Hagen. Mark-E will in Hagen jetzt auch von sich aus die Abschläge erhöhen. Und das Gas wird nochmal teurer, wenn auch mit einem Monat „Verspätung“.
Der Energieversorger Mark-E in Hagen hat angekündigt, die zum 1. Oktober neu eingeführte Beschaffungsumlage mit einem Monat Verzögerung an seine Kunden weiterzugeben. Zudem prüft das Unternehmen die monatlichen Abschläge seiner Kunden und will gegebenenfalls Anpassungen durchführen. Durch eine langfristige Beschaffungsstrategie blieben die Strompreise für Bestandskunden in Hagen zurzeit noch stabil, so das Unternehmen.
Die vom Gesetzgeber mit Wirkung zum 1. Oktober eingeführte Gasumlage soll die Kosten für eine kurzfristige Gasersatzbeschaffung ausgleichen und auf alle Verbraucher umgelegt werden. Konkret wurde eine neue „Gasbeschaffungsumlage“ in Höhe von 2,419 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) eingeführt. Zudem steigt die bestehende „Gasspeicherumlage“ auf 0,059 Ct/kWh sowie die „Bilanzierungsumlage“ für Haushaltskunden auf 0,57 Ct/kWh und für gewerbliche Kunden auf 0,39 Ct/kWh. Für den Großteil der Mark-E Gaskunden bedeutet dies in Summe eine Netto-Preiserhöhung von 3,05 Ct/kWh.
Reduzierung der Mehrwertsteuer
Um seinen Kunden eine finanzielle Entlastung zu verschaffen, gibt Mark-E diese Erhöhungen jedoch nicht mit Inkrafttreten zum 1. Oktober, sondern erst mit Wirkung zum 1. November weiter. Über die verschiedenen Verbrauchsfälle ergeben sich somit unterschiedliche Preisentwicklungen für den Gasverbrauch.
So zahlt beispielsweise ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 18.000 Kilowattstunden im Tarif „Komfort Gas“ im Monat 54,45 Euro (brutto) oder ca. 30,6 Prozent mehr für Gas. Neben den Privatkunden erhöhen sich auch die Gaspreise für Gewerbekunden entsprechend.
Zu einer Preisentlastung wird die von der Regierung angekündigte Reduzierung der Mehrwertsteuer beim Gas von derzeit 19 auf 7 Prozent führen. Sobald diese verbindlich umgesetzt sei, werde Mark-E die Senkung komplett an die Kunden weitergeben und die Preise entsprechend anpassen, teilte das Unternehmen mit.
Abschlagszahlung: Kunden erhalten Anschreiben
Zudem prüft Mark-E die derzeitigen monatlichen Abschlagszahlungen seiner Kunden und wird bei Bedarf entsprechende Anpassungen vornehmen. Dies soll den Kunden helfen, mögliche hohe Nachzahlungen bei Erhalt der Jahresabrechnung zu vermeiden oder zumindest abzufedern. Die Kunden erhalten hierzu von Mark-E voraussichtlich Ende Oktober ein separates Anschreiben.
Tags zuvor hatte Mark-E seinen Kunden noch nahegelegt, von sich aus die Abschlagzahlung zu erhöhen. Am Donnerstag betonte Unternehmenssprecher Andreas Köster, dass Mark-E berechtigt sei, selbst den Abschlag zu erhöhen: „Dazu sind wir berechtigt und das werden wir auch tun.“
Auch beim Strom Preiserhöhung wahrscheinlich
Auch beim Strom haben sich die Handelspreise für den langfristigen Einkauf massiv erhöht. Dennoch hält Mark-E die Preise zurzeit noch stabil. Durch den von der Bundesregierung beschlossenen Wegfall der „EEG-Umlage“ mit Wirkung zum 1. Juli profitierten die Kunden zwischenzeitlich sogar von einer Preissenkung.
Allerdings wird Mark-E die stetig preiserhöhenden Effekte nicht mehr lange kompensieren können. Kunden sollten sich daher in absehbarer Zeit auch beim Strom auf eine spürbare Preiserhöhung einstellen.
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Alle von der Gaspreisanpassung betroffenen Kunden werden aktuell von Mark-E in einem gesonderten Anschreiben über die Preiserhöhungen in den Gastarifen informiert. Kunden, die ihren Abschlag bereits heute proaktiv anpassen möchten, können dies ganz einfach über das Online-Center unter www.mark-e.de.erledigen Darüber hinaus können sie sich per E-Mail an privatkunden@mark-e.de bzw. geschaeftskunden@mark-e.de oder unter der kostenfreien Service-Hotline der Mark-E 0800-123 1000 beraten lassen.
Generell ist auch eine persönliche Beratung in den Kundenbüros der Mark-E in Hagen und der Region nach vorheriger Terminvereinbarung unter www.mark-e.de oder unter 0800-123 1000 möglich.