Hohenlimburg. Während der Sommer-Hitze will sich eine Frau an der Lenne in Hohenlimburg abkühlen – und macht dabei eine bizarre Entdeckung

Angesichts der heißen Temperaturen der vergangenen Tage zog es viele Menschen an die Orte, an denen es sich abkühlen lässt. So auch Anna-Katharina Jekel, die mit ihren Kindern und Freunden am Dienstag an die Lenne ging – und dort nahe der Oeger Brücke im Wasser eine bizarre Entdeckung machte. „Wir wollten uns abkühlen in der Lenne – und da dachte ich, was blitzt denn da im Wasser?“

Unterschiedliche Kaliber

Im Bereich des Ufers lagen verschiedene Arten von Munition unterschiedlichen Kalibers. „Da war von Kleinkaliber bis Schrotmunition alles dabei“, erinnert sie sich zurück. Um für mehr Klarheit zu sorgen, knipste sie mit dem Handy ein Foto und schickte es ihrem Mann, der bei der Marine der Bundeswehr gedient hatte. „Er hat dann gesagt, die Munition ist noch scharf – ruf besser die Polizei.“

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Polizei rückt an

Diese schickte daraufhin einen Bergungstrupp an die Lenne nach Oege, unter anderem mit Experten des Landeskriminalamtes. Strömungsretter und Taucher der Feuerwehr gaben Amtshilfe und suchten den Grund des Flusses nach weiteren Munitionsresten ab.

Acht Plastiktüten Munition

Die Ausbeute: Acht Plastiktüten gefüllt mit Munition. Die genaue Zahl wird nun gezählt. Hinzu kam eine Pistole, zernagt vom Wasser und entsprechend wohl schon vor längerer Zeit in den Fluss geworfen. Wann genau, das ist nun Teil der Ermittlungen der Polizei. „Aufgrund der Korrosion ist noch unklar, wie lange die Waffe im Wasser gewesen ist“, sagt Tim Sendler, Sprecher der Polizei Hagen.

Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr fanden später neben der Munition in der Lenne noch eine von Korrosion zerfressene Pistole. 
Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr fanden später neben der Munition in der Lenne noch eine von Korrosion zerfressene Pistole.  © Polizei Hagen

Aktuell gehe man jedoch nicht davon aus, dass Pistole und Munition so alt sind, dass sie im Zweiten Weltkrieg im Fluss landeten. Wahrscheinlicher ist, dass eine Privatperson die Waffe und die Munition in der Lenne entsorgt hat.

Fund wird geprüft

Auch, dass Waffe und Munition im Zuge des Hochwassers vor einem Jahr aufgewirbelt und an die Brücke in Oege gespült wurden sei denkbar, so Sendler. Hierbei handelt es sich zum aktuellen Zeitpunkt aber noch um Spekulation. Um welche Art von Munition es sich genau handelt und ob sich an der von Korrosion zernagten Pistole noch Spuren vom früheren Besitzer finden lassen, das wird nun von von der zuständigen Waffenstelle der Polizei Hagen geprüft.

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Leuchtmunition im Steinbruch gesprengt

Bei dem Einsatz am Dienstagabend wurde unter den Fundstücken auch Leuchtmunition entdeckt. Diese brennt nach Abschuss in der Luft ab und dient dazu, Gelände zu beleuchten oder ein Signal abzugeben. „Diese Leuchtmunition wurde noch vor Ort im angrenzenden Steinbruch gesprengt“, so Sendler.

Für die Finderin der Munition, Anna-Katharina Jekel, ging mit diesem Erlebnis der bisher heißeste Tag des Jahres unerwartet zu Ende. Erst später erfuhr sie, dass neben der Munition auch eine Pistole im Wasser gefunden wurde. „Da war ich schon schockiert“, sagt sie nun.

Fund schreckt nicht ab

Für sie und ihre Familie war es nicht der erste Ausflug an die Lenne an warmen Sommertagen, sie waren schon häufiger zum Abkühlen am Wasser – und lassen sich von dem Fund nicht abschrecken. „Da ich weiß, dass alles entsorgt ist, ist alles gut“, sagt sie, „aber ich halte in Zukunft trotzdem weiter die Augen offen.“