Hagen. Ein nächtlicher Diebstahl und eine überschaubare Besucherzahl. Warum Dario Weberg dennoch ein positives Fazit des Werdringer Theatersommers zieht.

Obwohl die Besucherzahlen nicht die besten waren, zieht Dario Weberg ein positives Fazit: „Davon, dass die Resonanz auf den Dritten Werdringer Theatersommer recht zurückhaltend sein werde, war ja im Vorfeld auszugehen. Die Gesamtsituation ist durch Corona eben immer noch geprägt. Aber was für mich viel wichtiger ist als nackte Zahlen, ist die angenehme Atmosphäre, die die Zuschauer genossen haben“, sagt der Veranstalter des Open-Air-Events in Hagen.

Die Veranstaltungsreihe fand vom 10. bis 26. Juni im grünen Teil von Vorhalle statt, „und in puncto Wetter hatten wir den Papst in der Tasche“, blickt Dario Weberg zufrieden zurück. Lediglich den Beginn des Komödienabends am Freitag, 24. Juni, habe er aufgrund eines Regenschauers um eine halbe Stunde verschoben, „sonst hatten wir immer mehr als Glück“.

Technisches Equipment geklaut

Weniger „glücklich“ verlief die Nacht vor Fronleichnam – da wurde das technische Equipment vom Schlosshof geklaut. Dario Weberg schüttelt den Kopf: „Das ist schon ein herber Verlust“, sagt Weberg.

Zum Hintergrund: Aus Corona-Fördermitteln konnte Weberg als Intendant des Theaters an der Volme vor einigen Wochen Bühnentechnik, die für Freiluftveranstaltungen geeignet ist, anschaffen.

Besagtes Equipment wurde beim Werdringer Theatersommer erstmals eingesetzt. „Als ich mit unserem Techniker Dirk Hering an Fronleichnam mittags in den Schlosshof kam, trauten wir unseren Augen kaum. Alles, was dort hinter dem verschlossenen Tor deponiert gewesen war, hatte man uns geklaut. Tonanlage, Subwoofer, Boxen, Stative, Traversen, Kabel – alles weg.“

Die Polizei nahm eine Anzeige gegen Unbekannt auf, „um die Neuanschaffung muss ich mich jetzt kümmern, eine spezielle Requisitenversicherung für die Open-Air Veranstaltungsreihe hatte ich nicht abgeschlossen.“ Dario Weberg geht davon aus, dass er etwa 5000 Euro für die Wiederbeschaffung des Equipments hinblättern muss.

Dario Weberg besetzt selbst die Hauptrolle in der Heinz-Erhardt-Komödie „Willi Winzig“.
Dario Weberg besetzt selbst die Hauptrolle in der Heinz-Erhardt-Komödie „Willi Winzig“. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Und die Veranstaltungen, die nach dem Diebstahl noch anstanden? „Wir haben keine einzige Aufführung ausfallen lassen müssen“, sagt der Organisator mit erleichterter Stimme. Von einem Bekannten habe er sich entsprechende Technik ausleihen können, „das war schon ein großes Glück, denn die Lager von Firmen, die Bühnentechnik anbieten, sind derzeit leer gefegt“, so Dario Weberg.

100 Stühle aufgestellt

Aber zurück zur Besucherresonanz: „Ich hatte eine Genehmigung für maximal 200 Zuschauer pro Abend, aber ich hab’ per se nur 100 Stühle aufgestellt“ , so Weberg. Letztendlich seien im Schnitt allerdings pro Abend nur etwa 50 Gäste erschienen, „dennoch haben wir unterm Strich eine schwarze Null geschrieben“, atmet Weberg auf und ergänzt: „Das war allerdings nur möglich, da wir einige ehrenamtliche Helfer, zum Beispiel für den Bereich Parkdienst, hatten.“

Und ein paar der Theater-an-der-Volme-Stammgäste hätten sogar beim Bühnenaufbau und beim Stühle hinstellen geholfen, „einige treue Besucher haben mir auch versichert, dass sie, wenn es bei uns mal eng werde, auch Karten abreißen würden“, sagt Weberg gerührt.

Endlich wieder präsent sein

Der Theatermacher fährt fort: „Aus wirtschaftlicher Sicht hatte ich eh kein Riesengeschäft erwartet. Aber viel wichtiger war für mich und mein Team ja auch, dass wir endlich wieder Präsenz zeigen konnten.“ Die Abende, an denen die Komödie „Willi Winzig“ gezeigt wurde, seien witzig-unterhaltsam gewesen, und auch die Revuen seien beim Publikum gut angekommen, „die musikalischen Programme sind für die Zuschauer stets ein richtiges Erlebnis“, sagt Dario Weberg stolz.

Sein Fazit des Dritten Werdringer Theatersommers? „Wir freuen uns schon jetzt aufs nächste Jahr und den vierten Kultursommer.“