Hohenlimburg. Lautstarker Protest vor dem Betriebsgelände von Thyssenkrupp in Hohenlimburg. Die IG Metall läutet das Ende der Friedenspflicht ein.

Die Hagener IG Metall läutete am Wochenende das Ende der Friedenspflicht ein. Gewerkschaftsfunktionäre, Betriebsräte und weitere Unterstützer fanden sich auf der Oeger Straße ein.

Sie beklagen die bisherige Haltung der Arbeitergeber aktuellen Tarifrunde der Metall und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen. In der Nacht von Freitag auf Samstag kam es bundesweit zu ersten Kundgebungen und Warnstreiks im Zuge der Tarifbewegung der Metall- und Elektroindustrie.

Die Kollegen fordern eine faire Entlohnung – gerade angesichts der Rekord-Inflation.
Die Kollegen fordern eine faire Entlohnung – gerade angesichts der Rekord-Inflation. © Thomas Range

Die IG Metall NRW hat das Angebot der Arbeitgeber zurückgewiesen: „Dieses Angebot grenzt, gerade jetzt in dieser für die Menschen derart schwierigen, wirtschaftlichen Situation, an eine Beleidigung und es wird vielfach als Respektlosigkeit empfunden. 3000 Euro für eine Laufzeit von 30 Monaten, angesichts der Rekord-Inflation, halten wir für alles andere als ein angemessenes Angebot oder gar ein Symbol für eine faire Beteiligung der Beschäftigten am Unternehmenserfolg. Von einer Sicherung des Lebensunterhaltes kann hier nur geträumt werden. Sechs Wochen und drei Verhandlungsrunden sind vergangen und die Arbeitgeber lassen ihr höchstes Gut – die Belegschaften – mit Unsicherheit und Zukunftsängsten zurück. Es wurde eine Chance, vertan, sich innerhalb der Friedenspflicht auf ein tragbares Ergebnis für beide Seiten zu verständigen“, erklärt der erste Bevollmächtigte und Geschäftsführer der IG Metall in Hagen, Jens Muetze.

So sei es nur gerade zu selbstverständlich, dass sich auch in Hagen für die heiße Phase der Tarifrunde warm gelaufen worden sei und knapp 150 Kolleginnen und Kollegen kurz nach Mitternacht zu der Kundgebung vor den Werkstoren der Thyssenkrupp Hohenlimburg und Federn und Stabilisatoren ihrem Ärger Luft gemacht hätten. In der folgenden Woche sollen Warnstreiks auch in den Hagener Betrieben folgen.