Breckerfeld. Aus der jahrelangen Freundschaft entsteht die Geschäftsidee: Thorsten Hilker und Markus Niehaus brauen jetzt in Breckerfeld ihr eigenes Bier.
Seit der Grundschule sind sie befreundet: Markus Niehaus und Thorsten Hilker. Jetzt verbindet sie nicht mehr nur ihre jahrelange Freundschaft, sondern auch ihr Hobby: Craft-Bier.
Craft-Bier deswegen, weil sie es selbst gemeinsam im Keller von Markus Niehaus in Breckerfeld brauen. In einem mittlerweile gelb gestrichenen Raum, in dem auch ein Stadtumriss von Breckerfeld die Wand ziert, produzieren sie ihr „Breckbräu“. Pale-Ale sowie Sonnenschein-Pils (wie der Ort in Breckerfeld) und Alt‘n Breckerfeld haben sie ihre drei Sorten überschrieben. Der Bezug zur Hansestadt, ihrer Heimat, ist immer da.
Die Idee gibt es seit 2018: „Ich wollte einfach mal ein eigenes Bier brauen“, erinnert sich Thorsten Hilker an die Anfänge mit einem Starter-Set zurück, das sie im Internet bestellten, und lacht. Jetzt ist es viel mehr als nur eine Idee.
Markus Niehaus hat durch sein Biochemie-Studium und seine Arbeit in einer Brennerei eine gewisse Vorkenntnis, Thorsten Hilker bewegte seine Leidenschaft zum Craft-Beer, viel Wissen hat er sich im Laufe der letzten Monate und Jahre selbst angeeignet: „Direkt der erste Sud hat uns gut geschmeckt. Wir haben gemerkt, dass wir Spaß daran haben, uns dann zunächst als Hobby-Brauer registriert, weiter gebraut – und natürlich an der Rezeptur getüftelt“, sagt Niehaus.
Eigene Braustube eingerichtet
Was in der Haushaltsküche „unter Protest meiner Frau“ begann, wird seit geraumer Zeit im Keller in der eigenen kleinen Braustube fortgesetzt. „Wir haben hier Wasserleitungen verlegen lassen und erfüllen alle Vorgaben vom Gesundheitsamt“, erklärt Hilker. Im März dieses Jahres haben sie ein Kleingewerbe angemeldet, zum Breckerfelder Bauernmarkt Ende September soll jetzt auch endlich der Verkauf von „Breckbräu“ richtig anlaufen. „Natürlich haben wir schon viele Rückmeldungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Alle waren positiv, es hat allen geschmeckt“, geben die beiden Einblicke.
Der Brauprozess ist zeitaufwendig: „In der Regel treffen wir uns zu einem Brautag im Monat. Da schaffen wir circa 80 Liter“, so Hilker. Für die Produktion müssen zunächst die Malze geschrotet und in warmes Wasser für die Gärung eingemischt werden. Beim Maischeprozess kommt dann der Hopfen hinzu.
Dann wird gekocht, dann die Hefe hinzugegeben. „In etwa fünf bis sieben Tagen ist die erste Gärung dann durch“, so Niehaus. Danach wird die zweite Maische angesetzt. „Es gibt sehr viele Arbeitsschritte, aber irgendwann spielt es sich ein“, sagen beide.
Geschlossen – in Fässern – muss das Craft-Beer über vier bis sechs Wochen reifen, bevor es in Flaschen gefüllt werden kann. „In den zweieinhalb Jahren haben wir gut zehn Sude geschafft“, erklärt Hilker, wie zeitaufwendig das Prozedere ist. Alle Biere sind naturtrüb und ein halbes Jahr lang haltbar.
Der Spaß steht im Vordergrund
Für die Freunde steht beim Brauen vor allem der Spaß im Vordergrund. Dass ihre Idee soviel Zuspruch erfährt, damit hätten beide nicht gerechnet: „Es gibt auch erste Gespräche zu einer Kooperation mit dem Lokalladen, der hier aufgebaut wird“, freut sich Hilker.
Für die beiden Schulfreunde stand übrigens auch immer fest, dass ihre Idee einen Bezug zu Breckerfeld haben soll. Zu der Stadt, in der sie leben – und in der sie brauen. „Bis jetzt haben wir den Spaß daran noch nicht verloren. Wir hoffen, dass der Feten-Renner bei allen Breckerfeldern gut ankommt. Uns jedenfalls schmeckt es“, sagen beide und lachen.