Hagen. Das Jahrhundert-Hochwasser hat Hagen und das Ahrtal überflutet. Es gibt viele Parallelen und auch Dinge, die Hoffnung machen.
Die Bilder betrüben. Verbarrikadierte Häuserfronten, historische Brücken, die nur noch ein Gerippe sind und im Nichts enden, Wege am Fluss, die man als solche kaum bezeichnen kann. Die Menschen im Ahrtal wollen, dass wir die Region wieder besuchen. Weil sie nicht abgeschnitten sein möchten, weil sie herzlich und gastfreundlich sind und weil der Tourismus in der Eifel ein so wichtiger Faktor ist.
So haben wir uns auf den Weg gemacht. Hin zu diesem wunderschönen Fleckchen Erde, an dem sich ein Fluss, der kaum Wasser führt, so friedlich durch ein Tal schlängelt, dass man sich kaum vorstellen mag, dass vor knapp einem Jahr hier hunderte Menschen ihr Leben verloren haben.
Einige Geschäfte noch geschlossen
Die Flut, obwohl sie bei all dem Elend, bei all den Sorgen und bei all den Nöten hier doch glimpflicher verlaufen ist, verbindet Hagen mit diesem Tal, an dessen Hängen die Weinreben auch in diesem Jahr prächtig gedeihen. Ein Besuch dort schärft den Blick für das, was in der eigenen Stadt passiert.
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Auch bei uns gibt es Geschäfte, die mehr als ein Jahr nach der Flut noch nicht geöffnet haben. Auch bei uns gibt es Häuser an einem Fluss, der so unscheinbar vor sich hin fließt, die nicht zu nutzen sind. Und bei uns leben Betroffene, die bis heute an den schlimmen Folgen der Flut leiden.
Demut und Hoffnung
Demut ist angebracht. Auch weil in Hagen niemand in den Fluten ums Leben gekommen ist. Und es bleibt im Ahrtal und in Hagen die vage Hoffnung, dass diese Jahrhundertflut eine Jahrhundertflut bleibt.