Breckerfeld. Die Feuerwehren Breckerfeld und Perlesreut (Bayern) sind seit 35 Jahren befreundet. Was die Vereine verbindet.
„Bayern ist weit weg, aber für uns ist es natürlich sehr nah,“ schwärmt Norbert Lohoff von der Löschgruppe Delle der Feuerwehr Breckerfeld. Der Feuerwehr-Verein steht seit Jahren in engem Kontakt mit einem anderen Verein aus der Stadt Perlesreut. Diese liegt mehrere Stunden Fahrt entfernt in Bayern.
„Sich wiederzusehen, war sehr erfreulich“, versichert Christian Wagner von der Freiwilligen Feuerwehr Perlesreut. Seit Jahrzehnten besteht die Vereins-Freundschaft. „Es sind jetzt 35 Jahre“, erinnert Stephan Burmeister, der wie Lohoff der Gruppierung in Breckerfeld angehört. „Unsere Kameraden kommen hier rauf und wir besuchen sie in Bayern. Es ist eine schöne Tradition, die wir weiterführen wollen.“
Bayern besucht Breckerfeld
Seit langer Zeit besuchen sich die Vereine gegenseitig. Welcher Verein Gastgeber und welcher Besucher ist, änder sich bei jedem Treffen. ,,Es sind 645 Kilometer, und wir fahren das immer abwechselnd“, erklärt Norbert Lohoff. Das Jubiläum der Freundschaft wurde am vergangenen Wochenende ordentlich gefeiert. Für diesen Anlass kamen die Feuerwehrleute aus Bayern nach Breckerfeld.
Die lange Anreise sollte sich dann aber natürlich auch lohnen. „Wir haben viel Programm geplant. Es ist nur ein Wochenende, deshalb wollen wir so viel wie möglich machen und es gut nutzen.“
Geplant waren gemeinsamen Aktivitäten und eben auch eine 35-Jahr-Feier. Es wurde in Erinnerungen geschwelgt und auch Geschenke wurden ausgetauscht. Auch der Bürgermeister nahm an den Feierlichkeiten teil. Der offizielle Teil war am Samstag.
Wiedersehen war lange Zeit nicht möglich
„Mich freut es einfach, dass wir uns nach fast drei Jahren endlich von Angesicht zu Angesicht sehen und Bier trinken können“, sagte Stephan Burmeister. Aufgrund der Pandemie war ein Wiedersehen lange Zeit nicht möglich gewesen. „Während Corona haben wir geschaut, wann man sich endlich wieder treffen kann“, erklärte Christian Wagner.
Die Freundschaft überwand aber auch diese Belastungsprobe. Schließlich wurde der Grundstein für die besondere Verbindung schon vor vielen Jahren gelegt.
„Mein Vater war der Initiator dieser Freundschaft,“, so Jürgen Binder von der Freiwilligen Feuerwehr in Perlesreut. „Er hat sich mit Norbert Lohoff angefreundet und so entstand der Kontakt. Leider ist mein Vater dieses Jahr verstorben.“ Die Verbindung mit dem Verein in Delle ist für Binder auch eine Möglichkeit, um das Vermächtnis seines Vaters weiterzuführen. „Es ist eine tiefe Freundschaft geworden und wir wollen, diese noch viel Jahre weiter leben lassen.“
Der Erfahrungsaustausch mit den weit entfernten Kollegen ist allen Männern sehr wichtig. Es hilft ihnen, ihre Arbeit besser zu verstehen.
Teamgeist und Gemeinschaft
„Wir lernen gemeinsam viel über Teamgeist und Gemeinschaft“, so Lohoff. „Das sind Dinge, die bei der Feuerwehr eine wichtige Rolle spielen.“ Und trotz großer Entfernung und verschiedener Bundesländer gibt es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. ,,Die Wagen sind immer rot und die Feuerwehrleute sind gleich. Nur die Sprache ist manchmal ein Problem“, lacht Lohoff gemeinsam mit seinen Freunden. Und weiter: ,,Es ist eine Fernbeziehung. 645 Kilometer. Eine Freundschaft quer durch Deutschland.“