Hagen. Das Center-Management der Rathaus-Galerie hat Insolvenz angemeldet. Und wie reagieren der Oberbürgermeister, Märkische Bank und weitere Mieter?

Die Nachricht, dass das Center-Management der Rathaus-Galerie - Koprian iQ mit Sitz in Hamburg – Insolvenz angemeldet hat, wird von den etwa 60 Mietern der Einkaufspassage „mit einem unguten Gefühl“ zur Kenntnis genommen. Nach Informationen unserer Zeitung befinden sich einige der Shop-Betreiber im Gespräch mit dem Eigentümer des Gebäudekomplexes, also mit Vertretern von Gedo Grundstücksentwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH &Co. KG mit Sitz in Grünwald bei München.

Überarbeitung der Mietverträge

In den Gesprächen, die sie nicht, so betonen einige Mieter, mit dem Center-Management in Hamburg, sondern eben mit Gedo führen würden, ginge es hauptsächlich um „Konditionen und die Überarbeitung der Mietverträge“ sowie um verbindliche Aussagen bezüglich eines Wiedereröffnungstermins der Einkaufspassage.

Zur Erinnerung: Seit fast einem Jahr ist die durch das Hochwasser Mitte Juli stark getroffene Rathaus-Galerie in Hagen geschlossen; ein ursprünglich für die Osterzeit angekündigter Wiedereröffnungstermin wurde gekippt.

Auch Oberbürgermeister Erik O. Schulz ist ein Neustart spätestens im Herbst wichtig. „Ich hoffe sehr, dass die Insolvenz des Center-Managements der Rathaus-Galerie keine weitere Verzögerung bei der Wiedereröffnung nach sich zieht und die seitens des Inhabers uns gegenüber geäußerten Zusagen weiterhin Bestand haben“, teilt Schulz auf Nachfrage unserer Zeitung mit.

Und weiter: „Unsere Innenstadt braucht diese Galerie, um den Menschen aus Hagen und der gesamten Region ein Einkaufserlebnis zu bieten, wie sie es von einem Oberzentrum zu recht erwarten dürfen.“

Der Oberbürgermeister wiederholt seine schon mehrfach getätigte Aussage, dass die Verwaltung und insbesondere auch die Wirtschaftsförderung jede denkbare Unterstützung anbieten, um eine frühestmögliche Wiedereröffnung sowie die weitere Vermarktung von Flächen zu ermöglichen.

Arbeiten gehen wie geplant voran

Die Märkische Bank, die eine Dependance in der Rathaus-Galerie betreibt, sieht die Insolvenz des Center-Managements relativ gelassen: Auf Nachfrage unsere Zeitung antwortet der Vorstand des Bankhauses wie folgt: „Die Märkische Bank ist von der Insolvenz der Koprian iQ nicht betroffen. Alle Beteiligten arbeiten weiterhin konstruktiv zusammen. Die Arbeiten zur vorzeitigen Wiedereröffnung unserer Filiale in der Rathaus-Galerie gehen wie geplant voran. Wir sind optimistisch, dass wir die Filiale spätestens im Juli 2022 wieder in Betrieb nehmen können.“

Auch die Märkische Bank ist Mieter in der Rathaus-Galerie Hagen.
Auch die Märkische Bank ist Mieter in der Rathaus-Galerie Hagen. © Michael Kleinrensing

Zum Hintergrund: Bestimmte Mieteinheiten können aufgrund ihrer Randlage beziehungsweise eigener Ein- und Ausgänge früher als innen liegende Shops wieder öffnen. Hierbei handelt es sich um die außenliegenden Mieteinheiten Märkische Bank, Rewe, die Apotheke Rathaus Galerie sowie weitere Mieteinheiten im Bürobereich, deren Entfluchtung durch eigene Ausgänge gewährleistet werden kann, wie beispielsweise das bereits seit November 2021 geöffnete Dialysezentrum sowie die Hagen Wirtschaftsentwicklung.

Diese Mieteinheiten sollen in den nächsten Wochen – das Center-Management spricht von Juli – vorzeitig ihren Betrieb wieder aufnehmen können.

Insolvenzverfahren soll keine Auswirkungen haben

Andrea Hegenbarth, Leiterin des Center-Managements mit Sitz in Hamburg und stellvertretende Koprian iQ-Geschäftsführerin, äußert sich zur Insolvenz nur äußerst kurz per Mail: „Wie Sie bereits von Seiten der Gedo erfahren haben, hat das laufende Insolvenzverfahren der Koprian iQ-Gruppe keine Auswirkungen auf die Rathaus-Galerie Hagen.“

Das hoffen auch die Hagener Stadtspitze, die in der Shopping-Mall ansässigen Mieter sowie die bisherigen Kunden der Rathaus-Galerie.