Hagen. Was beim 3. Werdringer Theatersommer gezeigt wird, wie viele Zuschauer erwartet werden und wie es mit der Genehmigung des Umweltamtes aussieht.
„Meine Lieblings-Kultfigur - Willi Winzig - kommt in diesem Jahr groß raus“, strahlt Dario Weberg über das ganze Gesicht. Der Intendant des Theaters an der Volme und Veranstalter des „Werdringer Theatersommers“ blickt gut gelaunt in Richtung Premiere. Die findet in knapp einem Monat auf dem Hof des Wasserschlosses in Hagen-Vorhalle statt.
Zwangspause ist vorbei
Mit der Heinz-Erhardt-Komödie „Willi Winzig“ wird das diesjährige Open-Air-Event im grünen Teil von Vorhalle eröffnet. „Nach der Coronazwangspause in 2020 und 2021 gehen wir in diesem Jahr in die Vollen“, macht Dario Weberg neugierig. Und spielt damit auf insgesamt elf Vorstellungen an, die er und sein Team vom Theater an der Volme vom 10. bis 26. Juni auf die 35 Quadratmeter große Außenbühne bringen. 2018 und 2019 - da fand der „Werdringer Theatersommer“ erstmals statt - wurden nur sieben Aufführungen gezeigt. „Aber der Aufwand rund um das Genehmigungsverfahren und der ganze Aufbau hier draußen in Vorhalle müssen sich lohnen. Wenn das Wetter mitspielt, rechnen wir mit insgesamt 1600 bis 1800 Besuchern“, so der Regisseur, Schauspieler und Sänger in einer Person.
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Apropos Genehmigungsverfahren: „Den Genehmigungsantrag für die Open-Air-Reihe hab’ ich beim Umweltamt gestellt, aber ich warte noch auf das Okay.“ Er sähe aber keine Probleme für die Durchführung der Veranstaltung, „es ist ja kein lautes Riesen-Event, das Tausende Besucher lockt. Pro Abend finden hier maximal 200 Zuschauer Platz. Und Parkplätze stehen hier auch ausreichend - und dazu noch kostenfrei - zur Verfügung“, so Dario Weberg entspannt.
Konkurrenz durch Youtube und Netflix
Als Selbstläufer würde er den „Werdringer Theatersommer“ allerdings keinesfalls bezeichnen: „Während der Pandemie haben sich viele Leute auf Youtube und Netflix eingelassen und sich an die bequeme Art der Unterhaltung gewöhnt. Jetzt müssen wir sie erst mal wieder vom Sofa locken“, spricht Weberg auch anderen Kulturveranstaltern aus der Seele.
Aber zurück zur Kult-Komödie „Willi Winzig“, die Dario Weberg vor sechs Jahren bereits im Theater an der Volme auf dem Elbersgelände präsentiert hat. „Das Stück kam damals beim Publikum super an. Jetzt spielen wir es mit zum Teil neuer Besetzung und in leicht veränderter Open-Air-Fassung. Also praktisch ,Willi Winzig 2.0“, lächelt Weberg, der gemeinsam mit seiner Frau Indra Janorschke für die Inszenierung verantwortlich zeichnet und parallel dazu die Hauptrolle besetzt.
Übrigens: Der beliebte Komiker Heinz Erhardt hat die 1969 uraufgeführte Komödie um den kleinen Finanzbeamten Willi Winzig selbst 600 Mal gespielt - und das ein Vierteljahrhundert lang.
An sieben Abenden wird das 100-minütige Stück (plus Pause) vom „Theater an der Volme“-Ensemble gespielt (am 10., 11. und 12. Juni, außerdem am 16., 19. , 24. Juni und am 26. Juni; Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr).
Musikprogramm flankiert die Komödie
Ein unterhaltsames Musikprogramm flankiert die Komödie: Am 17. Juni wird die Revue „Merci, Udo Jürgens“ gezeigt, am 18. Juni die „Cat Stevens Night“ , am 25. Juni die „Frank Sinatra Show“. Und Comedian Friedel Hirsenkötter tritt am 23. Juni mit einem speziell für Werdringen zugeschnittenen Kabarett-Programm auf.
Karten gibt’s auch an der Abendkasse
Der Vorverkauf für die Tickets läuft. Karten kosten im Vorverkauf 22, an der Abendkasse 25 Euro. Karten online unter theaterandervolme.de/tickets oder unter der Rufnummer 02331 - 69 588 45.Die Theaterkasse ist eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
Am Montag, 6. Juni, beginnt der Aufbau des 60 Zentimeter hohen Bühnenpodestes und der Stühle, außerdem werden Licht- und Bühnentechnik installiert. Am 8. und 9. Juni finden die finalen Proben im Schlosshof statt, bis die Premiere dann am Freitag, 10. Juni, um 19.30 Uhr startet.
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Das ans Wasserschloss angebundene Schlosscafé Werdringen, das an seinen Öffnungstagen normalerweise um 18 Uhr schließt, bleibt während des Theater-Events abends geöffnet. An Stehtischen können Getränke und Snacks eingenommen werden.
„Ich bin mir sicher, dass unser Open-Air-Theater beim Publikum gut ankommt. Wir sprechen nicht nur Hagener, sondern aufgrund der Lage des Wasserschlosses auch Leute aus Wetter und Herdecke an“, blickt Dario Weberg optimistisch in die Zukunft.