Hagen. Der Hit von DJ Robin über die Puffmutter Layla sorgt für Diskussionen. So reagieren die Besucher in der Disco Capitol in Hagen.
Dröhnende Boxen, die die Musik ertönen lassen, bringen die Menschenmasse früh zum Beben. Die Stimmung in der Disco Capitol in Hagen ist gut und die Vorfreude auf einen besonderen Gast ist weder zu übersehen noch -hören. Die Lichter werden gedimmt, leuchten dann wieder hell auf. Fans singen, springen und tanzen sich die Seele aus dem Leib. Angesagt ist DJ Robin, der mit seinem Nummer-1-Hit über die Puffmutter Layladeutschlandweit für Diskussionen sorgt.
Schon Stunden zuvor grölt die Menge ungeduldig auf der Tanzfläche und im Außenbereich den Text von „Layla“. Denn am Freitagabend (und Samstagmorgen) dreht es sich im Capitol nur um eins: DJ Robin auf der Bühne in Hagen.
Ballermann-Hit live im Capitol in Hagen
Der legt auch noch selbst auf. Und dann ist ja da noch der Ballermann-Hit, den er live performt.
Gegen 1 Uhr ist es dann soweit: DJ Robin betritt die Capitol-Bühne. Den Auftakt seiner Show macht, wie sollte es anders sein, sein Schlager-Hit „Layla“. Zuvor hatte der Geschäftsführer Stephan Ley selbst Hand ans DJ-Pult gelegt und die Stimmung für DJ Robins Auftritt aufgeheizt.
DJ Robin übernimmt Disco in Hagen für eine Stunde
Für über eine ganze Stunde übernimmt dann DJ Robin und unterhält selbst den Laden. Von „Das leben ist ‘ne Party“ über Wolfgang Petry bis hin zur Kelly Family werden Hits abgespielt. Mitreißende Partystimmung für Hagen inklusive.
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Kaum kommt der 26-Jährige bei einer kleinen Pause selbst am Mikrofon zu Wort, wird er von der Menge direkt wieder aufgefordert, Layla rauf und runter laufen zu lassen. DJ Robin krönt seine eigene Show gegen Ende dann zum einen mit einer Bierdusche für die ersten Zuschauerreihen, zum anderen indem er seinen Oberkörper von seinem T-Shirt befreit und in die aufgeregte Menge wirft.
Lalya-Tattoo auf dem Schienbein
Jonas Lefarth ist der Glückliche, der es schafft, das Shirt zu fangen. „Das ist einfach nur geil! Ich habe es direkt über mein eigenes Shirt gezogen“, sagt er nach der Show.
Angela Hoffmann setzt noch einen drauf: Sie feiert ihren 30. Geburtstag im Capitol und hat sich zuvor gemeinsam mit einer Freundin „Layla“ auf ihr Schienbein tätowieren lassen. Angestoßen wurde diese Aktion wohl von mehreren Mitarbeitern des Capitols, die sich den Namen des Hits ebenfalls vor kurzem tätowieren ließen.
Erster Ballermann-Song auf Platz 1 der Charts
In Verbindung mit der verrückten Aktion veröffentlichte der offizielle Capitol-Account auf der Plattform TikTok ein Video, das dazu führte, dass die Fans für ein Tattoo Schlange standen. Aber Besitzer Stephan Ley sagt ganz klar dazu: „Das war eine private Aktion der Mitarbeiter am vergangenen Mittwoch, die da einfach Bock drauf hatten, einen Tätowierer gab es hier am Freitag nicht.“
Dass der Schlager-Hit „Layla“, der es als erster Ballermann-Song auf Platz 1 der Deutschen Charts geschafft hat, aktuell aber landesweit für Sexismus-Diskussionen sorgt, wissen auch die Besucherinnen im Capitol an diesem Abend. Jessica Dräger hat sich gemeinsam mit ihren zwei Freundinnen Sandra Aulmann und Nadine Ganick extra für die Layla Performance aus Breckerfeld auf den Weg gemacht. Über die teils hitzige Sexismus-Debatte um den Song können sie nur den Kopf schütteln. „Wir stehen hinter dem Lied!“
Keine zwei Meinungen: Besucherinnen stehen hinter „Layla“
Ähnlich sieht das auch Felina Freund. „Die ganze Diskussion ist lächerlich und unnötig“, sagt sie. „Deutsch-Rap ist, was das angeht, viel schlimmer, da müsste man auch das verbieten.“ – „Dagegen ist Layla wohl das kleinste Problem“, ergänzt ihre Freundin Lena Falk. Sie hat sich aus Hannover auf den Weg nach Hagen gemacht, größtenteils seien sie und ihre Freundinnen wegen DJ Robin hergekommen.
Im Capitol gibt es in dieser Nacht keine zwei Meinungen: „Wir sind dafür, dass Layla bleiben sollte.“ Das sagt Besucherin Gina-Marie Neveling. Und das wiederum scheint die Kernaussage aller Frauen an diesem Abend zu sein.
Capitol-Betreiber mit Party zufrieden
Auch Capitol-Besitzer Stephan Ley sagt in seinem Fazit zur „P.U.F.F Party“: „Ausverkauft waren die Tickets im Vorverkauf zwar nicht, das liegt aber auch einfach daran, dass Ferien sind und viele im Urlaub sind. Trotzdem: Das Capitol war gut besucht. Wir sind Dienstleister und wollen die Leute glücklich machen. Diese unnötigen Diskussionen sind der falsche Weg, und ich bin froh, dass es sie hier in Hagen nicht gibt. Im Endeffekt kann jeder selbst entscheiden, ob er das Lied hören möchte oder eben nicht.“