Breckerfeld. Der Energieversorger AVU, der auch viele Haushalte in Breckerfeld beliefert, kassiert Abschläge bald einmal pro Monat. Das sind die Gründe.

Der Energieversorger AVU will ab sofort seinen Kunden mehr Planungssicherheit und Transparenz bieten und setzt daher auch in Breckerfeld auf monatliche Abschläge statt der bisherigen zweimonatlichen Zahlweise. Die neue Regelung gelte für alle Haushaltskunden ab der kommenden Rechnung, teilt der Versorger mit.

Zuerst seien Kunden in Gevelsberg betroffen. Dort beginne in diesen Tagen die jährliche Ablesung der Zählerstände. Nach und nach erhielten alle Privat- und Gewerbekunden in den anderen Städten – auch in Breckerfeld – nach der Ablesung und der anschließenden Rechnung einen Ratenplan für elf Abschlagszahlungen. Die Jahresrechnung im dann folgenden zwölften Monat diene dazu, Abschlagszahlungen und Gesamtbetrag auszugleichen. Je nach Höhe der Abschläge und des Verbrauchs in den letzten zwölf Monaten ergebe sich bekanntlich eine Nachzahlung oder ein Guthaben.

Kosten besser im Auge

Durch die einmonatige Zahlungsweise vereinfache sich die Nebenkosten-Abrechnung für Mieter und Vermieter. „Mit der monatlichen Zahlweise lassen sich die Kosten besser im Auge behalten“, erklärt AVU-Vorstand Uwe Träris. Angesichts steigender Strom- und Gaspreise empfiehlt die AVU, die Abschlagszahlungen zu überprüfen und wenn nötig zu erhöhen.

Die AVU hatte ihre Gaspreise zum 1. Juli erhöht. Einen entsprechenden Beschluss hatte der Auf­sichtsrat gefasst. Der Arbeitspreis für „comfortgas“ war um 1,19 Cent pro Kilowattstunde (brutto) gestiegen. Der Grundpreis blieb unverändert. Ein Haushalt mit z.B. 10.000 kWh Jahresverbrauch zahlt monatlich seither 9,92 Euro mehr.

Anstieg auf dem Markt

Ursache für die Preiserhöhung ist der massive Preis­anstieg der Großhandelspreise. „Bisher konnten wir diese anhaltenden Marktturbulenzen abfedern durch unsere langfristige Beschaffung“, hatte Träris erklärt.

Trotzdem: Weitere Steigerungen des Gaspreises scheinen bevorzustehen. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass es zu erneuten Erhöhungen kommen wird“, erlärt AVU-Sprecher Jörg Prostka und vereist auf die Knappheit auf den Märkten. Von daher ergebe die Umstellung durchaus Sinn.

EEG-Umlage weggefallen

Eine weitere Veränderung zum 1. Juli hatte die EEG-Umlage beim Strom betroffen. Die ist auf Null gesetzt. Damit ist der Strom­preis pro Kilowattstunde um 3,723 Cent netto gesunken. Das habe man an die Kunden weitergegeben. Auch der Strommarkt sei seit einem Jahr geprägt durch massiv gestiegene Großhandelspreise. Die AVU setze weiterhin durch eine langfristige und verantwortungsvolle Beschaffungsstrategie. Trotzdem seien mittelfristig Preiserhöhungen seien auch beim Strom nicht auszuschließen.

Das Jahr 2021 hatte der Versorger ausgesprochen positiv abgeschlossen: Eine Dividende von 0,80 Euro je Aktie war ausgezahlt worden. Der Bilanzgewinn von 11,52 Millionen Euro kam zur Hälfte dem Kreis und den Städten in der Region zugute.