Breckerfeld. Der TuS Breckerfeld will doch keinen Schlittenlift auf einer Weide in Epscheid errichten. Warum den Verantwortlichen das Risiko zu groß ist.
Die Planungen für einen Schlittenlift auf einer Weide in Breckerfeld sind Geschichte. Das hat die Ski- und Mountainbikeabteilung des TuS Breckerfeld jetzt schweren Herzens entschieden. Letztlich war den Verantwortlichen um den Abteilungsvorsitzenden Matthias Weißmann das finanzielle Risiko trotz einer Förderung zu groß.
Die Pläne waren so schön: An jener Stelle im beschaulichen Epscheid, wo die Abteilung zu Beginn eines jeden Winters den Skilift aufbaut, um ihn dann in aller Regel am Ende der kalten Jahreszeit wieder einzumotten, ohne dass er auch nur einen einzigen Tag gelaufen ist, sollten künftig Schlittenfahrer den Hang hinauf gezogen werden. Die nämlich brauchen im Vergleich zu Skifahrern eine niedrigere Schneedecke. Was vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Tatsache, dass viele eine komplette Skiausrüstung nicht mehr daheim haben, die Hoffnung auf mehr Betriebstage nährte.
Kosten für Umbau im fünfstelligen Bereich
Von 25.000 Euro Kosten für den Umbau der Anlage war die Rede. Ein Förderantrag aus dem Topf „Moderne Sportstätten 2022“ war zwischenzeitlich genehmigt worden. Im Optimalfall hätten bereits im kommenden Winter die ersten Schlitten den Hang hinauf gezogen werden können.
Jetzt aber zieht die Abteilung die Reißleine: „Im Grunde waren wir schon ziemlich weit voran“, sagt Matthias Weißmann. „Aber letztlich mussten wir feststellen, dass das Gelände topographisch nicht so optimal ist, wie wir uns das gedacht und gewünscht hatten.“
Bodenarbeiten notwendig
Denn: Im Mittelteil berührt das Seil des Lifts den Boden. „Hier wäre es nötig gewesen, im größeren Umfang Bodenarbeiten durchführen zu lassen“, erklärt Weißmann: „Danach wäre aber nicht garantiert gewesen, dass der Landwirt, der die Flächen gepachtet hat und nutzt, die auch noch weiter wie bisher hätte bewirtschaften können.“
Das hätte sich wohl erst herausgestellt, wenn vor Ort mit einer Planierraupe Fakten geschaffen worden wären. „Wir können das nicht simulieren“, so Matthias Weißmann. „Letztlich ist es so, dass wir Gefahr gelaufen wären, erst die Erde zu verschieben und sie dann wieder am alten Ort zu verteilen.“
Weil aber die Förderzusage des Landes an eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes geknüpft ist und die unter diesen Umständen niemand garantieren kann, drohte die Abteilung im schlechtesten Fall auf erheblichen Kosten sitzen zu bleiben – ohne jeden Effekt, ohne neuen Lift. „Das Risiko, dass wir Gelder des Vereins oder auch Steuergelder versenken, ist uns einfach zu groß“, fasst Weißmann eine Erkenntnis zusammen, die der Vorstand durchaus bedauert.
Skilift Breckerfeld – Zukunft noch offen
Was die Entscheidung für den bestehenden Skilift bedeutet, der in den letzten vier Jahren nicht einmal gelaufen ist, ist übrigens noch offen. „Darüber werden wir im Vorstand noch befinden“, sagt Matthias Weißmann.
Fest steht: Neben den Arbeitsstunden, die Auf- und Abbau benötigen, verursacht auch der Skilift Kosten. Alles zwei Jahre wird die Anlage von der Dekra abgenommen. Und: Schlittenfahrer müssen bergauf weiter ziehen.