Hagen. Ab Montag kann man das 9-Euro-Ticket über die App der Hagen Straßenbahn buchen. So lange braucht es von Hagen aus zu Zielen in ganz Deutschland.

Von Hagen nach Garmisch mit dem Zug: kostet neun Euro. Von Hagen nach Sylt: keinen Cent mehr. Und auch, wer sich im selben Monat noch von Hagen aus auf den Weg nach Dresden machen will, zahlt nicht drauf. Ab Montag gibt es das 9-Euro-Ticket in den Ticketcentern der Deutschen Bahn oder auch im Kundencenter der Hagener Straßenbahn. Auch über die App des Verkehrsunternehmens ist das Angebot, das eine Reaktion der Politik auf die steigenden Energiekosten durch den Ukraine-Krieg ist, buchbar.

Das sind mögliche Ziele und die Reisezeiten.

Von Hagen aus kann man mit dem 9-Euro-Ticket die Republik erkunden. Dafür braucht es Zeit.
Von Hagen aus kann man mit dem 9-Euro-Ticket die Republik erkunden. Dafür braucht es Zeit. © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

1. München

Für eine Weißwurst und eine Maß in den Biergarten? Geht auch mit mit kleinem Budget und dem 9-Euro-Ticket. Kleiner Haken. Mit Nahverkehrszügen ist man lange unterwegs. Wer sich am 1. Juni um 8.40 Uhr in die Regionalbahn 89558 in Richtung Siegen setzt, kann um 18.23 in München am Hauptbahnhof aussteigen. Sechsmal muss man unterwegs den Zug wechseln. Bis zum Englischen Garten (Umstiege Nummer 7) sind es am Ende nur noch ein paar Minuten mit der U-Bahn.

Ein Prosit: Auf eine Maß nach München – von Hagen aus ist man 9 Stunden 43 Minuten unterwegs.
Ein Prosit: Auf eine Maß nach München – von Hagen aus ist man 9 Stunden 43 Minuten unterwegs. © dpa | Marc Müller

2. Sylt

Oder doch lieber Meer, Strand und ein Hauch von Glamour-Schick. Die feine Nordseeinsel-Sylt erreicht man auch ohne Intercity und ICE. Von Hagen aus dauert’s allerdings am Mittwochmorgen 9:13 Stunden bis Westerland – acht Zugwechsel inklusive. Wer mag, kann sogar den Aufenthalt in Hamburg verlängern und zu einer kleinen Sightseeingtour nutzen. Weil hier sogar die Fähren auf der Elbe öffentliche Verkehrsmittel sind, ist die kleine Hafenrundfahrt (ohne Guide) gleich inklusive.

Ein „Spritz
Ein „Spritz" auf Sylt mit Blick auf die Nordsee - ab von Hagen nach Sylt. © dpa | Bodo Marks

3. Dresden

Auch der Osten der Republik ist mit dem 9-Euro-Tickte erreichbar. Beispiel gefällig: Dresden, das Elbflorenz. Semperoper, Zwinger, Frauenkirche, das weltberühmte Grüne Gewölbe – per Zug in 9 Stunden und 24 Minuten erreichbar. Fünf Zugwechsel stehen an – unter anderem in Kassel und Leipzig. Start der Tour ist in Hagen mit dem Regionalexpress 10707.

Sieht aus wie Florenz, ist es aber nicht: Von Hagen aus ist man in rund neuneinhalb Stunden in Dresden.
Sieht aus wie Florenz, ist es aber nicht: Von Hagen aus ist man in rund neuneinhalb Stunden in Dresden. © dpa | Robert Michael

4. Garmisch

Wie wär’s mit Deutschland höchstem Berg? Von Hagen nach Garmisch-Patenkirchen geht es in satten 10 Stunden und 44 Minuten. Dann noch in die Gondel und auf fast 3000 Meter Höhe (dürfte nicht im Preis enthalten sein). Dafür ein traumhafter Ausblick, der für die lange Fahrtzeit entschädigt. Und eine Tour einmal quer durch Deutschland. Zwischenstopps: Siegen, Gießen, Friedberg, Hanau, Würzburg, Treuchtlingen, München-Pasing.

Ein Blick von der Zugspitze – Deutschlands höchstem Berg. Bis zum Garmisch-Patenkirchen braucht es von Hagen aus mehr als zehn Stunden per Zug.
Ein Blick von der Zugspitze – Deutschlands höchstem Berg. Bis zum Garmisch-Patenkirchen braucht es von Hagen aus mehr als zehn Stunden per Zug. © dpa-tmn | Matthias Fend

5. Freiburg

Vielleicht in die Stadt des möglichen DFB-Pokalsieger? Wer zur Siegesfeier am kommenden Sonntag möchte, zahlt noch den vollen Preis. Ab dem 1. Juni dann höchsten 9 Euro. In den Breisgau braucht’s 7:54 Stunden ab Hagen. Es geht über Düsseldorf, den Rhein hinab nach Koblenz, Mainz, Karlsruhe und Offenburg.

Touristen stehen auf dem Freiburger Münsterplatz vor dem Münster. Von Hagen aus ist man in 7:54 im Breisgau.
Touristen stehen auf dem Freiburger Münsterplatz vor dem Münster. Von Hagen aus ist man in 7:54 im Breisgau. © dpa | Philipp von Ditfurth

6. Usedom

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Wer mehr Meer möchte – Usedom ist da eine Alternative. Fahrzeit ab Hagen: 12 Stunden und 2 Minuten – Rekord bei unserer Deutschlandreise. Dafür geht’s bis Seebad Heringsdorf, knapp vor der polnischen Grenze. Kleine Dörfchen, die ruhige Ostsee, Strände – Idylle pur (und weniger Rummel als auf Sylt). Allerdings: Wer um 8:22 Uhr ab Hagen Hauptbahnhof startet, muss neunmal umsteigen.

Romantik statt Trubel bietet die Ostseeinsel Usedom.
Romantik statt Trubel bietet die Ostseeinsel Usedom. © dpa | Jens Büttner

7. Rothenburg

Romantischer geht’s kaum. Fachwerk-Idylle pur in Rothenburg ob der Tauber. Erreichbar ab Hagen schon in 7 Stunden und elf Minuten. Los geht’s ab Hagen um 8:40 Uhr. Sechsmal muss man den Zug wechseln. Unter anderem in Siegen, Gießen oder Würzburg.

8. Der Brocken

Nächste Ziel: der Brocken. Erreichbar mit einer Schmalspurbahn, deren Preis allerdings nicht durch das 9-Euro-Ticket gedeckt ist. Wer nicht zuzahlen möchte, fährt von Hagen aus bis Schierke (7 Stunden und 17 Minuten) und macht sich von dort auf den Weg. Für die Harzer Schmalspurbahn hingegen sind im Nachmittagstarif noch mal 44 Euro (hin und zurück) fällig. Start in Hagen ist um 8:22 Uhr.

9. Trier

Römerstadt, Eifel, Porta Nigra. Mit dem Nahverkehr zu machen. Und zwar in „nur“ 4 Stunden und 28 Minuten. Damit ist Trier das Ziel auf unserer Deutschland-Reise, das mit dem Regionalverkehr am schnellsten zu erreichen ist. In Hagen kann man beispielsweise um 8:02 Starten. Mittagessen ist dann schon an der Mosel möglich. Die Strecke führt den Rhein hinab – über Düsseldorf und Koblenz, wo ein Aufenthalt am Deutschen Eck auf jeden Fall lohnt.

Eine der schönsten Städte Deutschlands: Rothenburg ob der Tauber wirkt wie die Kulisse für einen Märchenfilm.
Eine der schönsten Städte Deutschlands: Rothenburg ob der Tauber wirkt wie die Kulisse für einen Märchenfilm. © dpa-tmn | Daniela David
Auf den Brocke geht es per Schmalspurbahn. Die kostet allerdings extra.
Auf den Brocke geht es per Schmalspurbahn. Die kostet allerdings extra. © dpa | Matthias Bein
Überbleibsel aus der Römerzeit: die Porta Nigra in Trier.
Überbleibsel aus der Römerzeit: die Porta Nigra in Trier. © dpa | dpa