Ihnen genau wie mir. Und ich bin Fußball-Fan mit Leib und Seele, setzte mich auch für ein Freundschaftsspiel der B-Elf der Nationalmannschaft vor den Fernseher, kenne noch die Aufstellung des Champions-League-Finals von 1997 und verfolge die Bundesliga an jedem Wochenende mit Leidenschaft. Aber eine WM im Wüstenstaat, mitten in der Vorweihnachtszeit, in einem Land, in dem Menschenrechte statt Bällen mit Füßen getreten werden und Arbeiter wie Sklaven behandelt werden? Nicht mit mir.
Keine Vorfreude auf ein Fußball-Fest
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Mit der Vorfreude auf dieses Sportfest ist es nicht weit her. Und trotzdem gehen zwei Hagener einen außergewöhnlichen Weg. Die Gebrüder Arens bieten auf dem Weihnachtsmarkt ein Public-Viewing an. Nicht, weil sie selbst das WM-Fieber gepackt hat, sondern weil die Kunden offenbar trotz aller Bedenken auf diese Fußball-Spiele nicht verzichten möchten.
Diese Entscheidung verdient Respekt. Und wenn mich das Fußball-Fieber doch noch packen sollte, dann komme ich auf einen Glühwein am schwarz-rot-goldenen Tannenbaum vorbei.