Hagen. Die Stadt Hagen hat die Räume des früheren Restaurants Novy’s ausgeschrieben. Welche Küche dort angeboten werden soll und wie hoch die Pacht ist.

Nun könnte endlich Bewegung in die Sache kommen: Die Stadt Hagen hat die Räumlichkeiten des ehemaligen In-Restaurants Novy’s ausgeschrieben. Es wird ein Betreiber gesucht, der das frühere Restaurant im Kunstquartier als Bistro mit kleiner Speisekarte führt. Ein Exposé gibt Auskunft über die Ausstattung und die Höhe der monatlichen Pacht.

Leerstand seit über eineinhalb Jahren

Rückblick: Seit über eineinhalb Jahren steht eine der beliebtesten Gastronomien Hagens – das Novy’s im Kunstquartier – leer. Probleme mit der Lüftungsanlage hatten Ende 2020 zur Schließung des schicken Restaurants mit gediegener Speisekarte und schöner Außenterrasse geführt, das Tamara und Thomas Bielefeld etliche Jahre erfolgreich betrieben hatten.

Die Stadt Hagen als Eigentümerin des Gebäudes, das zum Museumskomplex gehört, ist seit längerem auf der Suche nach einem neuen Pächter. Letzte Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten werden derzeit noch durchgeführt.

Das frühere Novy’s (links im Bild) soll in ein Bistro umgewandelt werden.
Das frühere Novy’s (links im Bild) soll in ein Bistro umgewandelt werden. © Michael Kleinrensing

„Dem neuen Mieter stehen in moderner Architektur in Abhängigkeit vom Speisenangebot in den Wintermonaten etwa 40 bis 60 Plätze, in den warmen Monaten mit Außenbereich maximal 76 bis 88 Plätze zur Verfügung“, teilt die Stadt Hagen in ihrer Ausschreibung mit.

Auch, wie künftig das gastronomische Angebot aussehen soll, wird festgeschrieben: „Erwartet wird eine moderne, frische Küche mit abgestimmter Karte sowie ergänzendem Ganztageskonzept im Rahmen der technischen und räumlichen Möglichkeiten.“

Kein Restaurant mit großer Karte

Fest steht, dass es im Kunstquartier kein Restaurant mit großer Karte und gediegenem Angebot, in dem auch in größerem Stil gefeiert werden kann, mehr geben wird.

Die Stadt sucht einen Pächter, der das Bistro ganztägig von 9 bis 22.30 Uhr betreibt. Frühstück und Brunch sollen angeboten werden, es soll einen Mittagstisch mit kleiner Karte, ein Kaffee- und Kuchenangebot, eine Abendkarte mit maximal fünf bis sechs Gerichten von 17.30 bis 21 Uhr sowie eine Cocktail- und Weinauswahl bis 22.30 Uhr geben.

Wichtig: Die Öffnungszeiten sollen in enger Abstimmung angelehnt an die Bedürfnisse des Kunstquartiers festgelegt werden. Es besteht die Verpflichtung, mindestes zu den Öffnungszeiten des Kunstquartiers das Bistro zu betreiben.

Einrichtungsgegenstände können vom Vorpächter abgekauft werden

Einrichtungsgegenstände wie eine Thekenanlage in U-Form mit Tresen und Barbrett, die sich im Gastraum befinden, stehen im Eigentum des Vorpächters und können auf Wunsch vom neuen Mieter käuflich erworben werden. Eine Verpflichtung zur Übernahme besteht allerdings nicht.

Anders als noch vor einigen Wochen von städtischer Seite geplant, soll, so im Exposé vermerkt, die neue Küche durch den Mieter eingerichtet (und bezahlt) werden. Im Juni hieß es noch, die Kosten für die Einrichtung der Küche würden bei 65.000 Euro liegen und der Einbau solle mit dem neuen Pächter abgesprochen und eventuell über die Bedingungen im Pachtvertrag verrechnet werden.

Langfristiges Pachtverhältnis von zehn Jahren

Apropos Pacht: Die monatliche Miete soll sich nach Vorstellung der Stadt zwischen 2700 und 3200 Euro netto (in Abhängigkeit zu den Investitionskosten der Vertragsparteien) bewegen. Hinzu kommen Betriebskosten in Höhe von derzeit etwa 550 Euro. Wenn ein Interessent mit einem überzeugenden Konzept gefunden ist, soll ein langfristiges Pachtverhältnis von zehn Jahren abgeschlossen werden.

Neue Lüftung

Ins ehemalige Novy’s wird laut Planung des Fachbereichs Gebäudewirtschaft auch eine neue Lüftungsanlage eingebaut. Die Kosten werden mit ca. 68.000 Euro veranschlagt.

Die Stadt unterstreicht, dass sich das Bistro derzeit noch im Umbau befindet, so dass der künftige Mieter noch Ideen einbringen kann.

Grundsätzliche Interessenbekundungen lägen, so teilte die Stadt auf Nachfrage unserer Zeitung bereits vor einigen Wochen mit, vor. Ob die Gastronomie im Kunstquartier (wenn auch in abgespeckter Form) noch in diesem Jahr wieder an den Start gehen wird, steht derzeit noch in den Sternen.