Hagen. Städtische Ämter sowie die Polizei kontrollierten in Hagen zehn Immobilien, in denen sich haarsträubende Zustände offenbarten.
Überbelegung, illegale Gewerbe, Leistungsmissbrauch, Zuwanderung sowie bauliche Mängel und Missstände: Bei einer gemeinsamen Kontrollaktion prüften das Ordnungsamt der Stadt Hagen, die Polizei, die Wohnungs- und die Gewerbeaufsicht zehn Immobilien in Altenhagen, Wehringhausen und der Stadtmitte.
Von den insgesamt 273 in den Häusern gemeldeten Personen wurden 163 überprüft. Von Amts wegen abgemeldet werden 31 Personen, die nicht länger unter den bekannten Anschriften wohnen, teilte die Stadtverwaltung mit. Entsprechende Mitteilungen gehen unter anderem an das Jobcenter Hagen, das somit einen möglichen Leistungsmissbrauch überprüfen kann.
Müll und Brandlasten in den Häusern
Weitere 21 Personen wohnen in den Immobilien, sind aber nicht unter der jeweiligen Adresse gemeldet. Die Polizei unterstützte die städtischen Ämter hier mit den entsprechenden Aufenthaltsermittlungen.
In den Immobilien sind insgesamt acht Gewerbe angemeldet. Nach der Kontrolle werden drei davon abgemeldet, da es sich nach Darstellung der Stadtverwaltung offensichtlich um Scheinfirmen handelte.
In allen zehn Immobilien wurden unterschiedliche Mängel wie Müll oder Brandlasten festgestellt und dokumentiert – sowohl in den Hausfluren als auch in den Wohnungen. Die erforderlichen Handlungen leiten nun die beteiligten Fachbereiche der Stadt ein. Diese unterliegen den gesetzlichen Anforderungen und Fristenregelungen.
Familie ohne Sanitäranlagen
Eines der geprüften Häuser wird zurzeit augenscheinlich saniert. Obwohl die Sanierungen nicht abgeschlossen sind, seien die Wohnungen vermietet, so die Stadt, die haarsträubende Zustände schildert. Es gebe zum Teil keine ausreichende Stromversorgung, dafür aber Feuchtigkeitsschäden, defekte Fenster, mangelhafte und fehlende sanitäre Installationen sowie Mängel beim Allgemeinstrom im Treppenhaus.
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In diesem Haus trafen die Kontrolleure zudem fünf minderjährige Kinder, deren Eltern zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht vor Ort waren. Die Familie ist aktuell nicht in dieser, sondern einer anderen Immobilie gemeldet. In der Wohnung der Familie gibt es keinerlei sanitäre Anlagen. Die Behörden haben das Jugendamt informiert.