Hagen. Ein Jahr nach der Flut ist die Rathaus-Galerie noch immer geschlossen. Aber: Ein Mieter wird wohl in der kommenden Woche wieder einziehen können.
Dr. Christopher Schmitt atmet auf. Der Geschäftsführer der Hagen-Wirtschaftsentwicklung (früher Hagen-Agentur) fiebert dem kommenden Mittwoch, 6. Juli, entgegen. „Dann erfolgt die Abnahme unserer Räumlichkeiten durch die Bauordnung, und wenn alles glatt läuft, wo von ich ausgehe, kehren wir dann zurück.“ Die Rede ist vom Wiedereinzug der Hagener Wirtschaftsförderung in die seit einem Jahr aufgrund der Flutschäden noch immer geschlossenen Rathaus-Galerie.
Zur Erinnerung: Die Hagener Wirtschaftsentwicklung, die seit gut zweieinhalb Jahren mehr als 500 Quadratmeter Büroflächen in der oberen Etage der Shopping-Mall gemietet hat, hatte im April aufgrund der Unsicherheit bezüglich eines Wiedereröffnungstermins der Galerie die Notbremse gezogen und war mit einem Großteil der Mitarbeiter in die ehemalige Mark-E-Hauptverwaltung in der Körnerstraße 40 (Kö 40) gezogen.
Bereits im vergangenen September war die Hagen-Wirtschaftsentwicklung mit einem kleinen Teil der Belegschaft in das Ladenlokal „M 12“ in der Mittelstraße 12 umgesiedelt (dort sind die Touristikinformation sowie die „Entdecker-Lounge“ ansässig). Im „M 12“ stehen seitdem acht Schreibtische zur Verfügung.
Während der Corona-Hochphase sei man mit den dort vorhandenen Arbeitsplätzen zurecht gekommen, da ein Großteil der Mitarbeiter im Homeoffice gearbeitet habe und Publikumsverkehr nicht stattfand, erläuterte Christopher Schmitt, doch im Frühjahr habe sich die Pandemie-Situation dann ja entspannt.
Auf der angemieteten Fläche in der Rathaus-Galerie standen immerhin 22 Arbeitsplätze zur Verfügung. „Wir möchten wieder präsent sein und in Büros und kaum noch von Zuhause aus arbeiten“, unterstrich Schmitt. Die Folge war die Anmietung von Büros an der Körnerstraße.
Eigentümer des Gebäudekomplexes „Kö 40“ ist Udo Krollmann
In der früheren Mark-E-Hauptverwaltung – den Gebäudekomplex hat vor sieben Jahren der Immobilienkaufmann Udo Krollmann erworben – war bis vor einigen Monaten das Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio als Mieter ansässig.
Aufgrund seiner Insolvenz hatte Abellio seine Büros in der dritten Etage allerdings aufgegeben; besagte Fläche inklusive Büroausstattung konnte daher seit Anfang April von etwa 20 Mitarbeitern der Hagener Wirtschaftsentwicklung genutzt werden.
„Wir haben uns in den Büros in der Körnerstraße wohl gefühlt, und Herr Krollmann als Vermieter hat sich auch sehr flexibel gezeigt, doch jetzt sind wir froh, wieder in unsere regulären Büros zurückkehren zu können“, betont Schmitt.
Der Geschäftsführer geht davon aus, in der kommenden Woche bereits am Donnerstag, 7. Juli, oder Freitag, 8. Juli, „mit dem Laptop unterm Arm“ in die Rathaus-Galerie zu stapfen und dort dann - als erster Mieter!- die Arbeit wieder aufzunehmen. „Das ist ein schöner Schritt in Richtung Normalität“, sagt Dr. Christopher Schmitt mit Vorfreude in der Stimme.