Breckerfeld. Die Bierbrauer aus Breckerfeld entwickeln die neuen Sorten „Maibock“, „Deller Keller“ und „Glörsch“ für den Sommer. Der Hintergrund.

Im Hintergrund klirrt Glas, als das Telefon abgehoben wird. Markus Niehaus ist eigentlich gerade damit beschäftigt, zahlreiche Flaschen umzuräumen. Nicht irgendwelche Flaschen – sondern die eigenen Bierflaschen. Denn im Keller des Breckerfelders wird selbst gebrautes Bier hergestellt.

Markus Niehaus und Thorsten Hilker verbindet eine Freundschaft aus Kindertagen – und die Leidenschaft zum Bierbrauen. In ihrer Freizeit treffen sich die Familienväter im Keller von Markus Niehaus zum Brauen vom „Breckbräu“, dem ersten eigenen Breckerfelder Bier. Und was 2018 mit einem Starter-Set entstand, ist mittlerweile mehr als nur eine Idee. Der Keller entwickelte sich zur Braustube. Wasserleitungen wurden verlegt und das anfängliche Starter-Set immer weiter ausgebaut. Zuletzt wurde die Braustube um einen neuen Gärkessel erweitert. Statt zwischen 40 bis 60 Litern können nun bis zu 150 Liter produzieren. Nach 4 bis 6 Wochen wird das Bier dann eigenhändig in Flaschen abgefüllt und ist bereit für den Genuss.

Drei verschiedene Biersorten („Sonnenschein-Pils“, „Palelena“ und „Alt’n Breckerfeld“) haben die Hobbybrauer bereits herausgebracht. Nun folgen weitere Kreationen. Neu im Sortiment: „Deller Keller“, „Dunkler Maibock“ und „Glörsch“. Ein Stück Heimat schwingt immer in den Namen der Biere mit. „Entstanden sind diese neuen Kreationen vor allem durchs Probieren“, erklärt Markus Niehaus. Die Biere sind ihre eigenen Interpretationen der jeweiligen Geschmacksrichtungen.

Rezepte angepasst

Die neuen Kreationen entstehen durch Verfeinerung und Anpassung der Rezepte. „Wir probieren uns durch“, erklärt Markus Niehaus. „Bisher mussten wir noch nichts wegschütten“, ergänzt er zufrieden. Um den richtigen Geschmack zu treffen, setzen die Braumeister auf die Erfahrungen, die sie mit den verschiedenen Aromen unterschiedlicher Malze, Hopfen und Hefen gemacht haben. „Wir brauen, worauf wir Lust haben“, erklärt Markus Niehaus. An neuen Bieren wird bereits gearbeitet. „Bei unserem Pale Ale experimentieren wir gerade mit einem anderen Hopfen aus Deutschland“, erzählt Niehaus.

Die mittlerweile zum Kleingewerbe angewachsene Leidenschaft soll weiterhin ein Hobby der beiden bleiben. Ganz unerfahren ist das Duo nicht. Markus Niehaus ist Biochemiker und Mitarbeiter in einer Brennerei, Thorsten Hilker hat sich über die Jahre viel Wissen selbst angeeignet.

„Breckbräu“ kommt gut an

Nicht nur den beiden Freunden scheinen ihre Biere zu schmecken. Laut Markus Niehaus verkauft sich das „Breckbräu“ sehr gut und erfreut sich nicht nur in Breckerfeld großer Beliebtheit. Zum Vatertag bestand eine Kooperation mit der Hofmolkerei „Muh-to-go“. „Alles gut weggegangen“, erzählt Markus Niehaus stolz. Das Bier vertreiben sie außerdem im Direktvertrieb. Dort kann man die Breckerfelder Biere als Einzelflasche oder im Sechser-Pack kaufen.

An Festen wie der bevorstehenden Museumsnacht oder dem 1. Huxhardter Sommerfest wird es ebenfalls die Möglichkeit geben, die Biere zu probieren. Außerdem besteht eine Kooperation mit dem neu eröffneten Lokalladen in der Innenstadt. „Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit“, beteuert Markus Niehaus. Und das gilt für die andere Seite ebenso. Das Lokalladen-Team, das am 7. Mai – also vor gut drei Wochen – Eröffnung gefeiert hat, blickt zufrieden auf die ersten Wochen zurück. In dem neu eröffneten Laden sollen nicht nur lokale Produkte verkauft werden, vielmehr soll der Laden auch ein Ort der Begegnung, des Austausches und der Information sein. „Die Leute sollen nicht nur zum Einkaufen vorbeikommen, hier ist Raum für Austausch und Gespräche“, sagt Initiatorin Claudia Berker. Im Lokalladen werden Kunsthandwerk und Lebensmitteln verkauft, die zu 80 Prozent aus einem Umkreis von etwa 40 Kilometern stammen. Der Verein bietet außerdem Projekte zum Thema Nachhaltigkeit an. So findet beispielsweise im Juni eine „Kräutertour“ durch den Ortskern statt.

Freude auf neue Gesichter

Nicht nur den Vereinsmitgliedern scheint die Idee zu gefallen. Der Lokalladen erfreut sich unter den Kunden großer Beliebtheit. „Wir bekommen viele positive Rückmeldungen“, berichtet Claudia Berker. „Es war ein langer Weg, doch nun haben wir es geschafft.“ In ihrer Stimme klingt Erleichterung mit: „Ich freue mich auf neue Gesichter, wenn ich am Laden vorbeifahre.“