Hohenlimburg. Die Hohenlimburger Kalkwerke bauen ihre Asphalt-Anlage um und können aktuell keinen Asphalt produzieren. Die Stadt hatte nun positive Nachrichten

Länger als gedacht zieht sich der Umbau der Asphaltmischanlage bei den Hohenlimburger Kalkwerken (HKW) hin. Zwischenzeitlich sorgte ein Baustopp, den die Stadt verhängt hat, für Verzug. In der Folge konnte das Unternehmen in diesem Jahr noch keinen Asphalt produzieren. Doch am Freitag gab es gute Nachrichten von Mitarbeitern der Stadt, die das neue Konstrukt auf Statik geprüft haben – und keine Mängel fanden.

Anlage modernisieren

Zum Hintergrund: Aus dem im Oeger Steinbruch gewonnenen Kalkstein stellt HKW in einer Anlage vor Ort zusammen mit weiteren mineralischen Rohstoffe Asphalt her, der etwa für den Straßenbau genutzt wird. Schon seit rund eineinhalb Jahren liegen Pläne vor, die Asphaltmischanlage auszubauen. Grund dafür sind auch Einsparungen in der CO2-Bilanz, die man sich durch die Umbaumaßnahmen erhofft. Schließlich wird die enorme Hitze, die für die Erzeugung des Asphalts benötigt wird (rund 200-300 Grad) in der Anlage über Braunkohlestaub erzeugt – und hier soll der Verbrauch langfristig sinken.

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Baubeginn zu Jahresanfang

Das Unternehmen hat einen Anlagenhersteller damit betraut, die Asphalt-Anlage entsprechend zu modernisieren. In einer Modul-Bauweise sollte diese in die Höhe wachsen. Startschuss der Baumaßnahmen war Anfang dieses Jahres. Eigentlich sollte der Umbau bereits zwischen März und April abgeschlossen sein. Im März verfügte die Stadt jedoch einen Baustopp, weil nicht alle Unterlagen zur Statik vorlagen. „Unsere Bauordnung musste zwischenzeitlich eine Stilllegung verfügen, da es statische Probleme gab“, so Clara Treude, Sprecherin der Stadt Hagen.

Nachbesserungen angekündigt

Kein ungewöhnlicher Vorgang, betont HKW-Geschäftsführer Matthias Lange, und verweist auf die aktuelle Großwetterlage in der Baubranche. „Wir erleben Verzögerungen zurzeit bei vielen Projekten, auch bedingt durch Materialmangel. Dann liegt die Baustelle still – und so war es in diesem Fall auch.“ Nach dem Baustopp wurden zügig Nachbesserungen angekündigt und nach ein paar Tagen herrschte auf der Baustelle wieder Betrieb. „Es gab eine kurze Phase der Irritation, aber die ist überwunden.“

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Asphalt-Produktion steht still

Jedoch: Solange der Umbau läuft, wird kein Asphalt bei HKW produziert und entsprechend können Kunden nicht bedient werden. Seit Jahresbeginn steht die Produktion also still. „Wir hätten uns gewünscht, die Anlage früher und schneller wieder in Betrieb nehmen zu können“, sagt Lange. Daher arbeite man mit Hochdruck daran, dass die Produktion bald wieder anläuft.

Keine Mängel an Statik

Die Zeichen stehen gut: Am Freitag haben Mitarbeiter der Stadt die neue statische Konstruktion der Asphaltanlage abgenommen – und keine Mängel attestiert. „Die Abnahme war erfolgreich“, teilte Clara Treude, Stadtsprecherin, daraufhin mit.

Produktion seit mehr als 50 Jahren

Auf ihrem Betriebsgelände am Oeger Steinbruch produzieren die Hohenlimburger Kalkwerke seit mehr als 50 Jahren gebundene Straßenbaustoffe.

Der Asphalt wird abgeholt oder zu den Baustellen gebracht. Dabei muss der Asphalt auf mindestens 140 Grad Temperatur gehalten werden, um auf den Baustellen verarbeitet werden zu können.

Um Asphalt herzustellen sind hohe Energiemengen nötig, die derzeit meist über fossile Brennstoffe erzeugt werden. Immerhin: Das Vorprodukt „Bitumen“, ein Erdölderivat, benötigt kaum Energie bei der Herstellung.

Der Deutsche Asphaltverband betont, dass mehr als 80 Prozent des Ausbauasphalts in Deutschland in neuem Asphalt wiederverwendet wird.