Hagen. In einem Jahr hat sich die Zahl der E-Fahrzeuge in Hagen mehr als verdoppelt. Eine erstaunliche Entwicklung. Nun kommt der Tag der E-Mobilität.

Durch den Umstieg auf ein Elektrofahrzeug einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und Emissionen einsparen: Zu diesem Schritt entschließen sich in Hagen immer mehr Bürgerinnen und Bürger. Aktuell bewegen sich auf Hagener Straßen nach Angaben der Stadtverwaltung insgesamt 99.391 Autos. Bei 1255 dieser Fahrzeuge handelt es sich um reine Elektrofahrzeuge. Hinzu kommen 4197 Hybrid-Fahrzeuge, die über eine Kombination von Elektro- und Verbrennungsmotor sowie über eine extern aufladbare Batterie verfügen.

Im April 2021 waren lediglich 589 Elektrofahrzeuge in Hagen zugelassen, 2019 waren es sogar nur 286. Elektrofahrzeuge haben bei der Nutzung gegenüber Autos mit Verbrennungsmotoren klare Vorteile hinsichtlich lokaler Luftschadstoff- und auch Lärmemissionen.

Kommt der Strom für die Batterien zusätzlich aus erneuerbaren Energiequellen, können vor Ort auch Kohlendioxid-Emissionen eingespart werden. Abgesehen vom Individualverkehr tragen zusätzlich die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern sowie zu Fuß zurückgelegte Wege erheblich zur Einsparung von Emissionen bei.

Elektromobilitätskonzept der Stadt Hagen

Für das Erreichen der Klimaziele bis 2030 müssen mindestens sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. So hat es die Bundesregierung beschlossen, und dazu müssen natürlich auch die Hagener ihren Beitrag leisten.

Mittels eines Elektromobilitätskonzeptes hat die Stadt Hagen einen Ladeinfrastrukturbedarf von 433 öffentlichen Ladepunkten in Hagen für das Jahr 2025 ermitteln lassen. Wer ein E-Fahrzeug besitzt, kann dieses bereits an 68 öffentlichen und von der Mark-E betriebenen Ladepunkten tanken. „Die Ladeinfrastruktur in der Region ist somit überdurchschnittlich gut“, urteilt Andreas Köster, Sprecher des heimischen Energieversorgers.

So liege das Verhältnis öffentlich zugänglicher Ladepunkte zu angemeldeten E-Autos in Hagen bei etwa 1 zu 13 und damit deutlich besser als der aktuelle NRW-Schnitt von 1 zu 29: „Und auch im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt von 1 zu 23 sind wir in Hagen besser aufgestellt“, betont Köster.

Möglicherweise ein neues Umspannwerk

Zudem hätten die Unternehmen der Enervie-Gruppe bereits 426 Wallboxen für Industrie-, Gewerbe- und Privatkunden projektiert. Denn neben öffentlichen Ladestationen gehören auch private Lademöglichkeiten, etwa an Supermärkten, Banken, Hotels, Vereinen oder Unternehmen, zu den wichtigsten Faktoren, um die Elektromobilität in Hagen weiter voranzubringen.

Wegen des geplanten Ausbaus der Elektromobilität muss in Hagen möglicherweise ein neues Umspannwerk gebaut werden. Die Planungen dazu befänden sich noch in einer frühen Phase, so Köster: „Es gibt keinen dringenden Handlungsbedarf, die Zahl der E-Autos in Hagen wird ja nicht explosionsartig wachsen.“

Frühzeitig mögliche Netzengpässe identifizieren

Doch hat der Mutterkonzern Enervie bereits Netzstudien für Hagen mit unterschiedlichen Szenarien von E-Mobilitäts-Anstiegen erstellt. Die Verantwortlichen wollen frühzeitig mögliche Netzengpässe identifizieren. Neben dem Bau eines weiteren Umspannwerks könnte in vielen Straßen auch die Verlegung leistungsfähigerer Kabel mit den entsprechenden Tiefbauarbeiten notwendig werden. „Das Thema Elektromobilität bringt auf jeden Fall eine Herausforderung für die Stromnetze mit sich“, sagt Köster.

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Wer sich rund um das Thema Elektromobilität informieren möchte, ist am Samstag, 27. August, von 10 bis 16 Uhr auf dem Friedrich-Ebert-Platz beim Tag der Elektromobilität richtig. Vor Ort beantwortet das Umweltamt der Stadt Hagen zusammen mit der Mark-E, der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer Hagen sowie der Hagener Straßenbahn AG und dem Wirtschaftsbetrieb Hagen die Fragen der Besucherinnen und Besuchern und informiert mit Podiumsdiskussionen rund um das Thema Elektromobilität.