Hagen. Der Hagener Lehrer Marc Katzer bestreitet einen 100 Kilometer langen Mammutmarsch für Kinder in Burundi. Wie man ihn unterstützen kann.

„Ich glaube, wenn ich einen wirklich guten Tag habe, dann schaffe ich das“, sagt Marc Katzer zuversichtlich. Das neue Ziel des Hagener Lehrers: 100 Kilometer quer durch NRW. Bei diesem Mammutmarsch möchte er am 10. September Spenden für die Welthungerhilfe sammeln.

Warme Mahlzeiten für 30.000 Kinder

Mit einem Mammutmarsch über 55 Kilometer hatte Katzer nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr für eine Familie aus Dahl Spenden gesammelt. Zuletzt unterstützte er auch den Hagener Verein Entwicklungshilfe Don Bosco e.V. mit einer Spendenaktion. Der Lehrer, der mit seinen letzten beiden Projekten bereits über 26.000 Euro an Spenden gesammelt hat, startet eine neue Aktion. Diesmal wird für Schulkinder in Burundi gesammelt. Das Land in Ostafrika gehört zu den ärmsten der Welt. Bei der Aktion werden an etwa 160 Schulen über 30.000 Kinder mit warmen Mahlzeiten versorgt. Den Kindern wird der Schulbesuch ermöglicht und die Nahrungsmittel bei Kleinbauern aus der Region gekauft. „Es werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, sagt Marc Katzer.

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Seine Unterstützung für die Welthungerhilfe fällt in Form einer Mitmachaktion aus. „Man kann sich das ein bisschen wie einen Sponsorenlauf in der Schule vorstellen“, erklär Katzer. Auf seiner Internetseite www.hikinghelden.de kann man sich für einen Marsch registrieren und sponsern lassen. Bei der Aktion können Sportler in Wuppertal, Dortmund, Wien, Stuttgart, Hannover und Berlin starten.

Höhen und Tiefen in der Planung

Marc Katzer selbst startet in Wuppertal und wird die 100-Kilometer-Strecke wandern, die unter den Extremwanderern als „Endgegner“ bekannt ist. Diesen Beinamen verdankt der Marsch den 2000 Höhenmetern, von denen die schlimmsten Steigungen erst ab der 90 Kilometermarke kommen. Der Mammutmarsch startet am Nachmittag. „Ich werde versuchen in die erste Gruppe zu kommen“, sagt der Hagener, der damit rechnet 20 bis 22 Stunden auf der Strecke unterwegs zu sein. „Idealerweise schlafe ich die Nacht davor gut, bekomme keine größeren Blasen und komme bis zur 70 oder 80 Kilometermarke gut durch“, erklärt er.

Er macht es mit einem Lächeln: Hier ist Marc Katzer bei einem 55-km-Mammutmarsch.
Er macht es mit einem Lächeln: Hier ist Marc Katzer bei einem 55-km-Mammutmarsch. © Privat

Unterwegs gibt es vier Versorgungspunkte, die mit 20 Kilometern Abstand auf der Strecke verteilt sind. Dort können die Wanderer Essen und Getränke bekommen. „Besonders beliebt sind bei den Extremwanderern Milchbrötchen mit sauren Gurken – für mich ist das allerdings nichts“, erklärt Katzer.

Um die Höhenmeter macht er sich jedoch keine Sorgen: „Ich mag Steigungen und ich freue mich auf die 2000 Höhenmeter.“ Gerade Strecken seien ihm zu eintönig, und auch Strecken von 40 bis 50 Kilometer sind für ihn keine Herausforderung mehr. „Ich habe ziemlich empfindliche Füße, das ist meine größte Sorge“, erzählt Katzer. Die für ihn am besten funktionierende Methode gegen Blasen: Nylonsöckchen unter seinen Wandersocken tragen. „Ich habe alles ausprobiert“, sagt er. Trotzdem wird Katzer Blasenpflaster, eine Nadel zum Aufstechen und Desinfektionsmittel dabei haben – sicher ist sicher.

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Doch bis vor kurzem war der Hagener noch gar nicht sicher, ob er überhaupt teilnehmen kann. Katzer hatte, wie derzeit viele andere Menschen, mit einer Corona-Infektion zu kämpfen. Dann wurde bei ihm auch noch Arthrose im Rücken diagnostiziert. „Ich bin aber wieder fit“, sagt er zuversichtlich.

Unterstützung wird noch gesucht

In seinem Bekanntenkreis hat Marc Katzer bereits vier Leute mit seinem Wanderfieber angesteckt. „Ich glaube, seit Corona zieht es die Leute nach draußen“, meint der Lehrer. Bereits über 20 Leute haben sich über seine Internetseite für einen Mammutmarsch angemeldet. „Ich freue mich über jeden Cent, der hinzukommt“, zeigt sich Marc Katzer dankbar.

Auf der Internetseite hikinghelden.de kann man sich auch als Sponsor registrieren und einen beliebigen Sportler bei seinem Spendenmarsch unterstützen – oder eben selbst mitwandern.