Hagen. Sperrung der A45: Mit einer Resolution an Bund und Land fordert der Hagener Rat ein, den Schwerlastverkehr weiträumiger um Hagen herumzuleiten.

Angesichts der erheblichen zusätzlichen Verkehrsbelastungen im Volmetal, aber auch in der Selbecke durch die Sperrung der Lüdenscheider A45-Autobahnbrücke Rahmedetal, fordert der Hagener Rat Bund und Land auf, dringend für eine konsequente Entlastung der betroffenen Städte und Anwohner zu sorgen. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution appelliert die Politik in Richtung Düsseldorf und Berlin, nicht bloß alles rechtlich Machbare in die Wege zu leiten, sondern die betroffenen Kommunen auch eng in die Planung mit einzubeziehen.

Durchfahrtsverbot für Bundesstraßen

Zentrales Ziel, so die Forderung aus Hagen, müsse es sein, vorzugsweise den Schwerlastverkehr weiträumig umzuleiten. Konkret: In Richtung Frankfurt sollen alle Fahrzeuge, die nicht die Region ansteuern, ab dem Westhofener Kreuz über die A1, A3 und A4 rollen, in der Gegenrichtung ab Kreuz Olpe dann über A4, A3 und A1. Flankiert werden soll diese Routenführung mit einem Durchfahrtsverbot des überregionalen Schwerlastverkehrs zudem auf der B45 im Volmetal zwischen Hagen und Meinerzhagen, auf der B236 im Lennetal zwischen Letmathe und Werdohl sowie auf der L528 zwischen Halver und Kierspe. Von all diesen Schritten würde Hagen direkt profitieren.

Die Kolonne der Fahrzeuge reißt im Volmetal in manchen Stunden gar nicht mehr ab. Das belastet nicht bloß die Menschen mit Lärm und Dreck, sondern zerstört auf Dauer auch die städtischen Straßen.
Die Kolonne der Fahrzeuge reißt im Volmetal in manchen Stunden gar nicht mehr ab. Das belastet nicht bloß die Menschen mit Lärm und Dreck, sondern zerstört auf Dauer auch die städtischen Straßen. © WP | Laura Handke

Darüber hinaus macht die Politik deutlich, dass für einen Ausgleich für die Schäden an Infrastruktur, Gebäuden und Landschaft entlang der Umleitungsstrecken gesorgt werden müsse. Denn es bleibe keineswegs nur bei einer Belastung durch Lärm, Schadstoffe und Schmutz. Von den Sperrungen für Transit-Fahrten verspricht man sich in Hagen nicht bloß flüssigere Verkehre, sondern zugleich eine Entlastung für die ohnehin schon belastete heimische Wirtschaft. Denn nur so könnten die An- und Abfahrtzeiten – trotz der dramatischen Folgen der Sperrung – noch in einem erträglichen Rahmen gehalten werden. Andernfalls, so die Warnung der Politik, würde auch der Fachkräftemangel sich noch einmal verschärfen, weil die Arbeitnehmer noch längere Pendelzeiten auf dem Weg zum Job erdulden müssten. Umsatzeinbußen durch Dauerstau-Situationen könnten ein wenig abgepuffert werden.

Gefährliche Rücksichtslosigkeit

Die Lokalpolitik sieht zusätzliche Gefahren für die Sicherheit der Hagener Verkehrsteilnehmer. „Denn die als Blechlawinen durch die Stadt wälzenden Verkehre nehmen oft zu wenig Rücksicht auf Bürgersteige oder Radwege, sodass der Weg durch die Stadt, zur Arbeit, zum Einkauf, zur Schule oder zum Sport – vorzugsweise für Fußgänger und Radfahrer – zunehmend gefährlicher wird“, erläutern die Ratsfraktionen in ihrer Resolutionsbegründung.