Hohenlimburg. Trotz Fördermitteln für vergünstigte Mieten gab es bisher keine Anmietung von Leerständen in Hohenlimburg. Bezirksvertreter fordern mehr Werbung

Die Bezirksvertretung fordert von der Stadt, mehr Werbung für das „Sofortprogramm Innenstadt“ in Hohenlimburg zu machen. Damit folgte das Gremium einem Antrag der Fraktion Bürger für Hohenlimburg. Aus dem Sofortprogramm Innenstadt stehen rund 99.000 Euro an Landesmitteln zur Verfügung, mit denen der Leerstand im Quartier reduziert werden soll.

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Interessierten Gründern und Start-ups kann so die Miete in einem Ladenlokal für zwei Jahre für nur 20 Prozent des eigentlichen Preises angeboten werden. Die Differenz wird größtenteils aus dem Fördertopf gedeckt. Das Programm läuft zwei Jahre, die Förderung läuft Ende 2023 aus. Neun Ladenlokale in Hohenlimburg stehen bis dahin zur günstigen Anmietung zur Verfügung, keines davon konnte seit Start des Programms im Januar vermietet werden. „Das ist schon ziemlich erschütternd“, meinte Frank Schmidt, Bürger für Hohenlimburg, in der Bezirksvertretung, und sieht das Problem in der mangelhaften Öffentlichkeitsarbeit.

Fördermittel verpuffen

„Wenn ich Leute interessieren möchte, in Hohenlimburg ein Ladenlokal zum sensationell günstigen Preis von 20 Prozent der Miete zu nehmen, dann muss ich auch diejenigen erreichen, die über so eine Geschäftsgründung nachdenken.“ Der Umgang mit den 99.000 Euro an Fördermitteln halte er für grob fahrlässig.

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Zustimmung von Michael Glod, CDU Hohenlimburg, der ebenfalls mehr Einsatz für das Leerstandsmanagement einfordert. „Die Frage ist auch, ob bei den Förderprogrammen nicht sehr viel Wunschdenken reinspielt“, so Glod. „Immer ist von Gründern und Start-ups die Rede – geht es vielleicht auch eine Nummer kleiner? Warum nicht Dienstleister oder Gastronomie?“

Ladenlokale im Internet bewerben

Die Stadt kündigte an, mithilfe der Presseabteilung leerstehende Ladenlokale im Stadtteilzentrum zu fotografieren und in den Sozialen Medien sowie auf der Homepage der Stadt Hagen präsentieren zu wollen. Zudem verwies die Stadt auf die an den Leerständen aufgehängten Plakate, die auf das Sofortprogramm und die günstige Anmietung hinweisen, sowie einen eigens für das Programm erstellten Flyer.

Kontakt zu Experten aufnehmen

„Zwar gibt es den Flyer, aber der ist nirgendwo ausgelegt“, bemängelte Frank Schmidt, BfHo. Im von den Bezirksvertretern beschlossenen Antrag der Fraktion wird neben mehr Öffentlichkeitsarbeit auch gefordert, die Verwaltung solle Kontakt zu Experten aus dem Bereich Existenzgründung, wie dem Einzelhandelsverband Südwestfalen, aufnehmen. Nach der Sommerpause soll das Thema erneut auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung, um den Fortgang der Anmietung bis dahin weiter zu verfolgen.